Klara! Ein ausgesetzter Hund erzählt..

Klara 1. Tag
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Ja, Ich wurde ausgesetzt! Obwohl ich so eine liebe und brave Hündin bin! Ich wurde aber zu meinem riesen Glück vor einem schlimmen Schicksal bewahrt..! Ich erzähle erstmal:

Ich wurde an einem eisig kalten Abend (- 18 C* ) im Dezember letzten Jahres nach einigen Anrufen von einer Vorsitzenden des örtlichen Tierschutzvereins Bad Arolsen aufgegriffen bzw. aufgenommen.

Wie sich für diesen Verein erst viel später herausstellte, wurde ich einfach ausgesetzt! (Ich habe das ja selbst erfahren, aber bis meine Helfer das rausgefunden hatten...)!

Ich wurde in ein Auto gepackt , in dem es zum Glück schon sehr warm war und so kam ich diesen besagten Abend erst mal die Obhut von einer Daniela. Mir war so kalt und ich hatte so Hunger! War ich doch schon Stunden lang auf der Suche nach Menschen die mich ins Warme bringen und mir helfen..!

Da sie ja nicht wusste ob ich Katzen kenne und/oder mag hat sie dann einige kleine Vorsichtsmaßnahmen getroffen (Maulkorb und anbinden). Sie wollte ja nicht dass ich als kleiner Hund, mit einem gutem Gebiss ihre Katzen fresse ;-) Es kam dann aber ganz anders...

Dani erzählt:
Meine 3 Herrschaften hatten vor Klaras Ankunft sowieso schon längst ihre Gemächer im Schlafzimmer bezogen und da konnte ich erst mal ganz problemlos die Türe schließen. Klara hatte so genügend Zeit sich erst mal die Wohnung anzugucken, in Ruhe zu fressen, sich ein klein wenig sicherer zu fühlen und mich auch zumindest etwas kennen zu lernen. Dann war es soweit.. im inneren des Schlafgemachs der Stubentiger war schon ordentlicher Tumult zu hören.. Sie wollten raus und wollten wissen warum sie denn nun eingesperrt wurden und fanden diese ganze Sache sehr ungerecht! Also öffnete ich die besagte Türe und ging sofort zum Schutz für Klara ins Wohnzimmer wo sie ja angeleint, mit Maulkorb versehen, auf die Dinge wartete die da noch kommen würden! 3 stämmige (etwas übergewichtige) Stubentiger betraten derweil das Wohnzimmer und erstarrten! Was ist das denn?? So kam es zumindest mir vor, was sich meine 3 katzenartigen Tiger in diesem Moment fragten ... Klara dagegen war so beeindruckt von der Größe und der Fülle dieser anderen Spezies das ihr nichts anderes dazu einfiel als erst mal zu zittern.. Also Maulkorb ab, ableinen und laufen lassen und... es geschah nichts, aber auch gar nichts! Minni meinte zwar das Klara stinkt (Minni ist eh die kleine Ekel-Tante hier), Simon fand das sie ja fast so aussieht wie er in seinen besten „schlanken“ Jahren und war über seine Figur etwas deprimiert.. und Miepi??
Miepi ist fest der Meinung das sie eh die schönste ist und findet Klara ganz nett! Mann kann ihr Futter klauen und mit ihr kuscheln und Klara hat Respekt!! ( Naja, 4,9 kg kleiner Hund gegen 6 kg Kampfgewicht / sorry Miepi!! ) Aber da würde ich mich an Klaras Seite doch auch lieber unterordnen.. :-)

Nun ist Klara ein fester Bestandteil unserer tierischen Familie! Sie hat sehr viel gelernt seit sie bei mir ist und hat sich auch noch viel von meiner alten Ronja Mausi abgeguckt bevor diese entgültig über die Regenbogenbrücke gegangen ist. :-(

Regeln die ich "Klara" „meist“ einhalte! (Aber manchmal auch nicht...!)

1. Meerschweinchen und Kaninchen sind Freunde!
2. Sie sind nicht zum Jagen oder Fressen geeignet!
3. Jagen, auch im Wald, geht gar nicht! Egal zu welcher Uhrzeit!
4. Hören muss ich immer, egal wann!
5. Sachen fressen, ob verdaulich oder nicht, ist strikt verboten!
6. Sich in Sachen zu wälzen die definitiv in Eurer Nase nicht „gut“ riechen!
7. Reste fressen.. wie tote, vergammelte und undefinierbare Sachen..

Das sind nur einige Regeln an die ich mich „eigentlich“ halten sollte! So laufe ich meist ohne Leine, hört auf „fast“ jeden Pfiff oder Wort und gebe mir täglich so viel Mühe Dani zu gefallen und zu gehorchen! Ich bin froh als kleiner Flummi bei ihr zu sein! (Ich springt ihr fast bis zum Kopf, wenn sie wieder zu Hause ist und ich warten musste und sie dann die Tür rein kommt :-)

Ich hatte Anfangs vor so vielen Sachen und Dingen Angst, diese Angst war für mich ständig da!
Ich zitterte sobald jemand die Hand hob, Sachen ausschüttelte, das Radio lauter war, jemand etwas ärgerlich war oder lauter wurde, weil die Katzen einen Grund gaben um mal lauter zu werden, Geschirr klapperte (da hatte ich immer Angst, das mir was auf den Kopf fällt), oder auch wenn ich plötzlich Geräusche hörte (Zug, LKW, Hubschrauber). Ich war sehr ängstlich und versteckt mich oft oder zitterte wie Espenlaub, sobald solche Sache passierten. Auch beim Halsband umlegen oder Anleinen zeigte ich dieses unsichere Verhalten..

Nun habe ich es geschafft in dieser Zeit mein Selbstbewusstsein stärken! Allen zu zeigen das alles nicht „schlimm“ ist und Ich habe vor allem gelernt meine Ängste zu ignorieren und wurde in diesen auch nicht bestärkt! Ich musste lernen:

1. Wenn ich Angst habe, hilft mir keiner! (Ich muss da mit mit "Dani" durch)
2. Angst ist nicht die Lösung! (Verstecken nützt nichts, hilft mir auch keiner!)
3. Zittere ich, tröstet mich keiner! (Hm.. wird einfach ignoriert!)
4. Ich muss mich meiner Angst stellen! ( Sachen ausschütteln... da haut mir keiner was auf den Kopf, ich muss auf meinem Platz liegen bleiben!)

Nun fühle ich mich super sicher, habe kaum noch Angst, bzw. sehe kaum noch einen Grund dafür! Ich fühle mich richtig gut und freue mich jeden Tag mehr hier zu sein!!!

Ich bin mit Dani schon mehr Kilometer gelaufen als in diesen kurzen 4 Jahre die ich alt bin... Danke! Ich kenne jetzt fast ganz Volkmarsen, Bad Arolsen und auch den Eisenberg...

Ich danke dem Tierschutzverein Bad Arolsen für seine Hilfe und dem Ergebnis das ich es echt gut getroffen habe!! Vielen Dank!!

Klara

Bürgerreporter:in:

Daniela Nürnberg aus Bad Arolsen

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