Die mittelalterlichen Warten um Aschersleben

Lage der Warten im Umfeld der Stadt
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  • hochgeladen von Gisela Ewe

Die Stadtbefestigung der Stadt Aschersleben ist wahrscheinlich doch allgemein bekannt. Im Jahre 1990 gründete sich ein Verein zur Erhaltung und Restaurierung der Befestigungsanlagen. Seither ist viel geschehen. Die Mauer und die Türme sind an vielen Stellen instand gesetzt und verschönert worden.
Weniger bekannt sind die mittelalterlichen Warten im Umfeld der Stadt.
Sieben sollen es einst gewesen sein.
Sie dienten vornehmlich als weit vor der Stadt gelegene Beobachtungsposten.

Der bekannteste Turm ist die Westdorfer Warte auch Pulverturm oder Hexenturm, genannt. Auf diesem, so erzählte man es einst, sollen die Hexen ehe sie zum Blocksberg (Brocken) flogen in der Walpurgisnacht sich ausgeruht haben. Nun man kann von diesem Turm aus, bei schönen Wetter tatsächlich den Brocken in weiter Ferne liegen sehen.

Ein weiterer noch gut erhaltener Turm ist die Blaue Warte bzw. Staßfurter Warte. Man kann ihn mitten zwischen den Feldern stehen sehen, wenn man die B6 n in Richtung zur A14 nutzt und nach links schaut. Rechts dieses Weges gab es die Weiße oder spitze Warte.

An der Blauen Warte sieht man noch heute, es gab unten im Turm keine Tür, nur mit einer Leiter, die man zum Einstieg nutzte und zur Sicherheit in das Gebäude zog, konnte man eindringen über eine höher gelegene Öffnung. So sollte der Wächter geschützt sein.

In Richtung Quenstedt, oberhalb des Dreihügelsberges in Nähe der Chaussee nach Hettstedt stand die Arnstedter Warte. Heute findet man dort einen Wasserhochbehälter der Fernwasserleitung von der Rappbodetalsperre nach Halle.

Von einer weiteren Warte wird berichtet in Richtung Wilsleben,

Die Stadt nutzte auch den Turm der Stephanikirche als Wachturm. Ein Türmer verrichtete hier seinen Dienst.

Die Arbeit der Wächter hat Max Franz in seinem Büchlein
"Bilder aus der Sage und Geschichte der Stadt Aschersleben" wie folgt beschrieben:

Weit draußen auf kahler Flur steht einsam ein Wartturm. Seine graue Steinmasse ragt schmucklos in den lichten Morgenhimmel; von seinen Zinnen tropfen die Kinder des feuchten Herbstnebels zur Erde, der ihn über Nacht wie einen Schleier umwob. Den treuen Wächter dort oben war es, als müsse er mit seinen scharfen Augen das Nebelgrau und die Dunkelheit der Nacht durchbohren, damit sich kein reisiger Haufe unbemerkt dem Stadtgebiet nähere oder ein Trupp beutelüstener Schnapphähne das Gebick (Stadtbefestigung) des hohen Walles durchbreche..................
Aus der Ferne grüßen den Alten die bewaldeten Ketten des Harzgebirges, in der Nähe aber ruht der Blick auf den leicht gekräuselten Wellen des Sees.
(der See wurde angelegt um 1400)

Diese Erzählung von Max Franz geht auf das Jahr 1450 zurück und es wird die Warte bei Wilsleben sein, denn dort befand sich der beschriebene See. Dieser wurde ab 1703 vom Großvater Friedrich des Zweiten trockengelegt um Ackerland zu gewinnen.

Das Buch ist im Verlag Schwanecke Quedlinburg 1904 erschienen.

Bürgerreporter:in:

Gisela Ewe aus Aschersleben

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