Die "Entkolonialisierung der USA

Die Entkolonialisierung der USA …
oder der Zerfall einer Supermacht.

Auf der Nordhälfte des amerikanischen Kontinents beginnt eine Entwicklung zu greifen, wie sie die gegenpolige Supermacht in Eurasien, die ehemalige UDSSR gerade überstanden hat – ein Zerfall der Strukturen. Die Eigenstaatsbestrebungen in etlichen US-Bundesstaaten sollten aber, anders als das Unabhängigkeitsstreben ehemaliger Sowjetrepubliken, nicht als eine Rückbesinnung auf eigene völkische oder kulturelle Wurzeln gewertet werden. Das Streben nach Eigenstaatlichkeit, nach Verlassen des Sternebannerbundes ist wohl treffender mit der uralten Seefahrererkenntnis, dass Ratten einen zu sinken drohenden Kahn stets rechtzeitig zu verlassen suchen – selbst auf die Gefahr hin, nach dem Absprung elendig abzusaufen.
Der wieder gefestigte Zustand des Kernlandes Russland musste mit einem hohen Blutzoll erkauft werden, den alle daran beteiligten Volksgruppen, alle aus dem Prozeß hervorgegangen Staaten oder Nationen, gleichermaßen entrichtet haben.
Man hat im Ursprungsland, im einstigen Zarenreich, im Gegensatz zu den anderen oft großmannssüchtigen und arroganten europäischen Kolonialmächten der Vergangenheit, erkenntlich daraus gelernt, und es noch rechtzeitig verstanden, die „abtrünningen“ Volksgemeinschaften aus dem einst aufgezwungenen totalen Verbund ausscheiden zu lassen, sie sich aber zugleich als wohlgesonnene Nachbarn zu erhalten. Auch wenn dieser Prozeß noch nicht vollends beendet scheint – umkehrbar ist diese Entwicklung nicht und ein Wiederherstellen der alten Verhältnisse auch von keinem der Beteiligten ernsthaft gewollt.
Zumal sich ja auf dem asiatischen Festland mit Rotchina eine dritte Supermacht mit deutlich formulierten Hegemonialansprüchen .in schnell wachsender Größe zurückmeldet, die zudem in seinem Nachbarn Russland den verlässlicheren Mitspieler sieht.
Der russische Bär und der gelbe Drache haben sich noch nie geliebt, sie haben aber stets gewusst, dass der eine sich im Notfall auf den anderen verlassen kann.
Die an Barack Obama gerichtete Mahnung des chinesischen Regierungschefs die Einhaltung der US-amerikanischen Zahlungsverpflichtungen gegenüber der Volksrepublik zu beachten, ist mehr als eine freundschaftliche Erinnerung eines Gläubigers an seinen Schuldner – es ist in der Tat nach asiatischer Philosophie für die Galionsfigur der Hintergrundmachthaber und Finanzjongleure im Weißen Haus am Potomac River eine schallende Ohrfeige.
Für mich bleibt nun nur zu fragen, wann die ersten europäischen Nager den durchlöcherten und maroden Kahn des Bündnisses mit den USA verlassen, oder ob sie doch eher in hündischer Manier gemeinsam mit ihren Zuchtherren untergehen. Schauen wir mal, wie viele Hurras bis dahin in Deutschland noch auf den US-amerikanischen Präsidenten als Kriegsnobelpreisträger ausgebracht werden.

ewaldeden2013-10-14

Bürgerreporter:in:

Ewald Eden aus Wilhelmshaven

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