"Million Dollar Shooting Star": Werden die Kandidatinnen ausgebeutet?

Während der Sendepause von Germany’s Next Topmodel wird auf ProSieben in einem neuen Casting-Format weiter nach Models gesucht. Bar Refaeli wird in der Show „Million Dollar Shooting Star“ zur neuen „Model-Mama“. Eine erste negative Kritik stellen die Knebelverträge dar.

Getreu dem Motto „auch schlechte Presse, ist gute Presse“ kommen mehr und mehr Details über die neue Casting-Show mit Bar Refaeli ans Licht. Will ProSieben schon einmal die Werbetrommel drehen, um einen vergleichbaren Quotenflop mit der letzten GNTM Staffel zu vermeiden? Die Zeitung "BZ" berichtete erstmals über die Knebelverträge der Kandidatinnen, die die Sendung in keinem guten Licht dastehen lassen. Von Ausbeutung und Schweigegeld ist die Rede.

Knallharte Vertragsklauseln
Viele Mädchen hegen den Traum von einem Topmodel-Dasein, doch nur die „harten kommen in den Garten“. Dieses Sprichwort ist für die „Million Dollar Shooting Star“-Kandidatinnen durchaus wörtlich zu nehmen. Sieben knallharte Vertragspassagen kamen nun ans Licht und werden heiß diskutiert:

- Handys, Laptops und Facebook sind verboten. Wer telefonieren möchte, muss das Produktions-Telefon benutzten, von welchem die geführten Gespräche aufgenommen werden.
- Gefilmt wird rund um die Uhr, dabei sollen die Kameramänner besonders auch auf „unangenehme Situationen“ achten.
- Aus 15 Fotoshootings in vier Wochen werden fünf Folgen geschnitten, für die die Kandidatinnen jeweils 200 Euro bekommen. So ist ihnen ein Lohn von maximal 1000 Euro gewiss.
- Die Mädchen müssen während der dreimonatigen Laufzeit honorarfrei rund um die Uhr verfügbar sein.
- Wer einen Termin verpasst, muss 10.000 Euro Strafe zahlen.
- Wer Details zur Sendung ausplaudert, muss sogar 50.000 Euro Strafe zahlen.
- „Die Mitwirkende ist außerdem mit einer dramaturgischen Einflussnahme der Produktionsfirma auf den Ablauf, Ergebnisse der Fotoshootings und das Ergebnis der Finalfolge einverstanden“, im Klartext heiß dies: Die Mädchen müssen nach einem Drehbuch arbeiten.

Welchen Gewinn kann ein Mädchen erziehlen?
Bei solchen Vertragsbedingungen bleibt die Frage offen, welchen Gewinn die Mädchen überhaupt aus einer solchen Tortur ziehen können. Die Sendung heißt „Million Dollar Shooting Star“, man könnte also meinen, dass die Gewinnerin am Ende eine Million Dollar bekommt. Doch weit gefehlt! Es besteht lediglich die Möglichkeit, dass die Gewinnerin später einmal durch ihre Modelkarriere eine Million verdienen wird. Was ist also der tatsächliche Gewinn? Nach Spaß klingt die Sendung jedenfalls nicht. Zu Recht stellt sich einem hinter diesem Hintergrund die Frage, aus welcher Motivation heraus sich junge Mädchen so ausbeuten lassen?!

Was sagt Heidi Klum dazu?
Heidi Klum, die schon sieben mehr oder weniger erfolgreiche Nachwuchsmodels mit ihrer Show Germany’s Next Topmodel gefunden hat, ist über die Konkurrenz Sendung nicht erfreut. Gegenüber der „Bild am Sonntag“ äußerte sie sehr diplomatisch: „Wäre ich ProSieben, würde ich meiner Top-Sendung keine Konkurrenz machen. Aber mir gehört ProSieben nicht, ich bin nur Angestellte.“ Man darf annehmen, dass Heidi nicht erfreut ist und wer dachte, die Verträge von GNTM seien hart, der hat nicht mit Bar Refaeli gerechnet.

Bürgerreporter:in:

Katharina Schmidt aus München

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