Vorteilsnehmer erster Klasse ...

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Politik und Anstand

Wulff forderte ein Gesetz -
Wulff bekam ein Gesetz -
und jetzt scheißt er drauf...
Die Niedersachsenregierung hat sich einen ‚Wulff’ gelaufen ….

Ich habe doch wirklich Rotz und Schleim geheult, als ich lesen mußte was den niedersächsischen Landesvater über Weihnachten in das Geldleuteparadies Florida getrieben hat.
„Er wollte mal wieder kochen, mit Bauklötzen spielen und Zeit für die Kinder haben.“
Solche Worte aus dem Munde eines ausgewachsenen Familienvaters zu hören, muss doch jedem Menschen, der sich auch nur ein Fitzelchen Herzempfindung bewahrt hat, das blanke Wasser in die Augen treiben.

In diesem Moment hätte ich auf all die Politiker, die im hannoverschen Landtag gegen diesen wahrlich seltenen Gutmenschen wetterten, am liebsten mit dem Besenstiel eingedroschen – von wegen ihr ordinäres drauf loshacken auf so ein feinfühliges Mannsbild.

Als meine Tränen der Rührung denn endlich getrocknet waren, und ich wieder ein wenig klarer blicken konnte, sah ich plötzlich ein anderes Bild vor meinem inneren Auge auftauchen.
Es erweist sich doch immer wieder als gut, dass Mensch sich an Erleben in der Vergangenheit erinnern kann.

Ich sah zumal den jungen aufgeregten Oppositionsführer der Christdemokraten (was ist denn das für ein Heiopei habe ich damals bei mir gedacht – und dass er Wulff heißt das wusste ich auch nicht) am Podium der Sabbelbude im Leineschloß in Hannover lamentieren.

In der Debatte ging es um die vom Unternehmen TUI finanzierte Hochzeitsreise des damaligen SPD Ministerpräsidenten Glogowski.

Im Umgang mit politischen Machtmenschen haben wirtschaftliche Machtmenschen anscheinend immer übergroße Spendierhosen an. Das ist aber nicht relevant, weil es nicht die Wurzel des Übels ist.

Die liegt wohl vielmehr in der Gier des Homo sapiens begründet, der alles was ihm hingehalten wird bedenkenlos schluckt, und zwar solange bis er sich irgendwann an einem Brocken verschluckt.

Auf jeden Fall war der Redner in der Parlamentsbütt wie ein Rohrspatz am schimpfen und forderte den in die Uniform der Konkurrenzpartei gewandeten Ministerpräsidenten vehement auf, wegen dieser Vorteilsnahme seinen Hut zu nehmen und von der politischen Bühne abzutreten. Für einen Politiker in einem Amt dieser Größe und Bedeutung wäre ein solches Verhalten unmöglich.

Um solche Ausrutscher für die Zukunft zu verhindern hatte der gelernte Jurist Wulff auch gleich eine Reihe von Regeln parat, die dann nach dem Rücktritt Glogowskis in Paragraphen gefasst und zum niedersächsischen Ministergesetz erhoben wurden. Das Ministergesetz besagt unter anderem ganz klipp und klar, dass es Mitgliedern einer niedersächsischen Landesregierung nicht nur untersagt, sondern strikt verboten ist, Geschenke deren Wert 10,- € übersteigt anzunehmen. Punkt.

Und genau auf dieses Gesetzeswerk hat der niedersächsische Ministerpräsident Wulff mit seiner vom Air Berlinchef Hunold aufgepeppten Weihnachtsurlaubsreise in das Reicheleuteparadies Florida zur Befriedigung seiner Sehnsüchte einen großen Haufen gekotet.

Wenn der üble Geruch seiner Exkremente ihn nun aus dem Amt des Ministerpräsidenten vertreiben sollte, bleibt für ihn nach einer gewissen Karenzzeit ja die begründete Hoffnung auf das Amt des Justizministers der Berliner Regierung. Denn dass er die Fähigkeit Gesetze zu brechen besitzt, das hat er ja nun hinlänglich bewiesen.

ewaldeden

Quellen:
WZ Ausg. 22. Jan. 10
Wikipedia nl

Bürgerreporter:in:

Ewald Eden aus Wilhelmshaven

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