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Ruinenstadt Palmyra in Syrien; morgens kurz nach Sonnenaufgang ohne Touristen

Die antike Oasenstadt Palmyra, arabisch */E1 Tadmur, wie auch die heutige Stadt neben den Ruinen heißt, lag an einer wichtigen Karawanenstraße in Syrien, auf halber Strecke von Damaskus über die römische Oase Al-Dumair und weiter über das Kastell Resafa bis zum Euphrat. Mitten in der syrischen Wüste gelegen, im Westen von schroffen Felsbergen begrenzt, spenden zwei Quellen Wasser, mit dem die Palmengärten im Süden und Osten der modernen Stadt bewässert werden. Das Wort Tadmor hat einen altsemitischen Ursprung und bedeutet Palmenstadt, Palmyra hieß die Stadt in der römischen Zeit.

Die Stadt stand seit dem 1. Jahrhundert n. Chr. unter römischer Hoheit. Kaiser Caracalla erhob sie zur colonia, was nicht nur Prestige brachte, sondern auch steuerliche Privilegien, und da die Stadt von ihrer Anbindung an die Seidenstraße profitieren konnte, gelangte sie rasch zu großem Reichtum. Es entwickelte sich in Palmyra eine eigentümliche Kultur, die griechisch-römische und orientalische Elemente verschmolz. Der Reichtum der Stadt äußerte sich in monumentalen Bauwerken. Offenbar stellte Palmyra früh auch eine eigene Miliz auf, um die Karawanen gegen Räuber zu schützen; besonders die palmyrenischen Bogenschützen erlangten rasch Berühmtheit. Die Truppen der Stadt sollten in der Mitte des dritten Jahrhunderts von Bedeutung werden, als die persischen Sassaniden den römischen Orient angriffen und dabei 260 sogar Kaiser Valerian gefangennehmen konnten (siehe Reichskrise des 3. Jahrhunderts). Angesichts dieser Krise entwickelte Palmyra eine enorme Aktivität, um seine Interessen zu schützen.
Nach dem Sieg der Sassaniden über die römischen Truppen in der Schlacht von Edessa versuchten die Palmyrener eine Annäherung an die Perser, um der Plünderung zu entgehen. Nach Ablehnung dieses Gesuchs durch den persischen König Schapur I. griff der palmyrenische Fürst Septimius Odaenathus die Perser überraschend an und konnte große Teile der Kriegsbeute zurückgewinnen. Damit machte er die Stadt schlagartig zu einem wichtigen Machtfaktor in der Region und faktisch unabhängig. Formal allerdings ordnete man sich zunächst Rom unter. Viele Überlebende des geschlagenen römischen Heeres schlossen sich Odaenathus an und verstärkten sein Heer. Nachdem er 261 den Usurpator Quietus besiegt hatte, ernannte ihn Kaiser Gallienus zum corrector totius Orientis und damit faktisch zu seinem Stellvertreter in dieser Region. Zwischen 262 und 266 eroberten die palmyrenischen Truppen unter Odaenathus große Teile Mesopotamiens von den Persern. Die Spannungen mit Rom blieben zunächst begrenzt.
Nach seiner Ermordung setzte seine Gattin Zenobia die Politik des Odaenathus zunächst fort, doch waren die Römer, die wieder erstarkt waren, offenbar nicht bereit, die Sonderstellung des Vaters einfach auf Odaenaths Sohn zu übertragen. Es kam zum Konflikt. Zenobia übernahm im Namen ihres Sohnes Vaballathus die Herrschaft über Syrien und besetzte 270 auch die reiche römische Provinz Ägypten. Als der römische Kaiser Aurelian 272 Palmyra angriff, ließ Zenobia ihren Sohn ebenfalls zum Kaiser ausrufen und nahm selbst den Titel einer Augusta an. Aurelian besiegte bei Immae in der Nähe von Antiochia und nochmals bei Emesa die palmyrenischen Truppen und führte Zenobia als Gefangene nach Rom. Während der römischen Besetzung erhob sich die Bevölkerung Palmyras, das zunächst milde behandelt worden war, kurz danach unter Septimius Antiochus zu einem zweiten Aufstand. Nach dessen Niederschlagung wurde Palmyra von den Römern zerstört. Das zeitweilig von Palmyra beherrschte Territorium fiel wieder an Rom und Persien.
Kaiser Diokletian ließ die Stadt sehr viel kleiner wieder aufbauen und errichtete hier ein Militärlager. Auch das Christentum erreichte Palmyra, und die Stadt wurde im 4. Jahrhundert Bischofssitz. Als Kirche diente der alte Baal-Tempel. 527 ließ Kaiser Justinian I. Palmyra erneut stark befestigen und stationierte hier den dux von Emesa mit römischen Truppen (Johannes Malalas 18,2). Doch die Zeit der Blüte war lange vorbei. Im Jahr 634 gelangte mit den Arabern der Islam nach Palmyra, nach 636 ging sie endgültig aus römischer Hand in jene der Moslems über, die nahe der Stadt eine Bergfestung anlegten.
1751 besuchte eine englische Expedition die Ruinenstadt und fertigte sorgfältige Bauaufnahmen der am besten erhaltenen antiken Ruinen an. Nachdem sie 1753 in einem monumentalen Tafelwerk publiziert worden waren, erhielten sie erheblichen Einfluss auf die Entwicklung der klassizistischen Architektur in Europa.
Die Stadt ist touristisch erschlossen, es gibt gute Busverbindungen und mehrere Hotels. Seit 1980 ist das Ruinengelände UNESCO-Weltkulturerbe.
Wie viele bedeutende archäologische Stätten hat auch Palmyra ein Problem mit Raubgrabungen. Im November 2010 gestand so der ehemalige RTL-Chef Helmut Thoma in einem Interview öffentlich ein, einst mit einem Grabräuber eines der Gräber geplündert und ein Fresko gestohlen zu haben.
Text entnommen : Wikipedia

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5 Kommentare

Hübsch...

Schöne Fotoserie!

Warum findet man eigentlich uralte Ruinen faszinierend, während die moderne Ruine nebenan eher abschreckt...

auch moderne Ruinen haben ihre Reize. Ich empfehle hierzu einen ganz besonderen Bildband: Ästhetik des Untergangs, erschienen bei Verlag Seltmann+Söhne, 2010 (ISBN 978-3-934687-55-4).

Danke für den Tipp

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