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R.I.P.
Nachruf auf zwei Berliner Originale

  • Dieses Porträt von Rolf Eden hängt in der "Kleinen Weltlaterne" in der Nestorstraße, wo er auch in späteren Jahren gerne reinschaute und sich - wenn in Stimmung - ab und zu mal ans Klavier setzte.
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Untrennbar mit Berlin verbunden waren diese beiden Originale, von denen wir uns im August 2022 verabschieden mussten:

Rolf Eden
Rolf Shimon Eden, geb.als Rolf Sigmund Sostheim als Sohn jüdischer Eltern ist am 11. August 2022 im Alter von 92 Jahren gestorben.

Der "Mann im weißen Anzug" wurde jahrelang oft als letzter deutscher oder Berliner Playboy  bezeichnet.Er prägte in den 1950er und 1960er Jahren die Berliner Nachtklub-Szene und war bis in die 1980er Jahre erfolgreich. Zu seinen Lokalen gehörten der Eden Saloon, Big Eden, New Eden, Eden-Playboy-Club, das Kabarett Schlüsselloch.
In Berlin zeigte er sich gerne in seinem Rolls Royce, mit dem er den Ku'Damm entlang fuhr. Das "Big Eden" am Ku'Damm ist jedem Berliner und Berlin-Besucher ein Begriff. Ich erinnere mich noch an die Studenten, die ein riesiges "Big Eden"-Schild vor sich hertrugen und den Bürgersteig vor der Diskothek auf und ab gingen.

Mit Mitte 70 verkaufte Rolf Eden nach und nach seine Etablissements und investierte in Immobilien. Zitat aus der BZ: "Mit ihm verliert auch Berlin eine Ikone seiner Zeit und er liebte und veränderte diese Stadt wie kein anderer."

Nero Brandenburg.
Nero Brandenburg (eigentl. Horst Peter Paul Brandenburg), im Volksmund genannt: DIE STIMME DES RIAS  („Radio im amerikanischen Sektor“), verstarb am 20. August 2022 im Alter von 80 Jahren. Er war auch im Ostteil unserer Stadt beliebt; seine Sendungen wurden dort gerne gehört, obwohl der RIAS-Empfang untersagt war.

Der Tagesspiegel berichtete: "Der Moderator hatte einen guten Draht eben auch zu Künstlern aus der DDR. Zu Veranstaltungen der Rias-Schlagerparade holte Brandenburg Ost-Stars wie Frank Schöbel und Helga Hahnemann in den Westen. Mit Henne verband ihn bis zu ihrem Tod ein freundschaftliches Verhältnis."

Ich habe ihn das letzte Mal in der Filmbühne am Steinplatz beim Konzert der Hanno-Bruhn-Gang "Berlin uff Blues mit Schnauze" zum 30. Jahrestag des Mauerfalls am 9. November 2019 gesehen, wo er mit vielen Gästen im Publikum sass und noch topfit war.
Ohne seinen Kommentar gings nicht: "Hanno ist sensationell .... alles Vollblutmusikanten. Blues uff berlinisch geht wunderbar ... umd die Gäste der Gang 1 A."

  • Dieses Porträt von Rolf Eden hängt in der "Kleinen Weltlaterne" in der Nestorstraße, wo er auch in späteren Jahren gerne reinschaute und sich - wenn in Stimmung - ab und zu mal ans Klavier setzte.
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  • Heute erst wiedergefunden: Poster mit Rolf Eden und seinen Lokalen. Das Poster war im Aliierten Museum anlässlich der Sonderausstellung "Vom GI Blues" vor einigen Jahren ausgestellt, wo man nach Herzenslust fotografieren durfte.
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  • Das denkmalgeschützte Funkhaus in Schöneberg, seit 1994 Deutschlandradio Kultur. Das RIAS-Logo steht noch auf dem Dach, darf aber nachts nicht mehr leuchten. Hier wirkte Nero Brandenburg "die Radio-Legende des RIAS" als DJ, Moderator, Journalist und Entertainer.
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  • Niemand anderer als „Dalli, Dalli“ Hans Rosenthal holte ihn zum RIAS. Zusammen mit Gregor Rottschalk und Lord Knud „gehörten sie zu den DJs, die den Sender aufpeppen sollten“, sagte Nero Brandenburg einmal im Gespräch mit dem „Berliner Kurier“.
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2 Kommentare

Ich habe vor Jahren Rolf Eden in Berlin kurz kennen gelernt. Er saß in einem Konzert neben mir und glaubte, mich zu kennen. Ich rüttelte nicht an seiner Vermutung. Schade, dass auch echte Playboys den Weg zur letzten Erkenntnis gehen müssen. Es war ein sympathischer Mensch.
Werner

Danke Werner, für den netten Kommentar. Ich glaube, dass Rolf ein hilfsbereiter Mensch war. Habe ihn auch nie persönlich kennengelernt, aber mein verstorbener Mann, der Israeli war, und natürlich kannte ihn jeder Berliner (meist vom Sehen). Rolf wollte ihm bei seiner Jobsuche behilflich sein, als wir vor vielen Jahren neu in Berlin waren, das klappte aus verschiedenen Gründen nicht. Er hat meinen Mann dann zum Essen ins Kempinski eingeladen.
Am Montag wurde er auf dem Waldfriedhof Heerstr., über den ich nachfolgend berichtet habe, beigesetzt. Zufällig habe ich seine Trauergesellschaft am Eingang stehen sehen und habe mir diskret einen Weg über einen Nebeneingang gebahnt.

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