Runter in den Abstiegskampf

Für Marburg war Brittany Wilson (rechts) Topscorerin. Chemcat Mary Ann Mihalyi (links) brillierte als Passgeberin und beim Rebound. (Foto: M. Schneider / belichtbar.net)
  • Für Marburg war Brittany Wilson (rechts) Topscorerin. Chemcat Mary Ann Mihalyi (links) brillierte als Passgeberin und beim Rebound. (Foto: M. Schneider / belichtbar.net)
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1. Damen Basketball Bundesliga:
Chemcats Chemcats – BC Pharmaserv Marburg 87:63.

Nach der überdeutlichen Niederlage in Chemnitz steckt das Pharmaserv-Team richtig tief im Tabellenkeller. Es sollte ein kleiner Befreiungsschlag werden. Es wurde eine große Enttäuschung. Beim jetzt punktgleichen Konkurrenten aus Sachsen unterlagen die Marburgerinnen mit 24 Punkten Differenz. Für den BC war Brittany Wilson bei ihrem zweiten Einsatz Topscorerin.

„Wer keine Defense spielt, kann kein Spiel gewinnen“, ärgerte sich Patrick Unger. Im Abwehrverhalten Eins-gegen-eins und auch in der Transition-Defense brachten die Lahnstädterinnen zumindest in Halbzeit Nummer zwei kein Bein auf die Erde. „Das war eine Katastrophe“, kommentierte der BC-Trainer die Verteidigung seiner Schützlinge.

Im Angriff lief es ein wenig besser. Vor allem im ersten Viertel. Doch selbst da war der Anteil, der unter dem Chemnitzer Korb erzielten Treffer, recht überschaubar. Ein Fakt, der sich durch die gesamte Partie hindurchziehen sollte. Nicht gerade zum Vorteil der Gäste. Sechs Treffer bei 28 Versuchen sind eine mehr als magere Bilanz. „Wir haben auch viele doofe Schüsse genommen. Wenn ich immer eine Hand im Gesicht habe, ist klar, dass ich nicht treffe“, haderte Unger.

Nach gutem Start (11:6, 4. Minute), lagen die Marburgerinnen nach dem ersten Viertel noch vorn (24:22). Durche einen 12:0-Lauf drehten die Chemcats bis zur 14. Minute die Verhältnisse. Den Zehn-Punkte-Rückstand konnten die Gäste bis zum Seitenwechsel noch halbieren (34:39).

Aber die Sächsinnen kamen wacher aus der Kabine und zogen binnen 100 Sekunden auf 46:34 davon. Bis zur 25. Minute hielten die Hessinnen noch mit (43:51). Danach entschieden die Chemcats um die Ex-Marburgerinnen Tina Menz und Amanda Davidson die Partie bereits vor dem letzten Abschnitt (70:53).

Der wurde dann zur Gala-Vorstellung von Marburgs Allzeit-Dreierkönigin. Nur läuft die leider jetzt im Chemnitzer Trikot auf: Innerhalb von fünf Minuten sammelte Davidson zwölf Zähler zur höchsten Führung (85:60).

Ausgelassen feiern konnten die Gastgeberinnen selbst nach diesem klaren Erfolg nicht. Immerhin trennt sie nur eine Niederlage von einem Abstiegsplatz. Genau so wie den BC. Deren Trainer Unger hofft, dass seine Schützlinge endlich den Ernst der Lage erkannt haben. Das Gefühl habe er bislang nicht bei allen gehabt.

Nach den ersten beiden ganz guten Vierteln sei es „eine simple Einstellungssache“ gewesen. „Es fehlten die Körperspannung, der Wille zu kämpfen und zu laufen. Die Realität heißt bitterer Abstiegskampf.“

Anders als in Chemnitz hat der BC (beide 3 Siege) am kommenden Wochenende in eigener Halle eigentlich nichts zu verlieren. Schließlich kommt der Abonnement-Meister vom TSV Wasserburg. Allerdings: Am letzten Spieltag der Hinrunde spielen Rhein-Main (2 Siege) und Bad Aibling (1) gegeneinander. Chemnitz tritt in Freiburg (4) an. So könnte das Pharmaserv-Team zur Halbzeit der Bundesliga-Runde auf einem Abstiegsplatz landen.

Fun Fact: Die Dreierquote beim BC ist höher als die aus der Nahdistanz.

Fail Fact: Nur eine Marburgerin holt mehr Rebounds als die mit Abstand kleinste Spielerin auf dem Feld (Mary Ann Mihalyi, Chemnitz, 1,58 m, 7).

Statistik:
Viertel: 22:24, 17:10, 31:19, 17:10.
Chemnitz: Balic (n.e.), Böhmke, Bondarenko 4 Punkte, Borchers, Davidson 28/4 Dreier (3 Assists), Dzinic 22, Menz 14 (5 Ass.), Mihalyi 2 (7 Rebounds, 7 Ass.), Schlemer 17 (14 Reb., 3 Steals). Feldwürfe 45 Prozent (28/62), Freiw. 93 Prozent (27/29), Reb. 31 (def. 25), Turnover 13, Ass. 17, St. 6, Fouls 21.
Marburg: Baker 9/1 (3 Ass.), Crowder 3/1, Köppl 5/1 (6 Reb.), Koop 10 (8 Reb.), Masek 6, Pierce 8, Schaake 7/1, Thimm 4, Wilson 11/1 (4 St.), Winterhoff. Feldw. 31 Prozent (21/67), Freiw. 76 Prozent (16/21), Reb. 30 (d. 17), TO 13, Ass. 10, St. 8, Fo. 26.
SR: Bittner, Rosenbaum.

Bürgerreporter:in:

Marcus Richter aus Marburg

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