Alpenquerung auf dem Etschradweg – Von Innsbruck über den Reschenpass nach Meran und weiter bis Bozen

Der Inn in Innsbruck
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Nach der Radtour auf dem Ennsradweg stand fest; eine solche Radtour in Österreich wollten wir noch einmal machen. Von Bekannten hatten wir dann vom Etschradweg gehört und fingen an, uns darüber zu informieren. Nach kurzer Zeit war es entschieden und der Flug nach München sowie die Bahnfahrt von München nach Innsbruck wurden gebucht.

So ging es dann auch Mitte Juli auf nach Innsbruck um die 7-tägige Tour zu starten und später mit 5 Tagen am Gardasee ausklingen zu lassen. Jedoch hieß es erst einmal in Innsbruck anzukommen und das Fahrrad zu übernehmen sowie die Routen – und Hotelinformationen entgegen zu nehmen. Eine frühe Ankunft in Innsbruck gab uns noch die Möglichkeit einen Stadtrundgang zu machen und das eine oder andere Highlight wie das „Goldene Dachl“ zu besichtigen. Nach der Radübergabe am späten Nachmittag ging es dann noch einmal für ein zünftiges Abendessen in die Stadt. Danach waren wir bereit, die Radtour am nächsten Tag in Angriff zu nehmen.

1. Tag von Innsbruck nach Imst:
Los ging es nach einem guten Frühstück um dann die ersten flachen Kilometer entlang des Inn durch Innsbruck zu fahren. Da die ersten Etappen den Inn flußaufwärts führen, geht die Strecke tendenziell ebenfalls aufwärts. Wenig später enttäuschte uns die Streckenführung ein wenig weil es für 5 km direkt an der Autobahn entlang ging, das sollte jedoch das einzige mal während der gesamten Tour bleiben. Auch das Wetter spielte heute mit, es war einer der wärmsten Tage des Sommers für diese Gegend vorhergesagt. Zum Glück hat man auf dem Rad immer Fahrtwind und somit gab es später ein wenig Kühlung als es dann erstmals spürbar aufwärts ging. Zuvor machten wir jedoch in Stams, einem Ort mit einem hübschen Kloster, unsere Mittagspause bei einem deftigem Jausenbrett. Frisch gestärkt ging es jetzt bei Haiming erstmals bei brüllender Wärme steil aufwärts. Belohnt wurde man dann jedoch mit einem schönen Streckenabschnitt bis auf Höhe des Ötztal. Bei Roppen gab es dann auch eine schöne Möglichkeiten im Inn zu baden. Wir machten hier jedoch noch einmal eine Kaffeepause um dann die letzten Kilometer bis Imst in Angriff zu nehmen. Wir hatten jetzt nur noch 7 km bis Imst zu fahren, jedoch lag unser Hotel am nördlichen Ende des Ortes und somit mussten noch einmal 5 km aufwärts fahren. Nach 55 km hatten wir den ersten Tag geschafft und schauten dann noch einmal in die Rosengartenschlucht bevor wir uns bei einem Abendessen für den nächsten Tag stärkten.

2. Tag von Imst nach Burgeis:
Heute sollte es von Imst über den Reschenpass nach Burgeis gehen, das sind gut 83 Kilometer. Es galt eine Entscheidung zu treffen: Entweder die 83 Kilometer per Rad komplett fahren oder einen Teil der Strecke mit Bustransfer durchzuführen. Da jedoch der schwerste Teil der Strecke erst bei 50 km beginnen sollte – 8 km von 1000 m auf 1520 m – und dann noch weitere 25 Kilometer bis zum Zielort, entschieden wir uns für den Bustransfer ab Landeck bis Nauders am Reschenpass. Wir würden die Streckenführung beim nächsten Mal anders legen und am Tag zuvor bis Pfunds fahren und von dort dann den Reschenpass per Rad überqueren. Schade, das hatten wir zu spät bedacht. Leider stellten wir dann beim Bustransfer auch noch fest, dass der nun verpasste Etappenteil fürs Radfahren gut geeignet und landschaftlich extrem schön war. Egal, der Gedanke der verpassten Strecke wurde verdrängt und wir bestiegen in Nauders – noch 6 km vor der italienischen Grenze – wieder aufs Rad. Hier ging es jetzt noch einmal 3 km steil bergauf in das dortige Skigebiet. Dann war uns eine rauschende Fahrt zum Reschensee versprochen worden, aber Pustekuchen, es wehte ein enormer Wind aus Süd den Reschenpass hinauf. Nicht rollen lassen sondern sogar abwärts treten war angesagt. Hier oben befindet sich auch die Quelle des Flusses welcher der Tour den Namen gibt, die Etsch (Adige). Diese sollte uns ab jetzt ständig bergab begleiten. Am Reschensee angekommen wurde eine Pause eingelegt und später die in dem Stausee (Reschensee) versunkene Kirche St. Anna angeschaut. Dann ging es wieder auf die bestens ausgebaute, wunderschöne Radstrecke um nach Burgeis zu fahren. In diesem schönen, ländlichen Bergdorf angekommen, bezogen wir das hübsche Hotel Maraias in dem wir abends ein wirklich gutes Fünf-Gänge-Menu zu uns nehmen konnten.

