Die Landesschule Pforta ....
ist ein traditionsreiches Internatsgymnasium in Trägerschaft des Landes Sachsen-Anhalt mit einem besonderen Konzept zur Begabtenförderung in den Bereichen Sprachen, Musik und Naturwissenschaften.
Gelegen im Saaletal etwa 60 km von Leipzig entfernt, wurde die ehemalige Klosteranlage schon 1543 vom Kurfürsten Moritz von Sachsen in eine Internatsschule umgewandelt, um begabte Knaben bestmöglich auf ein Universitätsstudium vorzubereiten. Nach den napoleonischen Kriegen wurde Schulpforte preußisch und entwickelte sich im 19. Jh. zu einem der berühmtesten Gymnasien Deutschlands. Nach den Umbrüchen, die im 20. Jh. zunächst die NS-Diktatur und dann die DDR mit sich brachten, befindet sich die Schule heute in Trägerschaft des Landes Sachsen-Anhalt.
In Pforta leben und lernen ungefähr 300 Schüler, inzwischen mehr Mädchen als Jungen, aus allen Teilen Deutschlands von der 9.bis zur 12. Klasse. Aufnahmebedingungen sind gute schulische Leistungen, das Bestehen der Aufnahmeprüfung für einen der drei Spezialzweige, soziales Engagement und eine hohe Motivation.
Absolventen waren unter anderem:
- Richard Lepsius (1810-1884), Ägyptologe
- Friedrich Körte (1818-1914), Mediziner und Ärzteverbandsfunktionär
- Heinrich von Helldorff (1833-1876), Landrat des Kreises Zeitz
- Gisbert von Bonin-Brettin (1841-1913), sachsen-coburg und gothaischer
Staatsminister
- Friedrich Nietzsche (1844-1900), Philosoph und Dichter
Hervorgegangen aus einer intakten mittelalterlichen Klosteranlage, ist Schulpforte nicht bloß eine Schule, sondern ein historischer Ort, der jährlich unzählige Touristen anzieht.
1137 - Gründung des Zisterzienserklosters Sanctae Mariae ad Portam.
1543 - Kurfürst Moritz von Sachsen gründet in dem 1540 säkularisierten Kloster eine Landesschule.
1815 - Schulpforte wird nach den Napoleonischen Kriegen preußisch.
1935 - Umwandlung in eine Nationalpolitische Erziehungsanstalt (NPEA) mit altsprachlichem Zweig.
1945 - Auflösung der NPEA (April) und Wiedereröffnung der Schule (Oktober).
1949 - Erste größere Zahl von Mädchen an der Schule, die bis dahin eine reine Jungenschule war. Allmähliche Reduzierung der Jahrgänge hin zu einer vierklassigen Oberschule.
1959 - Sozialistische Erweiterte polytechnische Oberschule, bis 1967 mit altsprachlichem Unterricht.
1981 - Einrichtung von Sprachen-Spezialklassen.
1982 - Einrichtung von Musik-Spezialklassen.
1990 - Schulpforte wird wieder Gymnasium in Trägerschaft des Landes Sachsen-Anhalt.
1992 - Einrichtung des Naturwissenschaftlichen Zweiges und damit die Vervollständigung des Gesamtprofils der Schule, das seitdem die drei Zweige Musik, Sprachen und Naturwissenschaften umfasst.
Bürgerreporter:in:Manfred W. aus Nebra (Unstrut) |
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