Das große Finnewandern

Die Sitzgruppe kam uns zur Rast gerade recht.
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  • Die Sitzgruppe kam uns zur Rast gerade recht.
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Die Sternwanderung der evangelischen Kirchgemeinden an der Finne und dem Kneippverein Bad Bibra am 26. Juni 2011 führte uns nach Braunsroda, in das frisch herausgeputzte, ehemalige Bauerndorf mit vielen schmucken Häusern und der altehrwürdigen Kirche. Aber nicht nur dieses Dorf, sondern auch der Weg dorthin war unser Ziel.

Doch bevor wir den Wanderweg, der uns von der Steinbacher Mühle, der Försterei über die Kirstmühle nach Braunsroda führen sollte, beschritten, hielten wir an der Steinbacher Kirche zuerst eine Andacht und sangen alte Wanderlieder. Die Schleusen des Himmels hielten dicht und unser Weg war gesäumt von den mannigfaltigsten Boten des Frühsommers und dem Gesang der Feld- und Waldvögel sowie dem lustigen Geschrei unserer Kinder, die mit marschierten oder teils im Kinder- aber auch im Bollerwagen transportiert wurden.

So wie uns erging es auch zahlreichen anderen Gemeindegliedern, die aus allen Himmelsrichtungen rund um die Finne, wie aus Hardisleben, Rastenberg, Lossa, Herrengosserstedt, Schimmel, Steinbach und Tauhardt wie sternförmig nach Braunsroda strömten, um dort einige Stunden gesellige Open Air ohne Regenschauer mit Frohsinn, Gesang und Gottesdienst zu haben.
Zahlreiche Biertischgarnituren auf dem Hof des Pfarrhauses luden die Wanderer zum Verweilen und Stärken ein. Pfarrer Michael Schlauraff aus Bad Bibra war an diesem Tag Herr über die großen Töpfe und kredenzte eine Gulaschsuppe und eine vegetarische Bohnensuppe mit Tomaten und Fetakäse, die geschmacklich ausgezeichnet waren und sättigten.

Gegen 14.00 Uhr rundete ein Gottesdienst in der frisch renovierten Kirche zu Braunsroda das gesellige Miteinander ab. Dieser Gottesdienst war ein Gemeinschaftswerk verschiedener Pfarrer aus dem Finnegebiet, in dem man das herzliche Miteinander der Geistlichen, quasi als Vorbild für die Gemeinde, erleben konnte. Pfarrerin Bettina Schlauraff aus Bad Bibra führte den Gottesdienst an. Die sehr erbauliche Predigt hielt Pfarrer Lutz Gitter aus Lossa und an der Orgel begleitet Pfarrer Christian Plötner aus Rastenberg den Gesang der nichtalltäglichen Gemeinde.

Im Anschluss erzählte das Braunsrodaer Gemeindeglied Herr Radestock einigen Gottesdienstbesuchern noch von dem Schutz und der Fügung Gottes, die er in den Kriegstagen als 6jähriger, gerade am Tage seiner Einschulung, erleben musste, aber auch durfte. Nämlich zogen alliierte Bomber über Braunsroda, von denen zwei bei Notabwürfen ihre Bombenschächte gerade über Braunsroda leeren mussten. Detonationen zerrissen und zerfetzten die sonst so idyllische Stille des Dorfes. Zahlreiche Bauerngehöfte und Scheuen gingen, ob der vielen Brand- und Sprengbomben, in Flammen auf. Auch die Kirche erhielt den Treffer einer Brandbombe, was niemand in dem Schreck der vielen Brände, die im Dorfe herrschten, bemerkte. Die Brandbombe fuhr unweit des Orgelwerkes durch das Kirchendach. Das war das Ende der Kirche, sollte man meinen, aber nein, die Flammen verbrannten nur einen Teil des hölzernen Ausbaus und erloschen danach ohne menschliches Zutun wieder! Unserem Gott sei Dank!

Zum Abschluss gab es noch Kaffee, Kuchen und eine gemeinsamen Abschluss. Allen hatte es sehr gut gefallen und man verabschiedete sich mit einem herzlichen bis zum nächsten Mal.

copyright©2011 by Andreas A.F. Tröbs

Bürgerreporter:in:

Andreas Tröbs aus Bad Bibra

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