3. Tag von Burgeis nach Meran:
Nach dem Frühstück ging es wieder auf die Räder. Für den heutigen Tag hatte wir uns wieder ein paar Abstecher von der Hauptroute vorgenommen. Von Burgeis auf 1270 m ging es jetzt wirklich spürbar bergab. So war der erste Halt nach 6 km in Glurns schon nur noch auf 910 Höhenmetern. Diesen hübschen Ort mit seiner schönen Stadtmauer eroberten wir uns zu Fuß bevor wir einen weiteren Abstecher nach Schluderns machten. Wir setzen dann unsere Tour in Richtung Prad fort, dort erhielten wir bei bestem Wetter einem Blick auf das Stilfserjoch. Ab hier veränderte sich auch schlagartig die Landschaft, uns begleiteten ab jetzt bis weit hinter Meran ständig Apfelplantagen. Weitere Abstecher folgten nach Tschengls und nach Schlanders bevor wir sagten dass es jetzt direkt nach Meran gehen sollte. Bis Meran wurde es dann noch einmal anstrengend weil uns ständig ein heftiger Wind aus Süd entgegen blies. Kurz vor unserem Ziel setzte leider auch noch Regen ein sodass wir unser Hotel - in einem schönen Villenviertel - in Meran triefend nass betraten. Trotzdem, Zimmer bezogen, umgezogen und dann noch einmal in die Stadt um zu essen.

5. Tag in Meran:
Am nächsten Morgen wurde erst einmal ausgiebig auf der Sonnenterrasse des Hotels gefrühstückt. Danach hatten wir uns einen Stadtrundgang durch Meran und eine Wanderung in das Dorf Tirol vorgenommen. Nach der Besichtigung der Stadt machten wir uns auf den Weg ins Dorf Tirol. Der Weg führte von 325 Höhenmetern in Meran durch Weinberge hoch ins Dorf auf 575 m. Von dort wurde uns ein herrlicher Blick auf Meran geboten. Nach einer guten Suppe ging es dann über einen anderen Weg wieder hinab nach Meran. Damit wir das Radfahren nicht verlernen, fuhren wir am Nachmittag noch ein paar Kilometer ins Passeiertal hinein. Abends noch einmal ein gutes Essen um dann am nächsten Tag die Fahrt in Richtung Auer fortzusetzen.

6. Tag von Meran nach Auer
Heute sollte es noch einmal schwer werden, das hatten wir so nicht vermutet. Es wurde wieder ein extrem warmer Tag und wir befanden uns nun eindeutig in den südlichen Alpen in Südtirol. Auch änderte sich die Landwirtschaft, es gab jetzt neben den Apfelplantagen immer häufiger Weinfelder, besonders in unserem Zielgebiet am Kalterer See. Von Meran ging es heute über Lana, Brandis, Nals, Andrian über St. Pauls vorbei an Bozen und Kaltern nach Auer. Die heutige Strecke bot uns dann einige Steigungen, besonders bei St. Pauls und in der Nähe des Kalterer See. Leider hatten wir heute auch Probleme die Strecke immer eindeutig zu finden. Trotz Beschreibung und Karten verfuhren wir uns in der Nähe von Lana einige Male sodass wir am Ende gut 15 km mehr auf dem Tacho hatten. Am Kalterer See begeisterten uns dann die schönen Weinfelder, am Abend dann auch der dortige Wein. Am Zielort angekommen wurden wir im Hotel mit Schwimmbecken und Whirlpool belohnt, beides nutzen wir an diesem Tag ausgiebig. Auch hier gab es zur Belohnung ein Fünf-Gänge-Menu welches mit seinem Motto „Alles rund um den Apfel“ begeisterte.

7. Tag von Auer nach Bozen
Heute gab es zwei Möglichkeiten: Auf gerader und direkter Strecke zum Zielort Bozen oder über einen Umweg und zusätzlichen 300 Höhenmetern durch den Montiggler Wald dort hin. Wir wählten den Umweg weil wir diesen verkehrsfreier einschätzen. Zwar war der Weg nicht ganz einfach, wir wurden jedoch durch eine schöne Strecke entlang von Weinfeldern und entlang der Montiggler Seen belohnt. Von hier an ging es dann bis Bozen nur noch bergab. Wie immer am Ende einer solchen Tour macht sich dann auf den letzten Metern ein wenig Wehmut den Weg frei. Nun wurden am Zielhotel noch die Fahrräder abgegeben und ein Auto für die Fahrt zu Gardasee übernommen.

Am Gardasee galt es dann noch fünf Tage bei gutem Essen und gutem Wein zu entspannen. Dazu gehörten auch ein paar Wanderungen und ein Besuch von Aida in der Arena von Verona.

Fazit: Diese wurde würden wir mit einigen Änderungen wiederholen, jedoch gibt es in unseren Planungen schon weitere Strecken die wir gern erkunden wollen.

Etappen des Etschradweg
Etschradweg Teil 1
Etschradweg Teil 2.1
Etschradweg Teil 2.2
Etschradweg Teil 3
Etschradweg Teil 4
Etschradweg Teil 5

Bürgerreporter:in:

Jürgen Walter aus Lehrte

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