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Die katholische Pfarrkirche von Rüdigheim

Der Ort Rüdigheim liegt im Amöneburger Becken zwischen der Brücker Mühle und Schweinsberg. Seit der Gebietsreform im Jahre 1970 ist der Ort mit seinen etwa 650 Einwohnern ein Stadtteil von Amöneburg. Die Landesstraße L 3073 führt westlich an Rüdigheim vorbei, während der Hessische Radfernweg R6 ein Stück durch den Ort selbst führt.

Der über die Dächer des Dorfes ragende Kirchturm ist schon von weitem sichtbar. Die Kirche St. Antonius der Einsiedler wurde im Barockstil von 1748 bis 1752 erbaut. Bei Renovierungsarbeiten im Jahre 1991 wurden Grundmauern zutage gefördert, die zu einer exakt innerhalb der heutigen Kirche sich befindenden Kapelle gehörten. Die Art, in der die das Fundament bildenden Basaltsteine in den vorhandenen natürlichen Lehmboden gesetzt und mit einem Sandmörtel verbunden wurden, lässt die Vermutung zu, dass bereits vor dem Jahr 1000 hier eine Kirche stand. Im Jahre 1748 wurde die alte Kirche abgebrochen und die heutige erbaut.

Im Vorraum der Kirche sehe ich Gemeindemitteilungen, Andenken und auch einen Kirchenführer, den ich aufblättere. Dieses Heft wurde von Herrn Paul Lang im Jahre 1996 verfasst, und in seinem Vorwort finde ich den Satz: "Seit ihrer jüngsten Innenrenovierung 1991/92 erstrahlt die Rüdigheimer St. Antonius-Kirche wieder in neuem Glanz...."
Das ist auch mein Eindruck, als ich aus dem Windfang heraus das Kircheninnere betrete und dabei fällt mir ein, dass Farbenfülle und Helligkeit Stilmittel des Barocks sind.

Besonders beeindruckt haben mich bei meinem Besuch die beiden Chorfenster links und rechts vom Hochaltar, die Kanzel und das Taufbecken. Im Kirchenführer finde ich hierüber:
"Die Chorfenster" - sie wurden 1890 neu geschaffen, nachdem ein Unwetter die bisherigen zerstört hatte. Das links vom Hochaltar befindliche zeigt Konstantins Sieg an der Milvischen Brücke am 28. Oktober 312. Auf dem rechten Chorfenster ist die legendäre Kreuzauffindung durch Kaiserin Helena, die Mutter Kaiser Konstantins, im Jahre 324 dargestellt.

"Die Kanzel" - wurde ursprünglich in der alten Mardorfer Kirche verwendet und für diese geschaffen. Während des Kirchbaus um 1750 kauften die Rüdigheimer sie und ließen sie umarbeiten.

"Der Taufstein" - ist kunstvoll aus dunkelrotem Sandstein der Umgebung gehauen und erinnert in seiner Form an eine Blütenknospe. Er trägt die Jahreszahl 1681 und stand bereits in der Vorgängerkirche.

Drei große Deckengemälde zeigen zwischen Altarraum und Empore biblische Szenen, wobei das zentrale Bild des Kirchenraumes das letzte Abendmahl darstellt.

Beim Verlassen der Kirche fällt mein Blick noch auf eine Statue in der Mitte der Emporenbrüstung. Es ist der Kirchenpatron, Antonius der Einsiedler, der auf die Gemeinde herab sieht. Die Statue wurde 1907 geschnitzt und im Jahre 1994 farblich gefasst.

Die Rüdigheimer Kirche verfügt über ein Geläut aus drei Glocken:
-größte Glocke stammt aus dem Jahre 1950 - Ton a'
-zweite Glocke wurde 1690 gegossen - Ton c"
-dritte Glocke wurde im Jahre 1952 gestiftet - Ton d".

Besuchen auch Sie einmal die Kirche in Rüdigheim und begeben sich mit dem von Herrn Paul Lang verfassten Kirchenführer auf eine Entdeckungsreise.

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4 Kommentare

  • Gelöschter Nutzer am 03.12.2011 um 05:07
Gelöschter Kommentar

Leider bin ich auch an der Kirche vorbei geradelt. (Die Radlergruppe wollte nicht halt machen).
Wie ich sehe habe viel verpasst.
Schöne Aufnamen und gut berichtet.
VG.
Giuliano

Mich faszinieren immer wieder die kunstvollen Türmchen, die man meist aus großer Entfernung ausmacht. Besonders schön, wenn man in den Abendstunden im Feld unterwegs ist und sie entfern läuten hört. Danke für den fundierten Bericht.

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