Es geht mit und ohne. Aber wie? Eine Satire über unseren Körper, Seite 5

Eine von mir gefertigte  Keramikfigur.

In sechs Wochen wollten die Ärzte ihn wieder fit für den Beruf machen, obwohl Adam das stark bezweifelte.
Er jammerte: „ Abnehmen soll ich, ich habe aber ständig Hunger, so wie die meisten Anderen auch. Rad fahren muss ich – nicht auf der Straße, nein, fein und nobel auf dem Parkett. Zwar mit angeschlossenen Prüfgeräten und unter Aufsicht von Ärzten, aber letztens ist einer vom Rad gekippt. Jeden Tag verlangen sie mehr, ich habe Angst!“
Und dann: „Spazieren gehen müssen wir viel, zum Einen wegen der Kondition und zum Anderen wegen dem Abnehmen. Neulich hat es einen im Wald erwischt. Zum Glück war er nicht allein.“
Gruppen mit Patienten gleicher Gesinnung bevölkern den Ort. Die einen genießen in einem gemütlichen Cafe ein Tässchen echten Bohnenkaffee, obwohl es nicht sein soll, oder gar ein Stückchen Torte, was unerwünscht und für die Dicken verboten ist. Adam gehörte zu den Genießern. Der Hunger trieb ihn in den Ort anstatt in den Wald, wo im Ernstfall die Hilfe im Wald ohnehin nicht so schnell eintreffen kann.
Doch die Angst ist immer dabei. Sie sitzt hinten auf dem Fahrrad wenn es anstrengend wird und neben ihm auf dem Stuhl im Cafe. In der Nacht wird er schweißgebadet wach, die Angst vor dem Allein sein schnürt ihm die Kehle zu.
Die Angst führt zu Stress und den Stress soll er vermeiden. Vor lauter Verzweiflung greift er heimlich zur ersten Zigarette, sie beruhigt. Doch die Angst ob sie nicht doch schadet führt zu neuem Stress. Wie soll man da gesund werden?
Das ständige wiegen und wieder nichts abgenommen, führt zwangsläufig zu kleineren Portionen. Adam leidet Hunger. Er sehnt sich nach seinem zu Hause.
Er hasst den Sport, das gesunde Essen und das Rumlungern.
Die Tabletten, ja. Damit kann man recht gut leben. Die fürs Herz helfen gut, der Blutzucker wird auch normal, das Cholesterin und die Harnwerte liegen im Normalbereich. Warum lässt man mich nicht nach Hause?
Endlich sind die sechs Wochen um und nach vierzehn Tagen zu Hause geht er wieder arbeiten.
Seine Kollegen waren glücklich dass er es geschafft hatte, sie waren eine zusammengeschweißte Gruppe, welche seit der Gründung der Lufthansa dabei war.

Bürgerreporter:in:

Waltraud Meckel aus Offenbach

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