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Ausflugstipp: Das Haseltal von Bad Orb

Die Kurstadt Bad Orb bietet zahlreiche Möglichkeiten zu mehr oder weniger ausgedehnten Spaziergängen.

In der Nähe des Bahnhofs in Orb empfängt der Orbbach von rechts die Hasel. Sie entspringt am Bornküppel in 390 m Meereshöhe und durchfließt in westlicher Richtung das enge Haseltal. Auf ihrem nur etwa 4 km langen Laufe hat sie früher einmal 4 Mühlen angetrieben, von denen keine mehr in Betrieb ist.

Unsere kleine Wanderung beginnt am Bahnhof und führt zunächst durch die Haselstraße. Am Ende der Haselstraße erreichen wir den Wald und setzen hier unsere Wanderung auf einem sehr gut befestigten Weg fort. Entlang unseres Weges fließt rechts von uns gemächlich die Hasel. Auf unserem weiteren Weg kommen wir an einem Weiher und einer Kneipp-Anlage vorbei und erreichen das Jagdhaus Haselruhe, das Ziel unserer heutigen kleinen Wanderung.

Das Jagdhaus Haselruhe wurde im Jahre 1907 als schwedisches Blockhaus von Walther von Rath erbaut. Es war eines von 3 Jagdhäusern in den Wäldern rund um Bad Orb. Nach dem 2. Weltkrieg ging es in den Besitz der Stadt über und wird seit 1964 gastronomisch genutzt. Seit 1972 ist es in Privatbesitz und bietet dem Gast eine Speisekarte, auf der natürlich Wild und fangfrische Forellen, aber auch eine gute Tasse Kaffee und ein Stück Kuchen zu finden sind.

So gestärkt bewältigen wir leicht und locker den Rückweg nach Bad Orb, wobei wir hier den Weg entlang des anderen Haselufers wählen. Wie ich sehe, möchten Sie auch noch einen kurzen Abstecher in die Stadt selbst unternehmen.

Wir gehen zunächst einmal durch den Wehrturm der Stadtmauer. Dieser Wehrturm wurde erst im Jahre 2009 geöffnet. Die Stadtmauer selbst war ca. 8 Meter hoch und hatte 3 Tortürme und 12 solcher Wehrtürme. Im Jahre 1837 wurde die Stadtmauer teilweise abgetragen. Von hier aus gehen wir in die Fußgängerzone und erreichen nach wenigen Metern den Marktplatz mit dem Marktbrunnen.

Rechts oberhalb des Marktbrunnens betreten wir nun die Kirchgasse und hier steht auf der rechten Seite ein Fachwerkhaus mit einer besonderen Hinweistafel an der Außenwand. Die Hinweistafel besagt: "Orber-Honig aus eigener Imkerei von Naturwiesen und Wald." Der Besitzer des Hauses hat die Bewohner vom Jahre 1706 bis zum Jahr 2006 auf einer zweiten Holztafel ebenfalls aufgelistet.

Am oberen Ende der Kirchgasse befindet sich der Aufgang zur katholischen Kirche St. Martin. Unseren kleinen Stadtrundgang beenden wir hier an diesem Kirchenaufgang, jedoch nicht ohne noch einen Blick auf das Fachwerkhaus links von der Treppe zu werfen. Was ist so besonders an diesem Fachwerkhaus ? Nun ja, es ist Hessens schmalstes Fachwerkhaus (1,58 m) und wurde bereits im 17. Jahrhundert erbaut.

Für heute sind wir sicher genug gewandert und haben viele interessante und neue Eindrücke von Bad Orb und seiner Umgebung gewonnen. Ich hoffe, Sie wandern bald wieder einmal mit mir durch Bad Orb bzw. zu einem schönen Ausflugsziel in der näheren Umgebung.

Bevor Sie sich nun die Bilder von unserer heutigen Wanderung ansehen, hier noch ein kleiner Ausflug in die Geschichte der Stadt Bad Orb:

Der Name Orbaha ist eine Zusammensetzung aus dem keltischen "Orbe" und dem althochdeutschen Sprachgut "aha", was soviel wie "fließendes Wasser" bedeutet. Orbaha wäre dann als "Landfarm oder ländliche Besitzung am Wasser" zu deuten.
Die erste urkundliche Erwähnung liegt vor in der Verleihung des Wildbannes durch Kaiser Heinrich IV. an das Kloster Fulda. Sie ist datiert unter dem 1.12.1059. Bei der Grenzbeschreibung des zum Wildbann gehörenden Waldes werden die Gemarkung Orbaha und die Ufer des Orbbaches ausdrücklich genannt.
In einer Urkunde aus dem Jahre 1064 werden erstmals auch die Salzbrunnen besonders hervorgehoben. Von 1064 bis 1803 gehörte Orb zum Kurfürstentum Mainz, dann zum Fürstentum Aschaffenburg und nach dessen Aufhebung im Jahre 1810 zum Großherzogtum Frankfurt. Mit dessen Ende im Jahre 1814 wurde Orb dem Königreich Bayern zugesprochen, das es 1867 an Preußen abtrat.
Die Stadtrechte erhielt Orb um das Jahr 1233 und seit dem 8.4.1909 darf es den Zusatz "Bad" in seinem Namen führen. (Quelle: Heimatbuch des Kreises Gelnhausen, 1950).

  • Das Jagdhaus Haselruhe wurde im Jahre 1907 von Walther von Rath erbaut.
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  • Auf einer Holztafel sind die Bewohner von 1706 bis 2006 abzulesen.
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  • Das schmalste Fachwerkhaus Hessens wurde bereits im 17. Jahrhundert erbaut.
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5 Kommentare

@Birgit, das solltest Du auf jeden Fall einmal tun. In der Nähe von Bad Orb bin ich geboren und habe dort auch meine ersten Lebensjahre verbracht.

Tolle Aufnahmen und ein super Beitag!
VG Ronny

Interessanter Bericht und schöne Bilder! GA

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