AWO Helsen fährt nach Fritzlar

Die AWO-Gruppe im Museumsdorf Alt-Geismar

Das Wetter hat mal wieder mitgespielt bei der Tagesfahrt der Arbeiterwohlfahrt Helsen nach Fritzlar.

Das erste Ziel war die Fritzlarer Altstadt. Die Stadt zählt zu den ältesten mittelalterlichen deutschen Städten. 1999 beging sie bereits ihre 1275-Jahrfeier und gedachte dabei in besonderer Weise –durch die Errichtung eines Denkmals- ihres Gründers, dem Heiligen Bonifatius. Dieser Bonifatius begegnet man dann auch überall in der Stadt.

Bonifatius wurde zwischen 672 und 675 in Exeter in Südwestengland geboren. Im Alter von 7 Jahren wurde er in das Benediktinerkloster übergeben.
Wynfred, wie er damals hiess, reiste nach Rom und erhielt den Namen Bonifatius. In direkter Zusammenarbeit mit den Karolingern und dem Papst organisierte er nicht nur seine Missionstätigkeit, sondern schuf durch die Gründung von Bistümern feste kirchliche Strukturen, ohne die die spätere Kirchenreform Karls des Grossen nicht gelungen wäre.
Im Jahr 754 wurde Bonifatius in der Nähe von Dokkum von räuberischen Friesen ermordet.
Ein Schwerpunkt seiner Missionsarbeit war der hessisch-thüringische Raum und hier besonders das Gebiet der Chatten.
Eines ihrer wichtigsten Heiligtümer war eine ihrem Kriegs- und Wettergott Donar geweihte Eiche. Sie stand auf einer Anhöhe oberhalb des damals bereits existierenden Dorfes Geismar.
Bonifatius fällte die Donareiche im Jahr 723 im Schutz der Truppen der Büraburg, einer fränkischen Festung. Er liess aus dem Holz eine erste Kirche errichten, die er dem Heiligen Petrus weihte, um seine besondere Verbundenheit mit Rom auszudrücken. An dieser Stelle steht heute der Dom.
Gleichzeitig gründete Bonifatius ein Benediktinerkloster, das Ausgangspunkt für die Missionierung des nordhessischen, des osthessischen und des thüringischen Raumes war.

In Fritzlar hatten wir erst mal 4 Stunden zur freien Verfügung. Eine schöne Gelegenheit erst mal über den Wochenmarkt zu bummeln oder am Marktplatz einen Kaffee zu trinken.

Einige sind dann mal in den Dom gegangen. Der St. Petri Dom erhielt 2004 den Ehrentitel einer Basilika Minor, kleinere Basilika. Das ist ein besonderer Ehrentitel, den der Papst einem bedeutenden Kirchengebäude verleiht. Die Verleihung bezweckt die Stärkung der Bindung der einzelnen Kirchen an den römischen Bischof und soll die Bedeutung dieser Kirche für das Umland hervorheben. Der Dom wird derzeit saniert und das Hauptschiff ist geschlossen. Wir konnten aber Krypta und Kreuzgang, sowie das Dommuseum mit dem Domschatz anschauen.
Die zahlreichen Wehrtürme und die nahezu komplett erhaltene Stadtmauer, die zur Befestigung der Stadt erbaut wurden, fallen bei einem Stadtrundgang besonders auf. Von den einstmals 23 Wehrtürmen sind heute noch 9 erhalten. Mit 38 Meter Höhe ist der Graue Turm der grösste erhaltene städtische Wehrturm Deutschlands. Von oben bietet sich ein herrlicher Blick über die Altstadt. Im Untergeschoss befindet sich noch ein Verlies. Auf der ersten Etage ist eine Ausstellung zur Hexenverfolgung aufgebaut, auf der vierten Etage gibt es Informationen über die Zeit der Missionierung durch Bonifatius.
Anschliessend sind wir nach Alt-Geismar gefahren. Geismar ist ein Dorf von etwa 1000 Einwohnern. Der Ort ist seit 1972 ein Stadtteil von Fritzlar und von der Kernstadt durch den Berg Eckerich getrennt. Am Ortsausgang von Geismar wurde anlässlich der 1275-Jahrfeier des Bestehens des Dorfes Geismar ein frühgeschichtliches Gehöft rekonstruiert. Hier hatten wir eine Führung organisiert. Zu sehen sind mehrer Häuser und eine überdachte Brunnenstelle. Das Aussehen der Häuser ist typisch für die Siedlungs- und Bauweise der damaligen „Hessen“ zum Zeitpunkt der Missionierung durch Bonifatius und zeigt das Geismar, wie es vom 8. bis 12. Jahrhundert vorstellbar ist.

Als letzter Programmpunkt kam dann was für den guten Geschmack. Wir sind nach Netze im Pfannkuchenhaus gefahren. Das Lokal, im früheren Bahnhof, ist ein beliebtes Ausflugsziel. Die Pfannkuchen können wir nur empfehlen!

Mit vollem Bauch sind wir dann wieder nach Hause gefahren. Es war eine schöne Fahrt, wir warten mit Spannung auf die nächste…

Bürgerreporter:in:

Denis Delaruelle aus Bad Arolsen

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