Leichen im Keller?

Wie viele Leichen schlummern in den Kellern der Agrarindustrie?

Im Wettlauf der Produktenskandale, die sich ja mittlerweile beim Überholen schon gegenseitig auf die Hacken treten, gibt es immer wieder und vermehrt im Agrarland Nummer eins, in Niedersachsen, Merkwürdiges zu bemerken. In diesem Fall bezieht sich meine Beobachtung auf den neuesten, den Futtermittelskandal – der mit dem giftverseuchten Mais aus Serbien oder aus Rumänien oder von sonst wo aus irgendwelchen dubiosen Herkunftsländern.
Die serbische Regierung hat ja bereits jeglichen Futtermaisexport nach Deutschland für die zurückliegenden Monate bestritten. Da scheinen also noch andere Leichen in den Kellern der bundesdeutschen Futtermittelhersteller oder unter den Maissilos in Brake verborgen zu sein.
Was mir gleich in den ersten Stunden nach dem öffentlichwerden des maisigen Krebsgiftskandals wie das rätselhafte Bild der Sphinx erschien, das war die Pressenotiz, dass ein Landwirt aus dem Landkreis Leer durch eine Meldung an die „Laves“ die ganze Sache ins Rollen gebracht hätte. Ich habe mich gefragt, wie ein Milchbauer auf seinem Hof feststellen kann, dass in der Milch von seinen Kühen Rückstände eines krebserregenden Giftes vorhanden sind. Die Frage blieb vorerst unbeantwortet – bis mir in einer Spätausgabe der Fernsehnachrichten ein Satz und die vorbeihuschende Tankwand eines Milchtransporters den Schleier lüftete. Nicht der Melker aus dem Jümme/Leda Landkreis hatte die unzulässige Belastung herausgefunden, sondern die Milchwerke Ammerland, als die Molkerei, an die er seinen Kuhsaft liefert. Jetzt frage ich mich, warum nicht die Molkerei bzw. deren Labor die Meldung an die Behörde gegeben hat, obwohl sie doch laut Gesetz dazu verpflichtet gewesen wäre? Haben die Molkereileute vielleicht nur dem Bauern den Milchpreis wegen der Belastung gekürzt, und die vorgeschriebene Meldung an die Laves unterlassen, um keinen Skandal heraufzubeschwören? Dann haben die Milch und Butterpäpste aus dem Ammerland genau das Falsche gemacht – denn JETZT hat die Branche direkt nach dem Legehennenskandal einen neuerlichen an der Backe kleben, der vielleicht bisher noch ungeahnte Kreise ziehen und europaweit Wellen schlagen wird.

ewaldeden©2013-03-04

Bürgerreporter:in:

Ewald Eden aus Wilhelmshaven

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