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682. Newsletter Südharzstrecke - Der Südharz verliert schon wieder den Anschluss - Höchste Eisenbahn fordert mehr Bewegung bei HATIX-Einführung

Harz: Der Südharz verliert schon wieder den Anschluss - Höchste Eisenbahn fordert mehr Bewegung bei HATIX-Einführung (Stand: 05.06.2017)

Hallo liebe Eisenbahn-, ÖPNV- und SPNV-Interessierte!

Im Landkreis Harz funktioniert die kostenlose Beförderung von Urlaubsgästen im Linienbusverkehr seit Jahren ausgezeichnet. Björn Smith, Geschäftsführer der Harzer Verkehrsbetriebe, teilte auf einer Veranstaltung der Initiative „Ein Harz“ in Goslar kürzlich mit, dass dort inzwischen jeder fünfte Fahrgast im Gelegenheitsverkehr ein HATIX-Kunde sei. Zwar müsse man nach mehreren Jahren nun über eine Anpassung der aktuell 0,36 € pro Tag und Gast sprechen, die für HATIX von den Kurbetrieben abgeführt werden, doch stelle niemand im Ostharz dieses werbewirksame Instrument in Frage.
Im Landkreis Goslar ist dank des Engagements des Landratsamts und mit Unterstützung u.a. durch Goslars OB Junk inzwischen Bewegung in der Szene. Goslar, Langelsheim und Clausthal-Zellerfeld wollen HATIX im kommenden Jahr einführen – damit sind auch Tourismusorte wie Hahnenklee, Bockswiese, Lautenthal, Wolfshagen, Wildemann, Altenau und Schulenberg mit dabei. Seesen und Braunlage zeigen Interesse, lediglich das – von einem grünen OB regierte – Bad Harzburg steht derzeit abseits. Der Landkreis Goslar hat eigens für HATIX eine Arbeitsgruppe eingerichtet.
In ganz Deutschland schwenken immer mehr touristische Regionen um und führen die kostenlose Nutzung des Bus-, fallweise auch des Bahnverkehrs für ihre Gäste ein. Negative Rückmeldungen der Gäste wegen der erforderlichen Anhebung der Kur- und Gästebeiträge sind weitestgehend ausgeblieben, da es hierfür ja einen enormen Gegenwert gibt: Man kann die ganze Urlaubsregion kosten- und stressfrei erkunden. Gäste, so wusste die Touristinformation der Stadt Ilsenburg zu berichten, entschieden sich bei der Wahl zwischen West- und Ostharz oft deswegen zugunsten eines Ostharzer Urlaubsorts, weil man dort eben jeden Tag kostenfrei den ÖPNV nutzen kann.

Im Südharz herrscht Funkstille

Sieht man vom Antrag der Grünen in Bad Sachsa und von einer entsprechenden Anfrage in Bad Lauterberg ab, herrscht hingegen bei diesem Thema im Südharz Funkstille. Die Äußerungen, die im Zusammenhang mit dem Antrag in Bad Sachsa gefallen sind, sprechen überdies eine deutliche Sprache: Man weiß offenbar nicht, wovon man redet.
Michael Reinboth von „Höchste Eisenbahn für den Südharz“ ist einmal mehr vom Desinteresse der lokalen Politik am eigenen ÖPNV enttäuscht: „Die Einführung von HATIX belastet die kommunalen Haushalte mit keinem einzigen Cent. Dass hier Geld des Steuerzahlers verpulvert wird, ist blanker Unsinn. Im Gegenteil: Mehr Kunden in den Bussen tragen maßgeblich dazu bei, das Liniennetz zu stabilisieren und punktuell auch auszubauen. Davon wiederum profitieren letztlich auch die Einheimischen, denen mehr Fahrmöglichkeiten geboten werden.“
Reinboth weiter: „HATIX hat im Ostharz und auch anderswo nachweislich zu einer deutlich höheren Einnahme bei den Kur- und Gästebeiträgen geführt, weil aufgrund der Mitfahrmöglichkeit, die ja eine Gästekarte voraussetzt, die Zahl der gemeldeten Übernachtungen angestiegen ist. Für die Kassen der Kurbetriebe hat HATIX somit noch einen weiteren positiven Nebeneffekt.“
Gerade für kleinere Orte, denen es an eigenen Attraktionen gelegentlich mangelt, bietet HATIX die Chance, den Gästen einen Mehrwert zur Verfügung zu stellen. Aber auch in größeren Orten will niemand zwei Wochen lang an einer Stelle hocken. Ein kostenloser Ausflug in den Oberharz oder in die Nachbarstadt bietet hier willkommene Abwechslung. Ganz zu schweigen, so „Höchste Eisenbahn“, von dem positiven Effekt, den eine stärkere Nutzung des ÖPNV auf die Emissionen im Harz hat. „Hier bietet nicht nur der E-Harz Chancen, sondern eben auch HATIX. Deswegen können wir das Desinteresse der Südharzer Kommunen an diesem Produkt nicht nachvollziehen.“ Reinboth richtet einen Appell aber auch an das Landratsamt im fernen Göttingen: „Anders als in Goslar ist man hier bisher überhaupt nicht aktiv geworden. Es geht in keiner Weise darum, zusätzliches Geld in die Hand zu nehmen – es geht schlicht darum, den eigenen Kommunen Hilfe und Anleitung bei der Umsetzung von HATIX zu geben. Da merkt man eben doch, wie weit der Harzrand von Göttingen entfernt ist.“
Wo eine Kommune nicht will, können einzelne Gewerbebetriebe einspringen. Dies ist zum Beispiel in Halberstadt der Fall, wo nicht die ganze Stadt bei HATIX mitmacht, wohl aber einzelne Beherbergungsbetriebe. Als Clearingstelle fungiert dort die Harz AG in Wernigerode, welche durchaus bereit ist, diesen Service auch Gemeinden und Betrieben außerhalb des Landkreises Harz anzubieten.
Reinboth empfiehlt den Südharzer Kommunen: „Lassen sie sich von den Leuten im Landkreis Harz über die Vorteile, die Kosten und die Organisation von HATIX informieren. Machen sie sich sachkundig, bevor sie ein überaus erfolgreiches Werbeinstrument für den Harz ablehnen. Es geht nicht um Steuergelder, es geht nicht darum, zusätzliche freiwillige Leistungen zu übernehmen. HATIX trägt sich über die Gästebeiträge selbst. Es einzuführen, sollte heutzutage mit Blick auf den Ostharz, das Sauerland, das Waldecker Upland, die Nordseeküste Schleswig-Holsteins, den kompletten Schwarzwald – um nur einige zu nennen – eine blanke Selbstverständlichkeit sein.“

Michael Reinboth

Viele Grüße

Burkhard Breme
Initiative "Höchste Eisenbahn für den Südharz"
37431 Bad Lauterberg

E-Mail: burkhard.breme@suedharzstrecke.de
Internet: http://www.suedharzstrecke.de

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