Berliner Luftbrücke und nichts draus gelernt

Oder: Wo bleiben die Rosinenbomber?


Es sind ja bevorzugt die Amerikaner, die mittlerweile für alles Böse auf der Welt verantwortlich gemacht werden. Leider auch Wahres dran. Aber ganz sicher sind es eben auch diese Amerikaner, denen wir es zu verdanken haben, dass wir nicht unter Begleitung von Marschmusik unter braunem Terror zu leiden haben. Es waren auch die Amerikaner, zusammen mit den verbündeten Engländern, die Millionen von Berlinern aus der sowjetischen Umklammerung retteten, indem sie die Stadt aus der Luft mit Millionen Tonnen von Lebensmitteln und Heizmaterial versorgten.

Fast 70 Jahre später befinden sich wieder Menschen in einer lebensbedrohenden Lage. Nicht nur in den Flüchtlingslagern in Griechenland herrschen katastrophale Zustände; Kindern, Frauen und Männern droht der Tod durch Erfrieren und Verhungern. Dank einer verkommenen Willkommenskultur, die nichts mehr gemein hat mit dem großartigen Jahr 2015, in dem die Deutschen ein Gesicht gezeigt haben, auf das man stolz sein konnte.

Nach dem furchtbaren Pakt mit der türkischen Regierung wird ein zweiter Wall gezogen: Die grausame Realität innerhalb der griechischen und italienischen Lager, die allerdings nicht Menschen abschrecken kann, denen es in ihren Heimatländern noch schlechter geht.

Statt darüber nachzudenken, wie wir möglichst schnell möglichst viele Soldaten nach Litauen transportieren können, um die „bösen Russen“ in Schach zu halten, sollten alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, die Frierenden und Hungernden zumindest mit dem Notwendigsten zu versorgen.

Luftbrücke nach Berlin: Eine Großstadt wurde mit allem versorgt, was zum Überleben gebraucht wurde. Von Heizmaterial bis zu Nahrungsmitteln. Aber da brauchten ja Deutsche Hilfe, heute sind es ja nur Flüchtlinge.

Ich schäme mich. Und wenn ich könnte, würde ich mit einem LKW losfahren, um Decken und Zelte und Nahrung dort hinzubringen … Da es Gott sei Dank sehr viele hilfsbereite Menschen gibt, bin ich sicher, dass der LKW innerhalb von Stunden voll wäre.

Michael Falke

Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP) Uelzen

Photo Michael Falke

Bürgerreporter:in:

Michael Falke aus Uelzen

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