Ein Trip auf den Ätna

Der Ätna aus dem Flugzeug gesehen
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Wer auf Sizilien Urlaub machen will, sollte auf jeden Fall einen Abstecher zum Vulkan Ätna mit einplanen!
Schon vom Flugzeug aus sahen wir ihn rauchen und zwei Stunden später hätten wir nicht wie geplant in Catania landen können, weil der Flugplatz wegen Ascheregen gesperrt war.
Wir wählten für die Auffahrt auf den Vulkan die Route Ätna-Süd weil wir in Giardini-Naxos bei Taormina unseren Urlaub verbrachten.
Mit dem Leihwagen ging es los. Wer schon mal in Sizilien war weiß sicherlich, dass schon Autofahren hier ein großes Erlebnis ist. Hier fährt man nach dem Motto: ‚Wer bremst verliert‘ und das wichtigste am Auto ist die gut funktionierende Hupe.
Ohne Komplikationen kamen wir zunächst nach Zafferena Etnea, 1991 stoppte ein gewaltiger Lavafluss erst kurz vor dem Ort.
Von dort aus ging es weiter hinauf die kurvenreiche Straße zum Rifugio Sapienza. Hier befindet sich in 1910 Meter Höhe ein Hotel, Skilifte und die Seilbahn, mit der man weiter in Richtung Gipfel kommt. Wer nicht weiter hoch will oder gesundheitliche Probleme wie Asthma oder Herzbeschwerden hat, kann sich schon hier einen Krater ansehen ohne weit laufen zu müssen.
Wir begaben uns zur Seilbahn und fuhren zur nächsten Station auf ca. 2400 Meter hinauf. Ein frischer Wind ging schon hier, und wer keine festen Schuhe und eine warme Jacke mitgenommen hatte, konnte sich hier die passende Bekleidung ausleihen. Da wir alles mithatten, begaben wir uns direkt zu den Bussen, die zur nächsten Station fuhren. Solche Busse hatte ich noch nie gesehen, mit großen Reifen und dicken Profilen. 17 Personen plus Bergführer fanden darin Platz. Jetzt ging’s los und nach einer kurzen Strecke wusste ich schon wofür die Profile gut waren, denn die Pisten waren ziemlich abenteuerlich. Eine Art Slalomstangen steckte den Weg ab, weil sich ja nach jedem Ausbruch des Ätna die Route ändern kann, die der Bus fährt. Endlich hielt er an und wir waren bei einer kleinen Station auf ca. 2900 Meter angekommen. Von da aus ging es zu Fuß weiter zum Rifugio Torre del Filosofo, einem vom Vulkan verschütteten Haus, von dem nur noch ein bisschen Dach zu sehen ist. Nun ging es hoch auf einen Krater, aus dem Rauch aufstieg. Der Weg führte über loses Geröll steil nach oben und die Luft wurde merklich dünner. Dort angekommen bei nun 3000 Metern konnte man in den Krater sehen, der fünf Schlote hatte. Bis zu einem Ausbruch des Ätna 2002 stand dort wo jetzt der Krater ist, noch die Seilbahnstation. Unser Bergführer führte uns rund um den Krater herum und man merkte, wie heiß der Boden war. Wenn man ein Loch in den losen Boden grub, stieg Rauch auf und es war so heiß, dass man nicht lang hinein fassen konnte. Die Umgebung erinnerte an eine Mondlandschaft, die vielen schwarzen Krater und Hügel waren ein grandioser Anblick. Über uns stieg weißer Rauch aus dem Hauptkrater und der neue Südostkrater, der zwei Tage vorher ausgebrochen war, ließ ab und zu schwefelgelben Dampf ab. Einfach faszinierend dieses Naturschauspiel. Leider war die Fernsicht nicht so gut an diesem Tag, sonst hätte man sicherlich unendlich weit sehen können.
Wieder am Bus beobachteten wir einen Läufer, der auf den Krater joggte, von dem wir gerade herunter gekommen waren.
Die Abfahrt war wieder sehr kurvenreich und so staubig wie die Auffahrt und jetzt hatten wir das Vergnügen, bis zum Rifugio Sapienza herunter zu fahren, da die Seilbahn schon geschlossen hatte. Der Läufer, den wir oben gesehen hatten kam ungefähr genauso schnell nach unten wie wir, weil er den direkten steilen Weg nahm und der Bus die Serpentinen fahren musste. Es war einfach unglaublich, als wir nach etwa einer halben Stunde aus dem Bus stiegen war er auch unten und wurde von uns mit Applaus begrüßt.
Ein unvergesslicher Ausflug war beendet und jetzt ging es wieder Richtung Giardini-Naxos in das nächste große Abenteuer namens ‚Autofahren in Sizilien‘
Ein deutscher Tourist, mit dem wir uns auf dem Ätna unterhalten haben, meinte zum Thema Auto fahren: 'Hätte ich DAS geahnt, wäre ich demütigst zum Bus zurückgekrochen!'

Bürgerreporter:in:

Doris Nolte aus Volkmarsen

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