787a. Newsletter Südharzstrecke - Reisebericht von einer Bahnreise Braunschweig-Südharz 

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Hallo liebe Eisenbahn-, ÖPNV- und SPNV-Interessierte!

Harz: Reisebericht von einer Bahnreise Braunschweig-Südharz von Anfang Juli

(Stand 15.07.2021)
Anbei ein Reisebericht einer Reisegruppe mit 20 Personen, die uns um Veröffentlichung bat und dem wir gerne nachkommen:
Die RB kommt in Braunschweig pünktlich aus Herzberg auf Gleis 4a Minute 50 an, um dort zu wenden und wieder nach Herzberg zu fahren.
Der Zug ist proppenvoll, etliche Fahrgäste müssen stehen, 2 Kinderwagen. 5 Fahrräder quellen aus dem Zug. Derselbe Triebfahrzeugführer (Tf) fährt den Zug zurück. Da waren 8 Fahrräder (2 bis SZ Bad, 2 bis Ringelheim, 4 bis Seesen) zu verladen, von "Fluchtweg frei" um Zug keine Spur.
Der Zugbegleiter reist beim Tf mit. Und bereits in Drütte merke ich: Die Fuhre kommt nicht recht in Fahrt. Vor Neuekrug wird gar nicht abgebremst; wir hatten wohl nicht mehr als Tempo 80 drauf. Die 20 Mitreisenden meines Grüppchens haben gemütlich Barenberg und die entfernten Harzberge an sich vorüberziehen lassen.
Auf den Zug, der Gittelde kreuzen soll, warten wir in Münchehof, erreichen Minute 37 Herzberg Hbf. Wie wir noch sehen, fährt der Bus nach Bad Lauterberg eben ab - ein Sichtanschluss.
Die Anschlüsse nach Nordhausen und Northeim sind weg. Wir bleiben im Zug. 9 Reisende erkennen wir nach 3 Minuten wartenderweise an der Busstation Herzberg, als die Fahrt des Triebwagen in der Minute 40 wieder zurück nach Braunschweig geht.

Herzberg

In Herzberg Hbf stiegen in Summe 24 Fahrgäste aus. 13 erkenne ich 1 Minute später am Hausbahnsteig, 6 bleiben auf dem Bahnsteig, offenbar Umsteiger Richtung Nordhausen.
Wir 20 fahren wieder zurück zum Herzberg Schloss und steigen aus. Wer gut zu Fuß ist, flitzt mal eben zum Schloss die Treppen hinauf. Die anderen erwandern mit mir eine von Leerständen geprägte Fußgängerzone bis zum Wochenmarkt, dann zurück zur Busstation Herzberg Schloss, wo auch die vom teileingerüsteten Schloss zurückkommenden eintreffen. Eine Stunde später geht es nun nach Bad Lauterberg. Ich stimme die Gruppe darauf ein, dass wir in Bad Lauterberg die Stunde nicht dranhängen können - der letzte Bus umsteigefrei nach Bad Sachsa soll erreicht werden.
Am "Hbf" Herzberg ist von den 9 Umsteigern aus der verspäteten Regionalbahn nichts mehr zu sehen - so müssen sich ihr Weiterkommen anderweitig organisiert haben - wer will auch 58 Minuten an der Bahnstation warten?!
Es steigen ab 6 andere Personen ein, die offenbar mit dem Zug-Taktknoten eine Stunde später gekommen sind. 12:36 h steht der Zug nach Braunschweig noch am Bahnsteig; auch er ist wohl später in Herzberg angekommen - Zugkreuzung mit der einmotorig verspäteten Regionalbahn in Gittelde.
Unser Busfahrer erklärt, dass es in Herzberg eine Anschlusssicherung gebe - aber nur theoretisch: Er zeigt mir die (erloschene) Wartelampe am Stellwerk und erklärt, dass der Fahrdienstleiter die einschalten könne. Dann wisse der Busfahrer, dass noch nicht alle Anschlusszüge da seien und könne ein paar Minuten warten. Das "Warnlicht" habe aber seit Monaten nicht mehr geleuchtet; entweder seien die Fahrdienstleiter zu gleichgültig, um sie einzuschalten, oder die Leuchte sei defekt oder alle Züge führen immer pünktlich. Letzteres müsse er als Busfahrer annehmen, und dann führen seine Kollegen und er eben pünktlich ab. Ein Thema für die Südharzbahninitiative, mal nachzufassen?

Bad Lauterberg

12:58 h sind wir Bad Lauterberg Postplatz. Dort löst sich die Gruppe auf. Einige eilen rasch in und durch den nahen Kurpark, manche wollen zu Mittag essen, zwei versuchen, gerade noch (13 h geschlossen) die Touristeninformation zu erreichen - vergebens.

