MademoiCelle verzaubert Publikum in Kunst & Bühne

MademoiCelle in Kunst & Bühne: Joschua Claassen und Kerstin Schiewek-Jahn.
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Zauberhaft. Dieses Wort umschreibt kurz, was ein großes Publikum in Kunst & Bühne am Wochenende empfunden hat. MademoiCelle präsentierte sich mit einem neuen Ensemble und überzeugte auf ganzer Linie.

Schon in den einführenden Worten von Programmkoordinatorin Brigitte Hildebrand war herauszuhören, dass ein besonderes Highlight zu erwarten war. Und dass ein Abend dieser Natur mehr als überfällig war.
Das Publikum wurde im Konzert mit viel Sympathie in die Welt des Chansons eingeführt. Das Ensemble war um drei Personen erweitert. Das Programm nahm Bezug auf Django Reinhardt, Cole Porter und weitere Swing-Chanson-Größen Frankreichs. „Wir haben uns vermehrt“, sagte Sängerin Kerstin Schiewek-Jahn. „Ça swing“ sei das Motto des Abends. Mit „Coucou“ von Django Reinhardt ging es los: „Que faites-vous encore à sommeiller? Eveillez-vous, le monde est transformé.“ – Was machen Sie noch schlafend? Wachen Sie auf, die Welt hat sich verändert.
Zur Sängerin hatten sich nun neben Chanson-Partner Joschua Claassen Gitarrist Nils Mosen, Kontrabassist Frédéric Tollemer und ihr Ehemann und Schlagzeuger Michael Schiewek hinzugesellt. „C’est si bon“ von Yves Montand wurde mit einer souveränen Bassbegleitung dargeboten. Überhaupt glänzten die Akteure durch die Abwechslung im Programm und die stets veränderte Instrumentierung. Die Cole Porter-Nummer „C‘est magnifique“ präsentierten Nils Mosen und Joschua Claassen, letzterer mit dem Akkordeon in den Händen und einer Rose im Mund, die der Sängerin zugedacht war.
Immer wieder stellte Kerstin Schiewek-Jahn eindrucksvoll unter Beweis, dass sie mit einer begnadeten Stimme ausgestattet ist. Perfekt erreichte sie besondere Tonhöhen, gekonnt setzte sie ihr markantes Tremolo ein, dazu ihr hervorragendes Französisch. Und dazu noch das starke Klavierspiel und die begleitenden Informationen von Joschua Claassen, mit dem sie seit 2015 zusammenarbeitet. Das Publikum honorierte jede Facette des musikalischen Zusammenspiels mit nickenden Köpfen, funkelnden Augen und langem Applaus.
Auch ein Lied von der „Schwarzen Venus“, Joséphine Baker, die unter anderem Aufnahmen mit den Comedian Harmonists gemacht hatte, war dabei: „J‘ai deux amours“ (Ich habe zwei Lieben, 1931), womit Baker allerdings „mon pays“ (mein Land) „et Paris“ meinte. Erstklassige Einzeldarbietungen gab es zu Charles Trenets Würdigung des kleinen Pariser Künstlerviertels Ménilmontant.
Joschua Claassen interpretierte „Petite Fleur“ (kleine Blume) souverän am Saxophon - mit einem Hauch von französischer Gelassenheit. Das Chanson „Boum“, das sich nach Claassens Worten auf „das Einschlagen eines Blitzes, wenn man sich verliebt“, bezieht, präsentierte einmal wieder die Sängerin mit ihrem unbeschreiblichen Klangspektrum, hervorragender Artikulation - und dem Kazoo in der Hand. Mitmachen! hieß es dann bei „Je veux“ von Zaz. Und bei „Quand Jimmy dit“ von Patricia Kaas glänzte Michael Schiewek am Schlagzeug. Wieder einmal begegnete der Swing dem Chanson.
Mit „La vie en rose“, dem mit bekanntesten Stück des Programms, erfuhr der Abend noch einmal eine besondere Swing-Note. „Je suis swing“ beschloss dann einen wunderbaren Abend und ein zweistündiges Konzert. Kerstin Schiewek-Jahn verdeutlichte noch einmal eindrücklich angesichts des russischen Angriffskrieges in der Ukraine: „Make Music, not War!“ Der Applaus des Publikums war MademoiCelle gewiss, der Lohn drei schöne Zugaben. 

Bürgerreporter:in:

Matthias Blazek aus Adelheidsdorf

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