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Kein Ausverkauf der Harzwasserwerke - Hände weg vom Wasser, dem Oberharzerwasserregal und unseren Talsperren!

Die Harzwasserwerke (HWW) unterhalten im Harz mehrere Talsperren und sind unter anderem für die Unterhaltung des Oberharzerwasserregal zuständig. Sie wurden 1996 von der damaligen niedersächsischen SPD Landesregierung unter Ministerpräsident Gerhard Schröder in eine GmbH umgewandelt und die Anteile an elf regionale Wasserversorger verkauft.

Sieben Gesellschafter haben die bestehenden Verträge zu Anfang 2015 gekündigt und denken über den Verkauf ihrer Anteile nach.
An all diesen Gesellschaften ist die Avacon beteiligt. Das könnte für den Harz fatale Folgen haben, da auch ein Verkauf an private Investoren, wie z. B. international tätige Hedge Fonds, nicht ausgeschlossen werden kann. Es steht zu befürchten, dass die Wasserversorgung zu einem Spekulationsobjekt für private Investoren wird. Das könnte nach Einschätzung des Osteroder Grünen Ratsfraktionsvorsitzenden Raymond Rordorf und des Bad Lauterberger Grünen Ratsmitgliedes Fritz Vokuhl fatale Folgen für den Bestand unserer Harzer Talsperren, die Unterhaltung des Oberharzerwasserregals, das 2010 den Status des „Weltkulturerbes Oberharzer Wasserwirtschaft“ erhalten hat, für den Hochwasserschutz und die Versorgung der Harzer Flüsse mit Wasser in Trockenperioden haben. Auch negative Auswirkungen auf die Tourismusregion Harz als Erholungs- und Wanderparadies können bei einem Verkauf an private Geldgeber nicht ausgeschlossen werden.

Hintergründe für die Kündigungen sind anscheinend neben sinkenden Einnahmen und Sanierungsaufwendungen, z. B. für die Odertalsperre in Bad Lauterberg, strategische Überlegungen der Anteilseigner. Beim Verkauf 1996 hat das Land den HWW Eigentümern auch die Pflege und Instandhaltung des Oberharzerwasserregals, sowie die Kosten des Hochwasserschutzes aufgebürdet. Auf Initiative des Landes wurde das Oberharzerwasserregal 2010 zum UNESCO-Weltkulturerbe Oberharzer Wasserwirtschaft erklärt, was erhöhte Kosten für Unterhalt, Sanierung und Pflege zur Folge haben dürfte.
Ein Verkauf der Anteile der öffentlichen Eigentümer an private Investoren muss nach Rordorfs und Vokuhls Einschätzung verhindert werden. Nach ihrer Meinung soll das Land für die Kosten der Pflege und Instandhaltung des Oberharzer Wasserregals sowie des Hochwasserschutzes aufkommen oder diese zumindest steuerrechtlich berücksichtigen; gegebenenfalls flankiert durch einen Rückkauf der Anteile an den HWW. Das Vorkaufsrecht des Landes sei vertraglich geregelt, ebenfalls die Zustimmungspflicht des Landes bei einem Verkauf der Anteile.
Nach Meinung der beiden Grünen Rordorf und Vokuhl muss die Wasserversorgung in der Hand öffentlicher Versorger bleiben und eine Spekulation privater Investoren verhindert werden. Sie fordern von den Verantwortlichen einen Ausverkauf der HWW an z. B. sogenannte Heuschrecken zu verhindern. Sie unterstützen ausdrücklich den Slogan: „Mit Wasser spekuliert man nicht!“.

Pressemitteilung von Bündnis 90 Die Grünen im Landkreis Osterode vom 25.04.2014

  • Odertalsperre, deren Staumauer derzeit aufwendig saniert wird
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  • Odertalsperre, deren Staumauer derzeit aufwendig saniert wird
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  • Der Oderteich, der 1715 bis 1722 erbaut wurde, eine der ältesten Talsperren gehört er seit Juli 2010 zum UNESCO-Weltkulturerbe Oberharzer Wasserwirtschaft
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2 Kommentare

Wehret den Anfängen. Wasser gehört nicht in Wirtschaftshand!

Sehr geehrter Herr Bernd Jackisch,

das Problem besteht bereits seit dem Verkauf im Jahre 1996.

Die Kunden, die wenig für das Wasser bezahlen wollen, sind gleichzeitig auch die Eigentümer, die die Harzwasserwerke GmbH unter Renditegesichtspunkten betrachten.

Da beißt sich die Katze sprichwörtlich in den Schwanz.

