„Tatort“-Vorpremiere - "Wie einst Lilly" in Bad Wildungen
Die Einschaltquote liegt bei ca. acht Millionen Zuschauer, 40 Jahre Präsenz im Deutschen Fernsehen: Der TATORT hat Kultstatus. Auch ich bin bekennende Tatort-Zuschauerin. Die Freude über die myheimat Belohnung in Form von zwei Tickets für die Vorpremiere des „Edersee-Tatortes“ war also riesig und die Vorfreude groß. Am Freitag war es dann um 20.00h soweit: Ein paar einleitende Worte und Hinweise zum geplanten Ablauf. Nicht zu viel der Wortplänkeleien, denn pünktlich um 20.15h war dann TATORT- Zeit.
Der neue Kommissar Felix Murot, gespielt von Ulrich Tukur erfährt gleich in der Anfangsszene, dass sich da ein Tumor in seinem Kopf befindet. Der Umgang mit diesem und auch die Auswirkungen bekommt der Zuschauer in der weiteren Filmzeit dann noch erläutert. Auch die persönliche Biografie ( wo ist er aufgewachsen, was war der Vater von Beruf, die Jugendliebe Lilly) wird aufgearbeitet, wie auch die dienstliche Vergangenheit beim Bundeskriminalamt Gegenstand des Krimis ist. In meinen Augen eindeutig zuviel an „Profil“, denn in einem Krimi sollte es ja schließlich um die Handlung gehen, oder nicht? Die gab es dann auch. Ein aktueller Fall, der die Frage Selbstmord ja oder nein aufwirft. Auch hier sind die aktuellen Ermittlungen mit einer Vielzahl alter Verknüpfungen gepaart, die Spur führt zu alten RAF-Terroraktionen. Und so auch wieder zur Murot alter Ermittlungsarbeit beim Bundeskriminalamt. Zum Schluss wird der Fall gelöst; aber das wird an dieser Stelle natürlich noch nicht verraten.
Während sonst ein Tatort oftmals „unter die Haut geht“ und durch die Handlung fesselt, war es bei dieser Folge eher so, dass man es sich nicht leisten konnte, kurz abwesend zu sein, da man sonst die einzelnen Puzzelteile nicht zusammen bekommen hätte. Ungewöhnlich, aber äußerst wohltuend, waren die humorvollen Einlagen in diesem Krimi.
Die ( nicht nur im Sommer ) wunderschöne Edersee-Kulisse kam an manchen Stellen zum Vorschein; für myheimatler aus der Region ein kleines Trostpflaster, auch wenn „Hessisch Sibirien“ weit aus mehr zu bieten hat.
Entgegen der allgemeinen Pressestimmen hat mir persönlich der Tatort nicht so gut gefallen, weil er einfach in jeder Hinsicht „überladen“ war. Auch die Notwendigkeit, dass der Kommissar so viel Raum - nein Platz in Form von Sendezeit benötigt, erschließt sich mir nicht.
Am 28. November wird der „Edersee-Tatort“ ausgestrahlt. Bleibt abzuwarten, wie die Resonanz außerhalb der heimischen Region ausfallen wird.
Liebe Aniane,
auch ich bin ein "bekennender Tatortfan", fast möchte ich sagen der "Ersten Stunde" - "Trimmel, Kressin, Schimanski …" - unvergessen Nastassja Kinski und Christian Quadflieg 1977 in "Reifezeugnis".
40 Jahre Tatort – da kommt schon Einiges zusammen ;-)
Danke für Deinen sehr interessanten und ausführlichen Bericht von unserer gemeinsamen Vorpremiere des neuen Hessen-Tatorts "Wie einst Lilly".
Für mich war es ein tolles Erlebnis und etwas ganz Besonderes: Die große Leinwand, die Hintergrundinformationen durch die, am Dreh beteiligten bzw. für diesen "Tatort" verantwortlichen, Personen, das Publikum - so um die 500 Zuschauer, welche die Bad Wildunger Wandelhalle belebten ...
... normalerweise schaue ich nicht mit so vielen Menschen gemeinsam den „Tatort“ ;-)
„Wie einst Lilly“ hat mir persönlich sehr gut gefallen – spannend bis zum Schluss mit einem nicht vorhersehbaren Ende und einigen wirklich humorvollen Szenen.
Auch die Idee, dass der neue Kommissar „Felix Murot“ als LKA-Ermittler in ganz Hessen seine Fälle lösen wird, gefällt mir sehr gut.
Ich bin gespannt, was uns die Hessen-Tatort-Zukunft noch so ALLES zu bescheren vermag!
Es war TOLL - unser erstes kleines myheimat-Treffen in Bad Wildungen!
LG Heidi