Geschichtsträchtige Wanderung über den Deisterkamm

Die Wandergruppe des Kneipp-Vereins Barsinghausenn an der neuen Schutzhütte bei Bredenbeck
  • Die Wandergruppe des Kneipp-Vereins Barsinghausenn an der neuen Schutzhütte bei Bredenbeck
  • hochgeladen von Peter Wannemacher

Die Wandergruppe des Kneippvereins Barsinghausen startete trotz schlechter Wetterprognosen vom Nienstedter Pass, um die Höhenlagen des Deisters gen Süden zu erwandern. Nach den ersten Steigungen vorbei am Peiler Deister kam schon bald das Försterdenkmal in Sicht. Im Jahre 1926 wurden hier der Hilfsförster Heinrich Meyer und der Haumeister Heinrich Bode beim Kontrollieren des Polen Felix Dymkowski, der vorher einen Einbruch in Lauenau begangen hatte, erschossen.

Auf dem weiteren Weg wurde schon bald am Annaturm die höchste Stelle unseres Heimatgebirges erreicht. Der hier ins Erdreich eingelassene Gaußstein erinnert daran, dass Professor Gauß im Jahre 1821 auf Geheiß des britischen Königs Georg IV begann, das Königreich Hannover mittels Triangulation zu vermessen. Nach weiteren zwei Kilometern auf Schusters Rappen konnte an der Schutzhütte an der Laube bei strahlendem Sonnenschein eine erste verdiente Rast eingelegt werden. Hier steht ein weiterer Gedenkstein, der darauf hinweist, dass im Jahre 1754 die Wennigsen-Argestorfer Forstgenossenschaft gegründet wurde, womit die Hude- und Weiderechte der Mitglieder abgesichert wurden.

Auf dem nun folgenden Weg erfreute die Holzskulptur des Feuervogels an der Wöltjebuche die Wanderer. An der Wötjebuche in 322 m Höhe gelegen stoßen der Wennigsen-Argestorfer Genossenschaftsforst, der Kniggesche Forst und der Staatsforst Springe aneinander. Die ehemalige Wöltjebuche, leider durch Blitzeinschlag und Brandstiftung zerstört, erinnerte an Carl Wöltje, der seit 1912 Vorsitzender der Wennigsen-Argestorfer Genossenschaftsforst war. Bevor am nun folgenden Weg der Taternpfahl in Sicht kam, verkündete ein rotblühender und sehr giftiger Seidelbast daran, dass der Winter jetzt endgültig besiegt ist. Der Taternpfahl dokumentiert, dass an diesem Platz die Zigeuner 3 Tage ausharren mussten, bevor sie unter Bewachung nach Springe ziehen durften.

Auf dem nun erreichten „Schwarzen Weg“ kam Adamsruh, eine Steinbank aus Buntsandstein in Sicht, die Albrecht Freiherr Knigge an dieser Stelle zu Ehren seines Onkels Adam Freiherr Knigge errichten ließ. Hier genoss Selbiger die damals herrliche Aussicht ins Calenberger Land. Genau gegenüber befindet sich die Sölterquelle, wo früher die Münderschen Salzfuhrleute auf dem Weg nach Hannover ihre Pferde tränkten. Nach wenigen 100 m erreichten die Wanderer den abwärts führenden Abzweig des Frauenweges, auf dem in früheren Jahren die Frauen ihren Männern in den Kniggeschen Steinbrüchen das Essen brachten. Am Wegesrand entdeckten die Wanderer dann den Stein an der Jubiläumseiche, mit dem die Familie Knigge 1912 das 600-jährige Bestehen ihres Geschlechts in Bredenbeck feierte. Vorbei am Kniggeschen Forsthaus mit herrlich blühenden Osterglocken auf einer Wildwiese war man bald am Waldrand angekommen.

Danach gab es nach fast 15 km Wegstrecke für die Wanderer an der neu errichteten Schutzhütte heiße Getränke und Bratwürste vom Gasgrill zur Belohnung.

Die letzte Wegstrecke führte dann am Ruheforst vorbei zum Steinkrug, wo früher im Postkutschenzeitalter die Pferde gewechselt wurden. Den harmonischen Abschluss bildete ein gemeinsames Kaffeetrinken, bevor der Regiobus die Wanderschar wieder in heimische Gefilde brachte.

Bericht von Wanderführer Günter Höppner

Bürgerreporter:in:

Peter Wannemacher aus Barsinghausen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

4 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.