Georgenkirche: Soll der Flügelaltar dort aufgestellt werden, wo er über 500 Jahre lang stand?

Noch steht der gotische Flügelaltar (fast 10 m breit und mehr als 4 m hoch) aus der Zeit um 1430 in der Südhalle von St. Nikolai. Auch hier sind die 42 geschnitzten Figuren der Sonneneinstrahlung ausgesetzt.
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  • Noch steht der gotische Flügelaltar (fast 10 m breit und mehr als 4 m hoch) aus der Zeit um 1430 in der Südhalle von St. Nikolai. Auch hier sind die 42 geschnitzten Figuren der Sonneneinstrahlung ausgesetzt.
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Noch steht der prächtige Flügelaltar der Georgenkirche in der Südhalle der Nikolaikirche. Seine Restaurierung konnte mit Spendengeldern in Höhe von mehr als 760.000 Euro im September 2008 abgeschlossen werden. 1942 war der Flügelaltar aus der Zeit um 1430 zum Schutz vor Kriegsbeschädigungen zerlegt und in St. Georgen eingemauert worden. Nach seiner Bergung aus den Ruinen der Georgenkirche in den 1950er Jahren erhielt er einen Platz in St. Nikolai.
Die Georgenkirche, die riesige Backsteinbasilika, die 1945 zerstört worden war, wurde im Mai 2010 nach 20-jähriger Bauzeit wieder eröffnet, und jetzt begannen die Auseinandersetzungen darüber, wo der Altar aufgestellt werden soll. Die Stadtverwaltung favorisiert einen Standort in der südlichen Turmhalle von St. Georgen, um das Kirchenschiff voll und ganz als Veranstaltungshalle nutzen zu können. Der Förderkreis, die Kirchengemeinde und die Denkmalpflege setzen sich dafür ein, den Flügelaltar an der Ostwand im Chorraum der Kirche aufzustellen, wo er seit mehr als 500 Jahren seinen historischen Platz hatte.
Ein Experte warnte jetzt eindringlich davor, den Flügelaltar unüberlegt aus der St.-Nikolai-Kirche in die Georgenkirche zu bringen, weil dort wegen der Heizungsanlage Schäden an ihm entstehen könnten. Denn Veränderungen der Raumtemperatur und der Luftfeuchtigkeit ließen das Eichenholz arbeiten und könnten Schäden an den Bildern hervorrufen. Außerdem wäre der Altar in der südlichen Turmhalle starker direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt.
Derzeit wird erwogen, die klimatischen Verhältnisse in St. Georgen und ihre Auswirkungen auf die Kunstschätze durch eine Sachverständigenkommission abschätzen zu lassen.

Bürgerreporter:in:

Helmut Kuzina aus Wismar

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