711. Newsletter Südharzstrecke - Arbeiten in Göttingen, wohnen auf dem Land - Alte Busfahrpläne wieder in Kraft - Südharzstrecke SEV

Regionalbahn am Bahnhof Göttingen
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Hallo liebe Eisenbahn-, ÖPNV- und SPNV-Interessierte!

1. Südharz / Göttingen: Arbeiten in Göttingen, Wohnen auf dem Land: Für mehr Züge und niedrigere Fahrpreise kämpfen

(Stand: 02.08.2018)
Der Kommentar von Torsten Berthold im Harz-Kurier zu den zwischen dem Oberzentrum Göttingen und dem Südharz dramatisch auseinanderklaffenden Grundstücks- und Hauspreisen – man kann ergänzen: Mieten – geht grundsätzlich in die richtige Richtung. Man muss das Oberzentrum gut und schnell erreichen können. Erstaunlich ist allerdings, dass reflexhaft sofort der Ausbau von Straßen als das Allheilmittel angesehen wird. Dies zeigt, dass es noch eine Menge zu tun gibt, um das „andere“ Verkehrsmittel, welches mindestens genau so viel zur Lösung des Pendlerproblems beitragen kann, ins Bewusstsein zu bringen.
Die Rede ist von der Bahn. Zwar gibt es gerade in jüngster Zeit berechtigte und notwendige Kritik an den Leistungen von Netzbetreiber und Verkehrsunternehmen. Doch diese Probleme sind einerseits hausgemacht und damit nicht grundsätzlicher Natur und andererseits auf dem Weg zu einer Lösung. Es werden Triebfahrzeugführer ausgebildet, und die Umstellung auf neue Stellwerkstechnik wird die Probleme beim Netz deutlich verringern. Und: Auch auf der Straße gibt es Baustellen, Staus und Umleitungen.
Walkenried – Göttingen in 65 Minuten und für 7,50 € pro Tag
Zwar muss der Zug auf dem Weg nach Göttingen einen Umweg über Northeim machen, der sich in der Fahrzeit durchaus bemerkbar macht, doch wird die Strecke Walkenried – Göttingen jede Stunde in 65 Minuten zurückgelegt. Von Bad Sachsa ist es genau eine Stunde. Alle Züge verfügen über eine Klimaanlage, und seit kurzem wird WLAN kostenlos angeboten und kann auf den Weg nach Göttingen und zurück zur sinnvollen Nutzung der Reisezeit genutzt werden. Mit einer Monatskarte im Abonnement kostet die Fahrt von Walkenried nach Göttingen und zurück pro Tag 7,50 €. Dafür kann man in Göttingen auch noch die Busse des Stadtverkehrs nutzen. Die Nutzung des Zuges spart also nicht nur Nerven, sondern auch bares Geld. Zwar muss man die jüngste Preismaßnahme des VSN vom 1.8.2018 als ziemlich verunglückt bezeichnen, doch steht eine Tarifreform ja auf der Agenda, bei der am Ende eine spürbare Senkung der Fahrpreise herauskommen muss. Dafür gilt es zu kämpfen: Wir brauchen kein „Sozialticket“, sondern vertretbare Fahrpreise für alle – auch und gerade für Pendler. Die Kreistage von Göttingen und Northeim haben es in der Hand, hier die Weichen in die richtige Richtung zu stellen, denn anderswo, zum Beispiel rund um Kassel, Braunschweig oder Hannover, ist das Pendeln mit dem Zug spürbar günstiger als bei uns.
Zum zweiten gilt es, für einen noch besseren Fahrplan zu arbeiten. Hier stand – und steht – „Höchste Eisenbahn“ oft allein auf weiter Flur, wenn es darum geht, konkrete Vorschläge einzubringen. Immerhin: Zum Fahrplanwechsel im Dezember wird der Frühzug von Walkenried (5.03) nach Göttingen (6.08) kommen, und er wird den Südharz nicht nur an Göttingen, sondern auch an Braunschweig (6.50) und Hannover (6.57) besser anbinden. Damit ist eine ganz konkrete Verbesserung für das Wohnen und Pendeln im Umfeld von Bad Sachsa und Walkenried erreicht worden. Hier muss aber weiter gearbeitet werden, denn auch im neuen Plan enden zusätzliche, gerade für Pendler gut nutzbare Züge aus Richtung Göttingen in Herzberg und klammern den Rest der Strecke sowie die Anbindung von Osterode aus, wozu freilich auch die katastrophale Grundeinstellung der thüringischen Nahverkehrsplaner zum Südharz beiträgt. Aber auch hier kann man ansetzen.
Im Unterschied zu komplexen und teuren Straßenbauprojekten sind Verbesserungen im Nahverkehr schneller zu erreichen und kosten deutlich weniger. Man muss sich nur einbringen. Die Chancen, die sich dem Südharz in Bezug auf die Wohnsituation in Göttingen bieten, liegen klar auf der Hand. Es darf hier nicht bei der stereotypen Forderung nach mehr Straßen bleiben – wir brauchen mehr und preiswertere Verbindungen auch und gerade auf der Schiene.
Es ist nicht alles gut bei der Bahn. Aber dass sie einen ganz entscheidenden Beitrag zur Verbesserung der Infrastruktur des Südharzes leistet und wesentlich mehr leisten kann, sollte Konsens sein. Man muss gegenüber den Aufgabenträgern LNVG und ZVSN nur deutlich machen, dass man diese Verbesserungen will. Andere Regionen unseres Bundeslandes klopfen da sehr viel öfter in Hannover an.

