Solateur ESS Kempfle eröffnet Standort in Zell
Kunden fragen cloudbasierte Hausspeicher nach

Zells Bürgermeister Christopher Flik mit Wolfgang und Bettina Kempfle (von links).  | Foto: ESS Kempfle
  • Zells Bürgermeister Christopher Flik mit Wolfgang und Bettina Kempfle (von links).
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Der Leipheimer Solateur ESS Kempfle eröffnet seine Niederlassung im Kreis Göppingen und hat Anfang November eingeladen, die neuen Räume in der Zeppelinstraße 1 zu besichtigen. Der Eröffnung wohnt auch Bürgermeister Christopher Flik bei. Die Feier nimmt Standortleiter Olaf Böhnwald zum Anlass, Neuheiten aus der Photovoltaikbranche vorzustellen.

So kooperiert ESS Kempfle mit der Solar-Plattform Memodo, einem Großhändler für PV-Produkte. Im Gepäck hat Böhnwald ein neuartiges Solarmodul aus Asien, das mit schwarzer Optik und einem höheren Wirkungsgrad ausgestattet ist. Wo handelsübliche Solarmodule eine Leistung von 410 Kilowatt/Peak erzeugen, listet Hersteller Aiko bis zu 15 Prozent mehr Leistung im Highend-Bereich auf. „Bis zu 460 kWh/p sollen die neuen Module erreichen“, so der 60-Jährige. Möglich ist das, weil der Hersteller, der eigentlich Zellen produziert, die Vorderseite nicht antastet. Sondern die Pole auf der Rückseite der Solarzelle verbindet. Diese Rückkontakt-Technologie spart in der Konstruktion die Silberstreifen auf der Vorderseite – so bleibt mehr Platz zur Stromerzeugung.

Und auch in der Speicherwelt tut sich etwas
ESS Kempfle bietet Hausspeicher der Marke Senec an. Die Tochtergesellschaft der EnBW stellt Cloud-fähige Akkus her, die es PV-Anlagenbetreibern erlaubt, überschüssig erzeugten Strom auf einem virtuellen Konto gutzuschreiben. „Bei meiner eigenen Anlage waren das voriges Jahr mehr als 7000 kWh“, so Böhnwald, der in Hülben wohnt. Was einer Vergütung von rund 1000 Euro entspricht.

ESS Kempfle hat auch Speicher von Solar-Edge im Programm. Laut Brancheninsidern der Akku mit dem derzeit besten Backup-System für die Versorgung bei Stromausfall. Hersteller Enphase wiederum bietet 15 Jahren Vollgarantie für Akkus – üblich sind maximal zehn Jahre. Das Besondere sei eine Chip-basierte Mikrowechselrichter-Technologie, die den Energieertrag maximiere. Beide Speicher sind kältefest und für Montagen in Garagen zugelassen.

Im Haus oder Garage installierte Akkus haben meist eine Kapazität von zehn Kilowattstunden und dienen dazu, tagsüber produzierten Strom in der Nacht abzugeben. Damit energieintensive Haushaltsgeräte wie Kühlschränke und Waschmaschinen, auch wenn es dunkel ist, mit Solarenergie laufen. Ferner seien die neuen Speicher programmierbar und könnten mehrere Verbrauchsstellen bedienen. So könne eine PV-Anlage ein Ensemble mit Strom speisen, etwa zwei nebeneinander liegende Wohn- und Bürogebäude sowie eine dazugehörige Werkstatt. Böhnwald betont, dass aktuell die Cloudpreise sinken, weil auch die Strompreise an den Börsen nachgeben. Im Zeller Gewerbegebiet interessieren sich nach Aussage des Niederlassungsleiters aktuell neun Unternehmen für die Installation solcher Cloud-fähigen PV-Anlagen. Wobei die Betriebe Sonnenkraftwerke mit einer Leistung von bis 120 kWh/p installieren wollen. Also zehn Mal so viel Leistung wie Eigenheimbesitzer.

Montage- und ein Elektroteam
Vom Standort Zell aus startet inzwischen ein Montage- und ein Elektroteam, das im Umkreis von 50 Kilometern Solaranlagen verbaut und in Betrieb nimmt. Und weil die dafür notwendigen Fachkräfte inzwischen überwiegend aus Osteuropa kommen, hat ESS Kempfle in der 750 m²-Halle eine 80 m² große Monteurswohnung integriert. Im angrenzenden Lager kommissioniert der Solateur aus bayerisch Schwaben Kundenaufträge mit einem Vorlauf von bis zu drei Wochen. In der ebenfalls auf dem Areal vorhandenen Werkstatt können die Handwerker Nacharbeiten vornehmen, wie Aluminiumprofile kürzen.
Die Dachmonteure bildet Kempfle derweil am Stammsitz in Leipheim in der firmeneigenen Akademie aus. Dort besuchen die Handwerker einen Deutschkurs, lernen auf einem Trainingsdach Unterkonstruktionen und Solarmodule zu befestigen sowie die nötigen Elektroarbeiten zu erbringen, bis zum Sicherungskasten. Den Anschluss ans Netz übernehmen zertifizierte Kempfle-Elektroteams.

Über ESS Kempfle:
Das Ehepaar Wolfgang und Bettina Kempfle gründet 2009 Energie Service Schwaben (ESS). Aktuell beschäftigt die Firma 200 Menschen an den Standorten Leipheim, Giengen an der Brenz, Augsburg und Zell. Zwölf Montageteams arbeiten auf der Achse Stuttgart-München entlang der A8. 90 Prozent der Kunden sind Privatleute, doch der Anteil an Gewerbekunden wächst. 1500 PV-Anlagen, inklusive Hausspeicher und Ladestation installiert ESS Kempfle pro Jahr. Die Niederlassung Zell trägt dazu künftig 350 Anlagen bei. Das Umsatzziel liegt bei 50 Millionen Euro.

Bürgerreporter:in:

Michael Sudahl

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