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Herber Zwergknäueling (Panellus stipticus)

03.12.2018

Der Herbe Zwergknäueling (Panellus stipticus syn. Panellus stypticus) ist eine Pilzart aus der Gattung der Zwergknäuelinge (Panellus). Andere Namen für diesen Pilz sind Bittere Muschelseitling, Bitterscharfer Zwergknäueling oder Eichen-Zwergknäueling.

Merkmale

Der Herbe Zwergknäueling zeichnet sich durch kleine, kurz gestielte, muschel- bis trichterförmige Fruchtkörper von etwa 1–4 (6) cm Breite aus, welche dachziegelartig in Gruppen zusammenstehen. Die Oberseite ist ocker bis zimtbräunlich, im trockenen Zustand oder bei älteren Exemplaren cremefarben. Die Huthaut der Pilze ist kleiig oder schuppig, leicht konzentrisch gezont und auf Druck klebrig. Der Rand noch junger Fruchtkörper ist eingerollt; mit zunehmendem Alter wird dieser jedoch wellig und etwas gekerbt. Die vom ca. 1-2cm kurzem Stiel scharf abgesetzten zimtfarbenen Lamellen sind dicht stehend, gegabelt, klebrig, oft gesägt uneben, am Grunde mit Querlamellen, das Sporenpulver ist weiß.

Das Hutfleisch ist lederig zäh und wird beim Trocknen hart, bei feuchter Witterung aber wieder weich. Es enthält Harzkörner, welche bei längerem Kauen den typischen zuerst süßlichen, später herb-adstringierenden (zusammenziehend), leicht bitteren, später pfeffrig scharfen Geschmack verursachen. Die Fruchtkörper erscheinen das ganze Jahr über, bevorzugt jedoch im Spätherbst und Winter.

Verwechslungsgefahr

Milder Zwergknäueling, Harziger Sägeblättling, Violettblättriger Zwergknäueling; allerdings fehlt ihnen der herb-zusammenziehende Geschmack. Unabhängig davon kommen sie für Speisezwecke eh nicht in Betracht.

Ökologie

Der Herbe Zwergknäueling gilt als Folgezersetzer (saprobiontisch) und besiedelt vor allem Stämme, Stümpfe und liegende Äste von Eichen und Buchen, in dessen Substrat er eine Braunfäule verursacht. Ferner wächst er auch an anderen Laubhölzern, selten auch Nadelholz. Die Art ist verbreitet anzutreffen und erstreckt sich über Australien, Pakistan, Nordasien (vom Kaukasus bis Korea und Japan), Nordamerika, Nordafrika und den Kanaren. In Europa kommt sie von Süd- und Südosteuropa über West- und Mitteleuropa bis Nord- und Osteuropa vor, in Skandinavien bis zum 65. Breitengrad.

Besonderheit

Nur die Fruchtkörper eines amerikanischen Stamms des Herben Zwergknäuelings (Panellus stypticus) sind fähig zur Foxfire-Biolumineszenz. Dies bedeutet, daß sowohl Mycel als auch Fruchtkörper im Dunkeln leuchten. Aus diesem Grund werden im Handel Zuchtkulturen unter dem Begriff Feen-Feuer oder Leuchtpilze angeboten. Klimaveränderung, Globalisierung und im Wald entsorgte Pilzkultur(en) können auch bei uns für die Ausbreitung des amerikanischen Leuchtpilzes als Neomycet sorgen. Als Neomycet bezeichnet man einen Pilz, der mit direkter oder indirekter menschlicher Unterstützung nach 1492 in ein Gebiet gelangte, in dem er zuvor nicht heimisch war.

Foxfire (englisch für „falsches Feuer“, auch als Shining wood, also „Leuchtendes Holz“ bekannt) bezeichnet eine von bestimmten, auf verrottendem Holz wachsenden Pilzen verursachte Biolumineszenz.

Als Biolumineszenz wird in der Biologie die Fähigkeit von Lebewesen bezeichnet, selbst oder mit Hilfe von Symbionten Licht zu erzeugen. Dabei entsteht das Licht durch eine chemische Reaktion in den Zellen, indem Luciferin mit Sauerstoff reagiert und ein Lichtteilchen abgibt, ein sogenanntes Photon. Aufgrund dieser Biochemie entsteht das gelb-grüne Leuchten.

Systematik

Klasse: Agaricomycetes
Unterklasse: Agaricomycetidae
Ordnung: Champignonartige (Agaricales)
Familie: Helmlingsverwandte (Mycenaceae)
Gattung: Zwergknäuelinge (Panellus)
Art: Herber Zwergknäueling

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2 Kommentare

Wieder ein interessanter Bericht mit den passenden Fotos.

Dankeschön ! :-))

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