Leserbrief zu den Presseberichten "Politiker besuchten Flüchtlinge im Stadthaus"

Das Stadthaus Ahnstraße, in dem über Jahrzehnte die Räumlichkeiten und eine Kleiderkammer des gemeinnützigen Vereins „Stein auf Stein e.V.“ untergebracht waren.
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Flüchtlinge hätten von vorhandener Infrastruktur profitieren können

Das Flüchtlinge und hilfesuchende Migranten im Bad Lauterberger Stadthaus einen adäquaten Treffpunkt gefunden haben, erfreut mich sehr. Ein idealer und zentraler Anlaufpunkt, welcher als kultureller Treffpunkt Bad Lauterberger Einwohner und bei uns lebende Flüchtlinge zusammenführen kann. Als ehemaliger Vorsitzender der gemeinnützigen Vereinigung „Stein auf Stein e.V.“ die ebenfalls im Stadthaus ihre Räumlichkeiten hatte, leider vor zwei Jahren aber aufgelöst werden musste, ist mir die Örtlichkeit durchaus bekannt.
Von daher kann ich nur feststellen, dass das ehrenamtliche Engagement von Frau Janka Eckhardt und Herrn Michael Quendler überhaupt nicht genug gewürdigt werden kann. Beide hätten meiner Auffassung nach, genau wie die ehemalige, bereits verstorbene Vorsitzende des Vereins „Stein auf Stein“, Frau Christa Kumetat, eine Verleihung des Bundesverdienstkreuzes verdient.
Das nunmehr festgestellt werden muss, es fehle für die „Flüchtlingshilfe Bad Lauterberg durch den Kinderschutzbund Bad Lauterberg“ im Stadthaus an elementaren Dingen wie Telefon- und Internetanschluss, Büromöbeln, Kleider-Aufbewahrmöglichkeiten, etc., stimmt mich allerdings nachdenklich. Denn diese Dinge waren noch bis Ende 2013 vorhanden. Hätte man, seitens der Stadtverwaltung, die vorhandene soziale Einrichtung, als Begegnungsstätte für sozial benachteiligte Menschen, Ältere und natürlich auch Migranten, erhalten wollen, hätte man nun sofort auf eine fertige Infrastruktur zurückgreifen können. Internet mit eigenem Computer, Telefonanschluss, Büromöbel, Kleiderständer, Waschmaschinen, Küche, Kühlschränke, ja sogar ein Bügelautomat, waren vorhanden. Von dieser einstigen perfekten Einrichtung hätten die Flüchtlinge heute profitieren können. Allerdings konnte der gemeinnützige Verein die hohen Nutzungsentgelte an die Stadt (mithin 350 Euro monatlich), nicht mehr aufbringen. Nach Schädigung der Kassenlage des Vereins „Stein auf Stein“ und des „Kinderschutzbundes“ durch einen betrügerischen Mitarbeiter mussten wir „Schweren Herzens“ aufgeben – die Stadt Bad Lauterberg war seinerzeit zu keinem finanziellen Kompromiss bereit. Um unsere sozialen und gemeinnützigen Ziele nicht aus den Augen zu verlieren gaben wir tausende Bekleidungsgegenstände kostenlos an das Sozialkaufhaus in Osterode und die Rumänienhilfe ab. Noch heute bedankt sich die Rumänienhilfe Osterode, zuletzt in einem Anschreiben vom 30.11.2015, beim Vorstand der ehemaligen Vereinigung „Stein auf Stein“, für die geleistete Unterstützung.
Allen in der Flüchtlings- und Integrationshilfe ehrenamtlich Tätigen danke ich nochmals für das bislang Geleistete und ihre Bemühungen um Integration mit Leben auszufüllen. Keinesfalls darf dieses ehrenamtliche Engagement eines Tages wieder durch unerschwingliche Mieten zerstört werden. Gleichzeitig hoffe ich, dass die zugesagte Unterstützung auch zeitnah umgesetzt wird, nicht zuletzt im Sinne einer gelebten Willkommenskultur.

Klaus Richard Behling,
ehem. Vorsitzender der Vereinigung „Stein auf Stein“ e.V.

Das Stadthaus Ahnstraße, in dem über Jahrzehnte die Räumlichkeiten und eine Kleiderkammer des gemeinnützigen Vereins „Stein auf Stein e.V.“ untergebracht waren.
Um seinerzeit die Kleiderkammer des Vereins Stein auf Stein aufzulösen waren mehrere Lastkraftwagen erforderlich.
Bürgerreporter:in:

Bernd Jackisch aus Bad Lauterberg im Harz

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