7 von 11 Eigentümern haben den Konsortialvertrag gekündigt. Also könnte man zu dem Schluss kommen, dass es noch 4 Gute gibt. Doch weit gefehlt.

Auch unter den Eigentümern, die den Konsortialvertrag nicht gekündigt haben, sind solche zu finden, die mit der Ertragslage der Harzwasserwerke GmbH nicht zufrieden sind:

"Offiziell informiert seien die Stadtwerke bislang nicht, erklärte deren Sprecher Klaus Plaisir. Verkaufsüberlegungen gebe es nicht. Allerdings gebe es auch aus Sicht der Göttinger Stadtwerke eine unbefriedigende Ertragslage der HWW."
(Quelle: Göttinger Tageblatt, 06.03.2014, Gesellschafter der Harzwasserwerke wollen Anteile abstoßen, http://www.goettinger-tageblatt.de/Nachrichten/Goe...)

Das bedeutet bis zu einem gewissen Grad, dass auch die Guten die Harzwasserwerke GmbH als Spekulationsobjekt betrachten.

Das Problem hat die Politik seinerzeit unter Gerhard Schröder selbst geschaffen, als ein wesentlicher Baustein der Daseinsvorsorge aus der öffentlichen Hand gegeben wurde. Der Verkauf der Harzwasserwerke GmbH war seinerzeit eine der letzten Amtshandlungen von Gerhard Schröder bevor er sich nach Berlin verabschiedet hat.

Der größte niedersächsische Wasserversorger könnte mittelfristig in die Hände von Heuschrecken fallen.

Im Jahre 1996 wurden die Harzwasserwerke für 220 Mio DM (110 Mio Euro) verscherbelt.

Die Wupper-Talsperre wurde in den Jahren 1982-1987 für ca. 122,5 Mio Euro neu errichtet.

Die Harzwasserwerke GmbH hat unter anderem 6 Talsperren:
Überschlägig also 6x 130 Mio Euro = 780 Mio Euro in der Neu-Errichtung nur für die Talsperren. Die Wasserwerke noch gar nicht mitgerechnet.

Unglaublich der Verkaufserlös in Höhe von 110 Mio Euro aus dem Jahre 1996.

Gerhard Schröder muss im Jahre 1996 haushaltsmäßig das Wasser bis zum Hals gestanden haben. Anders ist die Verscherbelung des Tafelsilbers des Landes Niedersachsen nicht zu verstehen. Auch Sigmar Gabriel hat in diesem Zusammenhang seinerzeit keine gute Figur gemacht, Goslar und den Harz verraten: Der ausgelöste landesweite Widerstand gegen diese Pläne der Schröder-Regierung blieb erfolglos, weil die Harzer SPD-Abgeordneten Sigmar Gabriel und Peter Kopischke nicht wagten, angesichts der knappen Einstimmen-Mehrheit im Landtag gegen Schröders Vorhaben zu stimmen.

Nach neuesten Zeitungsberichten aus dem Jahre 2014 soll das Unternehmen jetzt 150 Mio Euro Wert sein. Fazit: Das Verramschen des ehemaligen Tafelsilbers des Landes Niedersachsen geht munter weiter.

Das Harzwasserwerke-Bewertungs-Gutachten, das bis September 2014 erstellt werden soll, muss der Öffentlichkeit zugänglich sein, weil es die Daseinsvorsorge der Menschen in Niedersachsen berührt. Darauf müssen wir alle achten. Die Menschen haben ein Recht darauf zu erfahren, wie mit dem Eigentum umgegangen wird, das sie ursprünglich mit ihrer Hände Arbeit (ihren Steuergeldern) bezahlt haben und das im Jahre 1996 unter bedauerlichen Umständen in unverantwortlicher Weise verramscht worden ist.

Es gibt Regionen auf dieser Welt, da gräbt einer dem anderen den Zugang zum Wasser ab. Daraus entstehen Konflikte und Kriege. 3 Tage ohne Wasser und man ist tot. Wasser gehört zur Daseinsvorsorge. Das Geschäft mit dem Wasser gehört nicht in private Hände. In London gibt es Stadtteile, in denen in den oberen Etagen kein einziger Tropfen mehr aus dem Wasserhahn kommt, weil der Druck im Rohrleitungsnetz abgesenkt werden muss, damit es in dem maroden Rohrleitungsnetz nicht so oft zu Rohrleitungsbrüchen kommt. Viele Arbeitsplätze sind bei Privatisierungen in der Wasserbranche schon verloren gegangen.

Wasser unterm Hammer: http://www.youtube.com/watch?v=X-eTMaHOKUg

Für Ihre Arbeit bedanke ich mich.

Glückauf
Hartmut

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