Wilhelmshaven


Nautimo: Kein Verkauf und höheres Gehalt.

Diese Pressemeldung versetzte mich in Erstaunen. Was ist im jadestädtischen Rathaus geschehen, dass jetzt eine solche Kehrtwende (?) erfolgt. Der Sinngehalt steht in direktem Widerspruch zu dem bisherigen Denken und Handeln der Wilhelmshavener Stadtverwaltung und einer ihr treufolgenden übermächtigen schwarz/roten Mehrheit von Ratsvertretern im Högerbau. Hat sich hier wirklich eine Kehrtwende im Denken vollzogen, oder ist es nur ein strategischer Schachzug im schmutzigen Spiel der für Investoren gewinnträchtigen Privatisierungen kommunaler Besitztümer?
Im Klartext sehe ich diese Umstrukturierung der städtischen Badeanstalt nur vorgaukeln, dass eine relativ unbedeutende Schachtel aus der Masse des städtischen Holdinggewirrs verschwindet - entsorgt wird sozusagen.
Die Minderzahl von unterbezahlten Spielfiguren aus dieser Schachtel werden umgepackt in einen anderen Karton, in dem ihnen bzw ihrem Anstellungsverhältnis zugleich das Mäntelchen Tarifvertrag öffentlicher Dienst übergestreift wird. Welch ein Erfolg des Protestes gegen Kungelei, Arbeitnehmerungleichbehandlung und Tafelsilberverscherbelung im kommunalen Bereich.
Die Kritiker der Kommunalverwaltungsmachenschaften werden ob dieses errungenen „Schein)sieges jubeln, und bemerken dadurch in ihrer Feierlaune vielleicht gar nicht, dass zugleich an anderer Front - nämlich auf dem Schlachtfeld innerhalb der Krankenhauslandschaft in den Stadtmauern - weiter und ungehindert gemeuchelt wird, und gewachsene und bewährte (und manchmal zur persönlichen Bereicherung mißbrauchte) städtische Einrichtungen zugunsten von Investitionsmolochen wie Rhön, Fresenius, Helios und anderen von deren Trojanern - in der Spitze der Verwaltung etabliert - rücksichtslos zerschlagen werden. Das Jadestädtische soziale Gesundheitswesen wird für die im Hintergrund ungeduldig wartenden Raubtiere mundgerecht zerlegt. Die Kosten für dieses Gemetzel werden perfiderweise auch noch den Opfern, bzw. ihren Angehörigen bis hin zu den Enkeln und Urenkeln auferlegt.
Ich kann mir nicht helfen, aber irgendwie erinnert mich dieses Vorgehen fatal an eine Zeit in unserem Lande, in der den hinterbliebenen Familien von den von der Staatsmacht gehenkten, erschossenen oder vergasten Opfern nach dem staatsmächtigen Tun auch noch die Rechnungen über die durch die Morde und für die „Beseitigung“ der entseelten Körper entstandenen Kosten zugestellt wurden. Wer von den Wilhelmshavener Bürgern geglaubt hat, dass es für das Krankenhauswesen in Kaisershafen schlimmer als unter Brost/Menzel nicht mehr kommen könne, der bemerkt jetzt hoffentlich, dass er sich da gewaltig geirrt hat. DAS Gespann hat seine würdigen Nachfolger gefunden.

ewaldeden2014-03-20

Bürgerreporter:in:

Ewald Eden aus Wilhelmshaven

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