616. Newsletter Südharzstrecke -Sondernewsletter mit Reaktionen zum Streik

Triebwagen auf der Südharzstrecke

Streik: Reaktionen von Initiative - Stand 06.11.2014

Hallo liebe Eisenbahn-, ÖPNV- und SPNV-Interessierte!

Initiative "Höchste Eisenbahn"

Tag 1 des großen Streiks: Der Notfahrplan wird stabil gefahren, aber mit der Auskunft hapert es

Dem einen oder anderen Mailer sei noch einmal in Erinnerung gerufen: „Höchste Eisenbahn“ ist in allererster Linie – so wie PRO BAHN auch – eine Einrichtung, die etwas für die Fahrgäste erreichen möchte. Und hierzu zählen wiederum zu allererst rollende Züge. Ohne diese wird es schwierig, Menschen davon zu überzeugen, dass die Bahn ein sinnvolles und gutes Verkehrsmittel ist.
Wer hiergegen massiv vorgeht, so wie dies die GDL derzeit tut, zählt, auch dies sei klargestellt, jedenfalls in diesem Punkt zu den Einrichtungen, die wir kritisieren. Und sowohl Art als auch Umfang der gegenwärtigen Streiks finden wir nicht gut. Sie sind unverhältnismäßig, überflüssig und terrorisieren die Bahnkunden in einer bisher nie da gewesenen Weise. Noch einmal: Gründlicher als die GDL hat noch keine Organisation an dem Ast gesägt, auf dem sie sitzt. Oder, um es mit Karl-Peter Naumann zu sagen: Eine nicht funktionierende Bahn braucht auch keine Lokführer mehr.
Zu unseren Obliegenheiten zählt es dieser Tage nolens-volens auch, den Notfahrplan auf seine Funktion und seine Zuverlässigkeit hin zu analysieren. Das sind wir unseren Kunden, zu denen wir die Bahnfahrer im Südharz zählen dürfen, ganz einfach schuldig. Auch ein Notfahrplan ist schließlich ein Fahrplan und sollte funktionieren. Dabei erkennen wir an, dass er „mit heißer Nadel gestrickt“ wird und Pannen nicht auszuschließen sind. So betrachtet, ist für Tag 1 des Streiks festzuhalten:
Die Notfahrpläne der Strecken 357 und 358 wurden grundsätzlich rechtzeitig kommuniziert. Warum der Plan für die KBS 358 nur im VSNINFO abrufbar ist, nicht jedoch bei der Bahn selbst, ist eine berechtigte Frage, die uns umtreibt. Aber im Online-Fahrplan waren die Daten dann auch erhältlich.
Leider gab es doch wieder ein paar kommunikative Pannen dergestalt, dass in der Realität fahrende Züge im Online-Fahrplan als „Ausfall“ markiert waren. Das betraf heute 2 Züge aus Richtung Northeim nach Nordhausen und ist sehr bedauerlich, da die Kunden hierdurch zusätzlich verunsichert wurden. Aber es wurde, soweit möglich, schnell reagiert, um wenigstens für Tag 2 Ordnung zu schaffen.
Mit 7 Zügen nach Nordhausen, einem Zug nach Herzberg und 8 Zügen nach Northeim, davon einer leider erst in Herzberg beginnend, wird nicht mehr das angeboten, was wir von der Südharzstrecke auch bei Streiks gewohnt waren. Das Niveau entspricht aber etwa dem anderer von der DB Regio betriebener Strecken in Niedersachsen. Was fehlt, ist eine Verbindung für Pendler früh nach Göttingen, die schon in Nordhausen beginnt, und was ebenso fehlt, ist für Freitag eine späte Verbindung in den Südharz hinein, um Fernpendler nicht in Göttingen oder Northeim stranden zu lassen.
Der Notfahrplan der Westharzstrecke hingegen bietet im Vergleich zu früheren Streiktagen mehr. Zeitweise kann man gar von einem 2-Stunden-Takt sprechen. Auch am Wochenende ist hier ein ordentliches Angebot vorgesehen, während das der Südharzstrecke mit ganzen 4 Zügen pro Richtung sehr dürftig ausfällt. Aber wenn es denn so gefahren wird, kämen Wochenendpendler noch weg und Studenten auch nach Nordhausen zurück.
Das große Thema für uns ist, wieso im Vergleich zu früher weniger Züge rollen, obgleich die Personalstruktur in Northeim sich nur wenig verändert hat, sprich nach wie vor etliche Beamte aktiv sind, die eigentlich fahren müssten und dies bis vor kurzem auch getan haben. Da werden wir sicher noch einmal nachhaken.
Aber, noch einmal sei es abschließend gesagt, Ursache der ganzen Hektik ist ein unserer Meinung nach ungerechtfertigter und völlig überzogener Arbeitskampf der GDL. Die Zukunft des Verkehrsmittels Eisenbahn scheint keine Rolle zu spielen. Herr Weselsky sagt ja auch sinngemäß: Leute, nehmt doch andere Verkehrsmittel! Fragt sich nur, wer künftig für die Gehälter der Lokführer aufkommen soll. Bisher waren es auch und vor allem die Kunden, die nun gründlich vergrault werden. Doch auch hier dürfte hoffentlich der Satz gelten: Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht.
Bleibt noch die Frage nach der Zugtaufe in Ellrich. Den Ellrichern sei das Bahnhofsfest von Herzen gegönnt, zumal aus einem solch historischen Anlass wie in diesem Jahr. Ob man als Vertreter der Bahnkunden bei einer Sekttaufe zusehen will, während ringsum ein zwar leidlich geordnetes, aber doch insgesamt furchtbares Chaos herrscht, und ob man „Small Talk“ auch mit Vertretern der GDL haben möchte, dass muss jeder für sich entscheiden. Der Verfasser dieser Zeilen hat es getan. Er wird nicht dabei sein.

(Weitere Informationen zu diesem Thema unter http://www.suedharzstrecke.de)

Michael Reinboth

Viele Grüße

Burkhard Breme
Initiative "Höchste Eisenbahn für den Südharz"

37431 Bad Lauterberg

E-Mail: burkhard.breme@suedharzstrecke.de
Internet: http://www.suedharzstrecke.de

Bürgerreporter:in:

Bernd Jackisch aus Bad Lauterberg im Harz

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