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Eurokorps in Straßburg: Eine Vision in der Truppenküche

  • Gesund und fit durch Sport: Musterbeispiel Eurokorps.
  • hochgeladen von Matthias Blazek

Robert Berg ist ein Visionär. Der Doktor der Allgemeinmedizin und Oberstarzt im Hauptquartier des Eurokorps leistet seit einem Vierteljahrhundert Aufklärungsarbeit bei der Bundeswehr. Und er gibt selbst ein gutes Beispiel – auch wenn er nicht immer gleich die gewünschte Unterstützung erfährt. Jedenfalls muss er sich manchmal mächtig ins Zeug legen, ehe die Verantwortlichen seinen Anregungen folgen.
Es geht konkret um das Adipositas-Interventionsprogramm der Bundeswehr. Adipositas, das ist Fettleibigkeit, ein quasi nicht mehr vertretbares Übergewicht. Dieser Zustand ist erreicht, wenn der Körper-Masse-Index, auf Englisch mit BMI abgekürzt, 30 überschreitet. Das Gewicht geteilt durch die Körperlänge zum Quadrat soll nach Möglichkeit den Wert 25 nicht überschreiten, wenn erste Risikofaktoren zu erkennen sind. Rauchen und Bluthochdruck wären solche Faktoren.
„Wir nehmen besonders die Dicken“, sagt Robert Berg. Ihnen gelte es, zu helfen, aber ebenso auch denen, die im Laufe der Jahre kleine Röllchen oberhalb der Gürtellinie aufgebaut haben. Unter fachkundiger Anleitung wird den Soldaten die Möglichkeit eröffnet, Sport zu betreiben. Laufen, Nordic Walking und Muskelaufbau zum Muskeltraining sind nur einige Bereiche. Robert Berg kämpft an allen Fronten, dass dem Übergewicht und damit auch der Anfälligkeit gegen Krankheiten entgegengewirkt wird. Selbst treibt der 60-Jährige, der ursprünglich in der Laufbahn der Unteroffiziere groß geworden ist und seit Mitte November 2010 seinen Platz in Straßburg hat, regelmäßig Sport zweimal in der Woche und erfreut sich bester Ausgeglichenheit und auch bester Gesundheit. Das wünscht er auch den Soldaten.
Die Steilvorlage für das Vorbringen seiner Anregungen hat ihm Brigadegeneral Lutz Niemann, ehemals Vorgesetzter aller deutschen Soldaten im Eurokorps, gegeben. Der hat in seinen guten Wünschen zum Jahreswechsel 2010/11 ein kritisches Wort zur sportlichen Ertüchtigung der Soldaten beim Eurokorps von sich gegeben, am Rande eigentlich. Am 4. April 2011 gab General Hans-Lothar Domröse sein „Go“ zum weiteren Umsetzen der Anregungen Bergs.
Ein Blick zurück: 16. Dezember 1985. Robert Berg, junger Oberstabsarzt und Truppenarzt in Mainz, überschreitet seine Kompetenzen, wendet sich gleich an das ganze Wehrbereichskommando und seine unterstellten Verbände. Er beauftragt die unterstellten Einheiten, eine Reduktionskost anzubieten und Verhaltensmaßnahmen zur gesunden Lebensführung durch den Truppenarzt des Wehrbereichskommandos IV zu unterstützen. Es gab zwar eine Rüge. Aber die Anregungen standen im Raum und gaben den Startschuss für das seit zehn Jahren in unterschiedlichen Verwendungen praktizierte Programm „Gemeinsam fit – Gemeinsam stark“ beim Stab des Eurokorps.
„Die Idee ist Sport, Ernährung und medizinische Betreuung“, so der Mediziner, der sich schon früh als Truppenarzt für die Präventivmedizin interessiert hat. Er bringt auch die Gegenseitigkeit ins Spiel. Die sanitätsdienstliche Versorgung sei ein Dienstleister, der auch eine Gegenleistung vonseiten der Soldaten erwarten dürfe. „Immerhin reden wir häufig von Erkrankungen, die zu verhindern wären“, so Robert Berg weiter.
Essen. Bereits in seiner Zeit in Mainz hat der jetzige Korpsarzt und Abteilungsleiter des Sanitätsdienstes erfolgreich die tägliche Kalorienration auf 1200 Kilokalorien reduziert. Heute weist er darauf hin, dass ernährungsphysiologisch dreimal pro Woche Fleisch, davon einmal Fisch, einmal Geflügel und einmal Suppe sowie einmal vielleicht ein Auflauf geboten sei. Eine Auswahl von zwei Gerichten wäre auch geeignet, vor allem aber fettarme Ernährung. Der Teller könnte kleiner, dafür die Salatschale größer sein.
Mit seinen Zielen, Richtlinien und Flyern möchte Dr. Robert Berg den Verantwortlichen in der Truppe eine Richtschnur an die Hand geben. „Dies alles ist primär eine truppendienstliche Angelegenheit.“
Aber noch stehen morgens, mittags und abends die Brötchen auf dem Tisch. Vitaminreiches Brot, ob grau, schwarz oder mit Körnern, spielt in der französischen Küche zurzeit noch eine sekundäre Rolle. Aber die Vision bleibt – und sie wird nachdrücklich von oben unterstützt.

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