Mit 8 Teilnehmern machen wir eine Kurzvisite im Kurgarten und schauen dann bei der Hausbergbahn, wie lange wir warten müssten: Gar nicht. Für manche reicht die Zeit noch für eine leckere Suppe im Berggasthof.
14:30 h Treffpunkt Postplatz; der Bus steht bereits an der Station. Klare Aussage der Teilnehmer: 90 Minuten Bad Lauterberg sind zu kurz. Die Dame, die nach Bad Sachsa wandern wollte, hat sich das wegen der fehlenden Stunde nicht getraut, ist auch wieder dabei. Ohne unsere Gruppe hätte der letzte Samstagsbus nach Bad Sachsa immerhin 8 Fahrgäste gehabt, die nach und nach einstiegen.

Bad Sachsa

Bad Sachsa: Gut 2 1/2 Stunden sind auch dort nicht zu viel, wenn es eine Wanderung zum Katzenstein geben soll und auf der Bühne am Grenzlandmuseum ein Konzert gegeben wird, dessen Schlagzeuger es einfach nur "voll gut drauf" hatte. Zusammen mit mir hat sich fast die Hälfte der Gruppe dort sowie am Schmelzteich (bis dahin war das Konzert gut zu hören), an der Wassertretstelle und dem Aquadukt aufgehalten. Im Finale (2. Zugabe) des Konzertes ging ich an der Bühne vorbei. Des Rätsels Lösung: 2 ! junge Schlagzeuger waren in bester musikalischer Abstimmung aktiv.

Der Platz rund um das Rathaus ist sehenswert, bis in den unteren Ort habe ich es gar nicht mehr geschafft. Etwas Geld sollte ja auch noch in der Gastronomie bleiben. Zudem ist die Eisdiele am Kurpark ein Tipp.

Rückfahrt

Pünktlich mit Bus (6 weitere Fahrgäste außer unserer Gruppe) zum Bahnhof in Neuhof; da waren wir dann die einzigen, die in den pünktlichen Zug um 18:08 h einstiegen, Toilette abgesperrt, defekt, Händewaschen nicht möglich. Dann Umstieg in Herzberg. Auch dort war die Toilette im pünktlichen 648 wegen Defekt abgesperrt. Ankunft Braunschweig Gleis 4a. Und Gleis 3a wartet die Regionalbahn nach Schöppenstedt. Also rasch rein, wenigstens mal die Hände waschen - bei DB Regio nicht möglich: Händewaschwasserbehälter leer. Im ErixX nach Goslar hat es dann geklappt. Da hatte ErixX den Zugverkehr zwischen Bad Harzburg/ Goslar und Braunschweig/ Hannover bereits ausgedünnt, nach Uelzen eingestellt - Lokführermangel. Heute sieht es bei ErixX noch trüber aus. Und der Laden ist traurig, dass es was an DB Regio abgeben muss!

Zur Toilette: BS Hbf ja eine stationäre Toilette in der Haupthalle. Die mitreisenden Damen hatten es dann alle eilig, die nach 2 1/2 Stunden ÖV mit unbenutzbaren sanitären Einrichtungen zu nutzen. Und so brachten es dann einige Teilnehmerinnen auf den Punkt: Wer mit der Bahn unterwegs sei, gebe in der Gastronomie möglichst kein Geld für Getränke, Suppen, Eis aus, weil das zu Problemen führe.
Immerhin: DB Regio ist gestern gefahren, wenn auch toilettenfrei und teils anschlussverlustig. Die Aufgabenträger sanktionieren das alles nicht, darum macht es keinem EVU etwas aus.
Wie schafft es die Westfalenbahn, seit Betriebsaufnahme vor 4 Jahren nicht einen einzigen lokführermangelbedingten Zugausfall zu haben?!
OS haben wir dann mit der Westfahlenbahn minutengenau pünktlich erreicht.
Anruf bei mir heute Mittag: Eine Teilnehmerin - zudem eine meiner Arbeitskolleginnen - möchte den Ausflug mit 3 Freundinnen wiederholen, aber 3 Tage bleiben. Als ich Ihr dann von Hatix erzählt habe - "jede Übernachtung verschafft Euch Vieren unkomplizierte Mobilität", war sie zunächst ungläubig, konnte sich das gar nicht vorstellen, meinte dann, da könne man ja wohl mal eine ganze Woche Urlaub machen. Nun darf ich ein Wochenprogramm für die vier ausarbeiten; die anderen drei waren gestern nicht mit, sind aber ganz "harzheiß", nachdem es die gestrige Teilnehmerin nicht ausgehalten hat, den drei anderen heute bereits von ihren Eindrücken von gestern zu erzählen.

Viele Grüße

Burkhard Breme

Initiative "Höchste Eisenbahn für den Südharz"
37431 Bad Lauterberg

E-Mail: burkhard.breme@suedharzstrecke.de
Internet: http://www.suedharzstrecke.de

Bürgerreporter:in:

Bernd Jackisch aus Bad Lauterberg im Harz

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