Welcher Gott fordert so etwas - und WARUM?

„Schnipp-schnapp, das Vorhäutchen ist ab -
darf es vielleicht auch etwas mehr sein?

Zu Herrn Dunkels Äußerungen zur Beschneidung, und zu der Aufregung darüber.

„Die Vokabeln, die Herr Dunkel benutze, die seien nicht angemessen, gab der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Delmenhorst, Becera, von sich – und die Wortwahl des grünen Landtagskandidaten aus Löningen/Kreis Cloppenburg hätte nichts mit Poesie oder Prosa zu tun. Nein, DAS vielleicht nicht, da muß ich dem Vorsitzenden beipflichten. Aber DAS muß es ja auch nicht – es hat aber etwas mit dem zu tun, das aus „religiösen“ Gründen hilf- und wehrlosen Menschen, kleinen Kindern, Säuglingen angetan wird. Was ist DAS für eine Religion, die in dem Wahn verhaftet ist, dass ihr Gott ein solches Handeln von ihnen fordert. Warum kehren wir nicht gleich zu den ‚Ganzmenschenopfern’ zurück, und überantworten ein- oder mehrmals im Jahr die jeweils Schönste oder Häßlichste unter den Jungfrauen, das jeweils jüngste oder älteste Mitglied der Gemeinschaft, den größten Wohltäter oder den gemeinsten Abzocker unter uns Schwestern und Brüdern irgendeinem Gott, auf daß dieser uns gewogen bleiben möge? Ach, ich vergaß es fast zu sagen – wenn es in irgendeiner Ecke des Globus um die Sicherung wirtschaftlicher Macht und Einflüsse geht, dann sind wir ja schon länger leichtfüßig und unter dem Vorwand irgendwo in irgendwelchen Einöden - wie zum Beispiel am Hindukusch - dazu bereit Menschen, Soldaten hinzugeben und den Tod von Zivilisten hinzunehmen – als sogenannten Kollateralschaden abzuhaken. Das Militär macht es den Politikern einfach, solche Geschehnisse als erforderlich oder unabwendbar zu begründen.
Gegen das Beschneiden von Menschen oder auch gegen das Schächten von Tieren seine Stimme zu erheben heißt doch nicht gegen Semiten oder gegen Muslime zu sein – gegen Beschneidungen zu sein, heißt doch nur die Unverletzlichkeit der menschlichen Würde und der körperlichen Unversehrtheit einzufordern. WAS kann daran der Aufreger sein? Die Aufgeregtheit der Betroffenen, aus den so handelnden Religionsgemeinschaften, über das Anprangern der Beschneidungsrituale, zeigt doch eher das ‚auf dem Kopfstehen’ vieler Werturteile in unserer Gesellschaft. Oder fällt das „Anprangern“ sinnloser törichter Körperverletzungen an Kleinkindern etwa unter das offenbar immer noch bestehende und seit 1945 für jeden Deutschen geltende Äußerungsverbot, wenn es sich um jüdische, semitische und/oder isrealische „Ausrutscher“ ins Negative handelt?
Frei nach dem Motto: Vom deutschen Volk ist einmal Unrecht getan worden, und darum ist ihm auf Ewig die Bewertung des unrechten Handelns anderer untersagt – gleich wie böse es in seinen Augen auch scheinen mag – für das deutsche Volk hat es IMMER recht zu sein. Und zwar solange, wie wir, die irgendwann einmal Geschädigten, es für recht empfinden. DAS sei eure Buße.
Kann es so sein, frage ich? Es kann durchaus so sein – aber es darf nicht so sein.
Aus den eigenen Fehlern der Vergangenheit die notwendigen Lehren zu ziehen und sie tunlichst nicht zu wiederholen, heißt doch nicht für alle Zeiten blind zu sein gegenüber dem unrechten oder verwerflichen Tun anderer Volks- oder Glaubensgemeinschaften und sie nicht anzuprangern und nicht einmal darauf hinweisen zu dürfen. Denn nichts anderes als dieses hat der Landtagskandidat der Cloppenburger Grünen gemacht.

ewaldeden©2013-01-02

Bürgerreporter:in:

Ewald Eden aus Wilhelmshaven

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