KASTILIEN UND LEÓN (TEIL 5): SALAMANCA

Die Kröte auf dem Schädel
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Teneriffa. Ein spanischer Student, der vor seinem Examen an der Universität von Salamanca nicht den Frosch auf dem Totenkopf in der Plateresco-Fassade der Universität findet, wird die Prüfung nicht bestehen. Die Kröte auf dem Knochenschädel symbolisiert die Ausschweifungen im Leben der lebenslustigen Studenten, die nach dem Tod gesühnt werden. Wer also von den 40.000 Studenten ohne diese Mahnung gesehen zu haben, in die Prüfung geht, fällt glatt durch. Dieser Glaube gilt seit 1218, dem Gründungsjahr der Universität, die somit die zweitälteste Spaniens ist und seitdem viele berühmte Namen hervor gebracht hat. Lope de Vega, Calderón de la Barca, Miguel de Unamuno und Miguel de Cervantes holten sich in Salamanca, der Wiege der kastilischen Sprache, das geistige Rüstzeug für ihre dichterische Arbeit. Was den Engländern ihr „Oxford-English“ ist, das ist den Spaniern ihr „Salamanca-Castellano".

Doch Salamanca, an den Ufern des Rio Tormes hat dem Besucher noch viel mehr zu bieten, denn schließlich zählt es zum Weltkulturerbe der UNESCO. Gleich zwei Kathedralen aus dem 12. und 16. Jahrhundert bilden zusammen mit dem Bischofssitz an der Plaza de Anaya einen riesigen Gebäudekomplex. Die berühmte klassische „Plaza Mayor“ (Hauptplatz) gilt als der schönste Rathausplatz Spaniens. Eine von den Römern erbaute Brücke über den Tormes ist noch heute begehbar. Die Fassade der „Casa de las conchas“ (Haus der Muscheln), ein wiederum im Plateresco-Stil erbauter Stadtpalast, ist mit mehr als 300 Jakobsmuscheln aus Sandstein, dem Symbol der Pilgerschaft nach Santiago de Compostela, geschmückt. Das Kloster Las Dueñas, das Ursulinenkloster, die Kirche San Esteban, der Monterrey-Palast und die wunderbare Kirche La Clerecía, deren Kreuzgang als eine der perfektesten Schöpfungen barocken Stils aller Zeiten bezeichnet wird, entführen uns Besucher auf eine Zeitreise in das klassische Spanien.

Wie in jeder größeren Stadt Spaniens lädt ein „Parador“ (staatliche Hotelkette) zum verweilen ein. Diese Hotels bieten zwar oft nicht den besten Service, befinden sich jedoch stets an den attraktivsten Punkten des Landes – eben dort, wo nur der Staat bauen darf. Vom Parador Salamancas hat man einen traumhaften Blick auf die klassische aber jung gebliebene Universitätsstadt par Excellenze, deren Alltag und Nachtleben von Studenten geprägt wird und somit stark an das Marburger Ambiente erinnert. Salamanca ist nicht nur einen Besuch wert: wir kommen wieder (volveremos)!

Siehe auch: http://www.myheimat.de/marburg/kastilien-und-leon-...
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Bürgerreporter:in:

Hans-Rudolf König aus Marburg

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