Das Meer, die Wellen und ich

Foto: Christine Stapf. Die Aufnahme zeigt den Strand von Dahme/Ostsee
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Nun sitze ich im Sand und schaue auf das Meer hinaus. Ich genieße die Ruhe des abends. Der Strand ist menschenleer und ich kann meinen Gedanken nachhängen. Es wird langsam dunkel und dieser Zustand strahlt eine Art Geborgenheit aus. Leichte Wellen sind auf dem Wasser zu sehen. Wäre doch alles so leicht wie diese Wellen die leise vor sich hinschaukeln. Werde ich mir einen solchen Urlaub noch öfters leisten können, in einer Zeit wo man keinen sicheren Arbeitsplatz mehr hat. Bilde ich es mir ein oder ist das Leben in den letzten Jahren schwieriger geworden. An manchen Tagen empfinde ich jede Stunde als eine Art Kampf. Mit einem ungeheuren Kraftaufwand versucht man täglich aufs Neue seinen Standard zu halten. Ist es doch ein bescheidenes Leben was geführt wird, ohne großen Luxus. Ich versuche mit meinen bescheidenen finanziellen Mitteln so zu haushalten, dass ich einmal im Jahr hier am Meer sitzen darf. Diese kurze Zeit an Sand und Wasser beflügelte mich übers Jahr sparsam zu leben. Was wird mich erwarten wenn ich Morgen die Heimreise antrete und wieder zu meinem Arbeitsplatz komme. Werden weiterhin Arbeitsplätze in der Firma dem Rotstift zum Opfer fallen und überleben nur die mit den stärksten Ellenbogen ? Warum haben sich die Zeiten so zum negativen verändert. Kann ich doch froh sein eine doch recht starke Psyche zu haben. Sah ich doch ehemalige Mitarbeiter die sich vom Arbeitsleben verabschieden mussten weil sie diese Tretmühle nicht mehr ertrugen. Aber was nutzt mir am Ende meine persönliche Stärke wenn Maschinen die Arbeitsplätze vernichten. Ich hole aus meinem Stoffbeutel eine Flasche Wein die ich heute, an meinem letzten Abend, hier beim Gesang der Wellen trinken möchte. Ich mache es mir im Sand gemütlich und schaue zum Himmel hinauf. Mittlerweile ist völlige Dunkelheit eingetreten und ich sehe den Mond wie er zu mir hinab schaut. Das Leben ist im Moment für mich wunderschön. Vielleicht habe ich ja Glück und es wird weiterhin wunderbare Momente in meinem Leben geben. Wie mag es eigentlich Brigitte ergehen frage ich mich. Warum ich gerade an meine ehemalige Freundin denke weiß ich nicht zu beantworten. Sind meine Gedanken vielleicht ein Fingerzeig diesen für mich damals wichtigen Kontakt wieder aufzufrischen. Wir hatten doch eine wunderbare Beziehung und doch hielt sie nicht für ewig. Meine Gedanken werden von einem Mann unterbrochen der mit seinem Hund am Wasser läuft. Ich nehme noch einen Schluck aus meiner Weinflasche und nehme mir fest vor nach meiner Rückkehr die Telefonnummer von Brigitte zu wählen. Ich möchte ganz langsam anfangen wieder etwas Sonnenschein in mein Privatleben zu bringen. Ich stehe auf, schlage mir den Sand aus der Kleidung und mache mich mit meinem Stoffbeutel und der Weinflasche auf den Weg zu meiner Pension. Morgen ist ein neuer Tag und ich versuche alles für mich zum Guten zu lenken.

( Ich hörte von einem Menschen der sinngemäß so über sein Leben erzählte. Daraus habe ich diese Geschichte geschrieben. Ich persönlich hatte in meinem Leben großes Glück !!)

Bürgerreporter:in:

CHRISTINE Stapf aus Amöneburg

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