Michael Reinboth

2. Harz: Rolle rückwärts im Kreis Harz: Alte Busfahrpläne weitgehend wieder in Kraft gesetzt (

Stand: 06.08.2018)
Zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres vollzieht der Kreis Harz eine komplette Rolle rückwärts. Nachdem im Dezember die bereits publizierten Fahrpläne quasi über Nacht ausgesetzt und weiter nach den alten Plänen gefahren wurde, traten am 15.4.2018 nach Überarbeitung dann die neuen Pläne in Kraft. Alles gut, sollte man meinen, doch weit gefehlt. Nach massiven Beschwerden wird nun zum 9.8. abermals eine Kehrtwende durchgeführt, und allen Beteuerungen zum Trotz werden die alten, vor dem 15.4. geltenden Pläne, von wenigen Ausnahmen abgesehen, nun wieder in Kraft gesetzt.
Da in der Zwischenzeit einige andere Pläne an die neuen Pläne des Kreises Harz angepasst worden sind, stimmt nun leider hinten und vorne nichts mehr. Der ZVSN in Göttingen hatte sich unendlich Mühe gegeben, um auch am Wochenende alle Anschlüsse in Braunlage passend zu machen – vergebens, denn ab dem 9.8. klappt es weder an Werktagen noch an Wochenenden, da die HVB-Busse an Samstagen und Sonntagen zwar stündlich bis und ab Braunlage verkehren, dies aber nicht mehr zu den Zeiten, die zum Zeitpunkt der Umstellung der Linien 470 und 472 gegolten haben.
Nur sehr wenige Elemente des „neuen“, nun in die Tonne getretenen Fahrplankonzepts haben überlebt, und diese – siehe Braunlage – auch noch in veränderter Form. Die neuen Taktknoten sind hinfällig, auch die Anbindung an die Schiene funktioniert nicht mehr so wie gedacht. Der vom Kreistag des Kreises Harz einst beschlossene Nahverkehrsplan ist hinfällig. Eine Abstimmung mit den benachbarten, teilweise erheblich betroffenen Verkehrsbetrieben hat möglicherweise stattgefunden, in den Fahrplänen niedergeschlagen hat sie sich nicht.
Es tut uns unendlich leid, den Kunden unseres Harz-Kursbuchs nun schon zum zweiten Male mitteilen zu müssen, dass sie alle den Kreis Harz betreffenden Fahrpläne vergessen können. Dies betrifft die Anschlussangaben in den Schienentabellen A.51, A.52 und A.53 in Wernigerode, Quedlinburg und Thale sowie die Bustabellen B.3 bis B.6 (diese komplett) sowie die Tabellen C.4 bis C.10 und D.2 bis D.4 und die Ausflugslinien F.3 bis F.5. Auf allen genannten Linien fahren immer noch viele Busse, und dies auch weitgehend im Takt, jedoch eben zu anderen Taktzeiten. Auf anderen Linien wie der 264 Wernigerode – Braunlage wurde das Angebot unter der Woche massiv ausgedünnt, oder besser: Es wurde auf das alte Angebot zurückgegangen.
Da die Sommerferien nun vorüber sind, werden wir die neuen, alten Pläne nicht mehr einarbeiten, sondern die Änderungen erst zur Ausgabe Winter 2018/2019 im Dezember berücksichtigen. Die HVB haben die ab dem 9.8. gültigen Pläne online gestellt, sie können diese unter www.hvb-harz.de abrufen. Der von den HVB herausgegebene, seit dem 15.4. geltende Fahrplan (grüner Umschlag) gilt auch nicht mehr. Im Unterschied zum Harz-Kursbuch, dass in 2/3 aller Fälle ja noch stimmt, können sie dieses Fahrplanbuch komplett entsorgen – oder aufbewahren, denn es dürfte ein einmaliges Kuriosum sein, dass ein Fahrplan nur für nicht einmal 4 Monate Gültigkeit besaß.
Wie wir diesen Vorgang in Bezug auf das Ansehen des Harzer Nahverkehrs in Gänze bewerten, behalten wir lieber für uns. Für die HVB hoffen wir, dass die – nicht durch sie, sondern durch den Aufgabenträger veranlasste! – Krise nun überstanden ist und der Betrieb, der ja an und für sich immer ein Aushängeschild war, wieder in geregelte Bahnen zurückkehren kann.

Michael Reinboth

3. Südharz/Nordharz - Göttingen: Bauarbeiten im Harz-Weser-Netz bringen erneut SEV für den Nahverkehr

(Stand: 06.08.2018)
Reisende in der Relation Südharz/Nordharz - Göttingen müssen auch in diesem Jahr mit Einschränkungen rechnen. Aufgrund von Bauarbeiten im Harz-Weser-Netz müssen einige Züge des Nahverkehrs von Samstag, 1. September bis Samstag, 8. Dezember ausfallen. Für diese Reisenden wird ein SEV mit längeren Reisezeiten eingerichtet.
Quelle:
https://www.bahn.de/regional/view/regionen/nieders...
https://bauinfos.deutschebahn.com/niedersachsen-br...

Viele Grüße

Burkhard Breme
Initiative "Höchste Eisenbahn für den Südharz"
37431 Bad Lauterberg

E-Mail: burkhard.breme@suedharzstrecke.de
Internet: http://www.suedharzstrecke.de

Bürgerreporter:in:

Bernd Jackisch aus Bad Lauterberg im Harz

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