Geschichtliches aus Döhren-Wülfel: Der Gaststättensaal wurde zur Turnhalle

Weitere Folge aus der Serie "Geschichtliches aus Döhren-Wülfel"
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Am 17. Juli 1889 schlug die Geburtsstunde des Turnens in Döhren. Sportbegeisterte junge Männer gründeten den "Männer-Turn-Verein Döhren". Ein Herr namens Peters übernahm den Vorsitz, sollte aber ein Jahr später bereits von einem gewissen Ravens abgelöst werden. 1894 begegnet uns in der Liste der Vereinsvorsitzenden ein bekannter Name: Heinrich Abelmann war damals Chef der Döhrener Turner. Zu dieser Zeit hatte der Verein sein erstes Schauturnen längst hinter sich (es fand 1890 statt), mußte sich mangels einer Sporthalle aber für die gemeinsam betriebenen Leibesübungen noch in den Saal des Gastwirtes Brandes zurückziehen. Erst 1905 bot sich dem Männer-Turn-Verein in der neuerbauten Turnhalle der Bürgerschule 35 am Lindenhof ein besserer Übungsraum. Diese Turnhalle gibt es heute noch.

Der Stadtbezirk Döhren-Wülfel wird durch seine vielfältigen Vereine gelebt. Die Geschichte diese Zusammenschlüsse aktiver Bürger ist deshalb auch ein untrennbarer Bestandteil der Historie unserer Stadtteile. Im Rahmen der Serie „Geschichtliches aus Döhren-Wülfel “ soll deshalb jetzt auch ab und zu ein Blick auf die Vereine geworfen werden. Diesmal geht es um die Leibesertüchtigung.

Der Männer-Turnverein Döhren bekam bald Konkurrenz. Ebenso wie im benachbarten Wülfel fanden sich anfangs die Turner aus dem Arbeiterstand und der Mittelschicht noch nicht zur gemeinsamen Körperertüchtigung zusammen. So wurde 1891 als weiterer Sportverein der Turn-Club Döhren ins Leben gerufen. Aber am 4. April 1919 brachen die Klassenschranken. Beide Vereine schlossen sich zur heutigen Turnvereinigung Döhren zusammen. Und schon bald war auch die andere Hälfte der Menschheit nicht mehr vom Sport ausgeschlossen. Ab 1920 durfte die Damenwelt in der Turnerinnen-Abteilung mitmischen.

In den Analen der Turnvereinigung ist eine denkwürdige Generalversammlung vom 5. Juli 1919 verzeichnet. Da wurde doch tatsächlich der Antrag gestellt, für unentschuldigtes Fehlen am Übungsabend eine Geldstrafe von 20 Pfennig zu erheben. Lange debattierten die Sportler, vertagten dann den Beschluß auf ein späteres Treffen und kamen nie wieder darauf zurück.

Nach dem zweiten Weltkrieg mußten sich die Sportler auf Befehl der Militärregierung erst einmal in Großvereinen zusammenschließen. So entstand am 13. Januar 1946 im Speisesaal der Döhrener Wolle die Niedersächsische Turn- und Sportgemeinschaft Döhren. Relativ schnell brach dieses Gebilde jedoch auseinander und seit 1950 gab es wieder die Turnvereinigung.

Bürgerreporter:in:

Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld

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