Grundschule Landau: Wette endet mit vielfachem Gewinn und tollem Fest!

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Gewonnen? Ja, das hatten sie gehofft. Aber so deutlich? Das dürfte alle Beteiligten an der Energiewette zwischen der Grundschule am Kump in Landau und dem Landrat Dr. Reinhard Kubat überrascht haben. Anlass und Grund, ein tolles Fest rund um das Thema Energie zu feiern. Sogar der Hessische Rundfunk berichtete.

Zehn Prozent Energie einsparen wollte die Schulgemeinde binnen 12 Monaten. Das Ergebnis, das Fritz Schäfer (Kreisbeigeordneter) als Vertreter des erkrankten Landrats nach Ablauf der Frist verkündete, ist beeindruckend:

Schülerschaft und Lehrer haben 24 Prozent gespart beim Stromverbrauch. Das sind 1500 Kilowattstunden im Wert von 330 Euro. Außerdem haben sie die Heizkosten um 20 Prozent und 550 Euro gesenkt und damit Wärme eingespart, die ausreichen würde, um ein großes Wohnhaus ein Jahr lang zu heizen, wie Fritz Schäfer erklärte.

Damit sind 845 Kilogramm weniger CO2 entstanden als im Vorjahr – eine Menge, die das ganze (unter Denkmalschutz stehende) Landauer Schulhaus füllen würde. Oder anders gesagt: So viel CO2 entsteht, wenn man 6000 Kilometer mit dem Auto fährt.

Insgesamt hat der Landkreis dank der Wette 880 Euro eingespart. Die Hälfte davon bekommt die Grundschule als Lohn. Einen Riesenscheck über 440 Euro für die Schule nahmen die Klassensprecher der Klasse 3/4, Louisa John und Lukas Grünemei, entgegen.

„Sagt Euren Eltern und Geschwistern, wie Ihr das geschafft habt!“, meinte Fritz Schäfer. Und: „Ich wünsche mir, dass viele Schulen Eurem Beispiel folgen." Die Wette habe gezeigt, dass jeder durch kleine, einfache Änderungen des Verhaltens viel erreichen könne.

Bürgermeister Jürgen van der Horst sagte: „Ich bin stolz auf die Landauer. Ihr habt gezeigt, was erreichbar ist, wenn sich jeder verantwortungsvoll verhält." Und Ortsvorsteher Tino Hentrich ergänzte: „Unsere kleine Grundschule hat wieder gezeigt, wie großartig sie sein kann!"

Bürgermeister und Ortsvorsteher überreichten als Glückwunsch eine „Energiebox" mit Obst und anderen Köstlichkeiten, um einen Teil der eingesparten Energie wieder „zurückzugeben".
Und jeder Gast fand unter seinem Stuhl einen „Sheriff-Stern", den er sich anstecken konnte und der ihn zum Botschafter machte, der das Gelernte zum Energiesparen weiterträgt und zu Hause selbst auch umsetzt.

Denn wie die Schulgemeinde so viel eingespart hat, erklärten die Kinder in Worten und Liedern eindrucksvoll. Ein Energiedienst war eingerichtet worden, der darauf geachtet hat, dass alle nicht benutzen elektrischen Geräte ausgeschaltet werden – das Licht in den Pausen, die Computer am Ende der Schulstunde... Dass die Heizung richtig eingestellt ist, dass energiesparend gelüftet wurde.

Außerdem lernten die Kinder beim Besuch des Klimamobils die Zusammenhänge mit Blick auf den Klimawandel kennen, besuchten die Landauer Biogasanlage und erfuhren in einem Freilichtmuseum, wie Kohle abgebaut wurde und wird und was die Verbrennung für Folgen für das Klima hat.

Die Jungen und Mädchen stellten Recyclingpapier her und benutzen in der Schule eben solches. Und mit der Aktion Kindermeilen, die gerade angelaufen ist, verzichten sie auf überflüssige Autofahrten zur Schule und sammeln damit Sticker. Mit diesem Stickern werden sie – zusammen mit vielen anderen Schulen weltweit – bei der nächsten Klimakonferenz für den Klimaschutz kämpfen.

Beinahe ebenso eindrucksvoll wie das Ergebnis der Wette war das Schulfest, das die kleine Schulgemeinde mit 39 Kindern, ihren Eltern und drei Lehrern auf die Beine gestellt hat. Nach dem offiziellen Teil entstand ein Flohmarkt zugunsten der Kindernothilfe, gab es an der „Energietankstelle" herbstliche Blechkuchen, Kaffee und Apfelsaft aus eigener Herstellung.

Mehrere Firmen waren vertreten, unter anderem mit Bastelangeboten und einem Film zum Thema Windenergie oder Schaukästen zum Fühlen zum Thema Wärmedämmung durch Glas. André Franzke (Meisterbetrieb für Installation und Heizungsbau) hatte als Elternvertreter und Experte in einer Person ein Fahrrad aufgestellt zur Stromerzeugung aus eigener Kraft und zeigte an einem Solarmodul, wie direkt Licht in Strom umgewandelt wird.

Und die Lernwerkstatt Klimawandel, betreut vom Landkreis Waldeck-Frankenberg (KLIMZUG) bot Stationen mit Experimenten zum Thema Energie. Solarboote drehten ihre Runden. Zum Thema Recycling hatten die Grundschüler eine Ausstellung mit Spielzeug aus Müll vorbereitet. Und schließlich zeigte eine Bildpräsentation, wie rege die Schulgemeinde von 2009 bis 2011 gewesen ist.

Was gewesen wäre, wenn Landau die Wette verloren hätte? Dann hätte die Schulgemeinde eine Aufräumaktion im Wattertal gestartet. Gut möglich ist, dass sie trotzdem stattfindet, obwohl die Wette gewonnen ist...

Den Radio-Bericht auf HR 1 findet Ihr auf der Homepage der
Grundschule am Kump.

Die Tipps der Grundschüler zum Energiesparen zu Hause werden im nächsten Infoblatt „Landliebe Landau“ genau nachzulesen sein (Erscheinungstermin: Nov./Dez. 2011) – für das eigene Sparprogramm zu Hause zugunsten der Umwelt und des Geldbeutels.

myheimat-Team:

Christiane Deuse aus Bad Arolsen

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