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Regentropfen ...

... oder eine Geschichte, um auf den Presse-Index zu geraten.

Regentropfen …

In unserer Nachbargemeinde steht am Ems-Jade Kanal ein wunderbares Bauwerk aus Fräulein Marias Zeiten – Altmarienhausen. Eigentlich sind es nur die Reste von dem alten Vorwerk, die da so schön im Land stehen.
Das Bauernhaus, das auf der Warft dem Turmbau gleich gegenüber liegt, das ist in späteren Jahren errichtet worden. Als Domänengut war es durch die Zeiten an Landwirte verpachtet.
In langen und schweren Jahren waren diese Güter stolze Bauernhöfe.
Aber wie es dem Land und den Bauern so ergangen ist, in der leichtflüchtigen Neuzeit – das Auskommen mit dem Einkommen wurde immer schwieriger. Wer sich von den Landbewirtschaftern nicht von der und für die Masse verbiegen ließ, der konnte bld auf seiner Landstelle verhungern.
So wurde schließlich auch diese Domäne aus Staates Besitz ausgemustert und an einen neuen Eigentümer verkauft.
Dadurch erhielt man in Oldenburg bzw. in Hannover ja wieder Geld für die eine oder andere neue Staatskarosse.
Irgendwelche Amtspersonen haben es ja gewiß nötiger, mit einem blitzenden Stern auf vier Rädern durch die Gegend kutschiert zu werden, als so ein paar hungrige Landleute ein Leben ohne Not.
Gleich auch wie – die Domäne hatte einen neuen Eigentümer und war ja nun auch keine Domäne mehr.
Von der alten Pächterfamilie stand nur noch eine Tochter im Leben. Sie hatte dort immer noch ihr Zuhause. Die Hofstelle bot ein Bild, des einfachen Friedens. Das Fleckchen Erde war für viele Besucher ein Ort zum verpusten von der Hast des Alltags – ein Paradies in einer ansonsten wüsten Welt. Mit einer kleinen, aber feinen Teestube neben dem Turm, und draußen mit vielem bunten Federvieh in allen Größen und Farben. Zur Freude für die Menschen, die die Hofstelle besuchten.
Der neue Eigentümer hatte aber nun eine Menge Freunde, die allesamt scharf auf diesen blanken Stein waren.
So stellte man höheren Ortes flugs ein Brett auf, um dass die Begehrenden sich versammelten und teilte das Ensemble auf dem Papier auf.
Der eine Part reklamierte die große Scheuer für seine Belange um darin irgendwelche Belanglosigkeiten aufzustellen – im Aufstall fand eine historische Schmiede aus einem anderen Ortsteil der Gemeinde ihren Platz und die Nutzung der kleinen Teestube blieb bei der Alt-Pächterstochter.
Vermutlich saßen im Kontor des neuen Eigentümers aber Leute, denen allesamt das Mittelschott in der Nase fehlte.
Wie anders soll man es sich erklären, dass in der großen Scheune unter der maroden Bedachung über der Ausstellung ein teures Zeltdach zum Schutz gegen die Unbilden der Witterung eingezogen wurde. Jetzt bröckelt und rieselt es vom rötterigen Scheunendach ständig und unablässig auf das Zeltdach hernieder.
Jeder Mensch mit ein wenig Platz fürs Denken im Kopfe hätte doch gewiß für die nicht wenigen Taler, die das Zeltdach gekostet hat, das Scheunendach in Ordnung bringen lassen. Wie ich schon sagte, das fehlende Mittelschott in der Nase.
So, oder fast so sieht es beim Teestubendach auch aus. Kürzlich saß ein Kreis von weiblichen Mitgliedern des Landvolkvereins um die große weiß gedeckte Tafel versammelt, um bei Kaffe und Kuchen einige wichtige Dinge zu bereden. Daran kann nun jeder sehen, dass die Pächterstochter eine weltläufige Wirtin ist – in der Teestube wird nämlich auch Kaffee ausgeschenkt.
Minna Südhoff, die Vereinsvorsitzende, malte gerade mit farbigen Wörtern bunte Bilder von Regen auf verdorrtem Land – ihre letzte Reise hatte sie in den Sudan geführt – als es draußen mit einem gewaltigen anfing zu regnen. Als wenn es aus Eimern geschüttet wurde, so fiel das Wasser aus den Wolken. Man stelle sich den weißen Kaffeetisch vor, mit dem braunschwarzen Kaffee in dem teuren Porzellan – und von der Decke tropft das Wasser in die Tassen.
Niemand wusste angesichts eines solchen Malheurs so recht etwas zu sagen – nur Minna Südhoff, die hatte mal wieder alles fest im Griff. Sieh an, kam von ihr, nun könnt ihr die Ungerechtigkeit in der Welt sehen. Im Sudan vertrocknet die Natur, und hier pinkelt uns der Herrgott in unseren Kaffee.

ewaldeden©2013-01-13

Rägendroapen . . .

In us Noaberkuntrei steit an d' Kanoal een wunnerboaret Boowark ut Frollein Marias Tieden – Oldmarienhuusen. Eelich sünd dat blossich de Resten van dat ole Vöörwaark, de dor so moi in d' Land stoaht. Dat Buurnhuus - dat up de Warft stuuv dortägenan licht – dat is in loatere Joahren upsett wuurn. As Domänengood an een Buur verhüürt.
In lange un sture Doagen ween dat stollte Ploatzen - oaber as dat so goahn is mit Buurn un Land in us neeflüchtige Tied – dat Utkoamn wuur jümmers leeger. Well sük nich för de Masse verbuugen leet, de kunn bold up sien Hoff verschmachten.
Un so is ok disse Domäne as Stoatsgrund utmustert un verköfft word'n. Dat geev in Ollnbörch ov Hannower joa wäär Pinunsen för de een ov anner neeä Stoatskarosse.
De Amtsperson'n hebbt joa wiers nödiger, dat man hör mit 'n blengerigen Steern up veer Röä dör de Gägend krüdelt - as so'n poar schmachtich Landlüü een Lääven oahn Nod. Liekers - de Domäne har een neeän Eegendöömer un wee joa nu keen Domäne mehr.
Van de ole Pächtersfamili stunn de Dochter noch in d' Lääven. See har dor jümmers noch hör to Huus. Dat ganze Bild wee een Eiland to'n verpusten - een Paradies in een wöösten Welt. Mit'n lüütjien Teestuuv för de Minschen, de vöörbi keemn – mit een büld bunte Vöägels buten, in alle Grött'n un Klöären.
De neeä Eegendöömer har oaber 'n büld Frünn'n, de aal scharp up dissen blanken Steen ween. So is denn 'n Brett upstäelt wuurn - un dat ganze to Papier updeelt word'n. De een kreech de grode Schüür - üm irgendeen Spiegöäkenkroam uttostelln – in de Burseldeel wuur een ole Schmää inricht, un de lüütji Teestuuv bleev bi de Pächtersdochter. Bi de neeä Eegendöömer in d' Kantor seeten ok woll Lüü, de keen Middelschott in d' Nöäs harn.
Wo anners will man sük verkloarn, dat see in de grode Schüür över de Utstellung een düüret Teltdakk intrekken leeten. Nu kladdert dat rötterige Schüürdakk stilkens up dat Telt. Een Minsch mit Bott för Denken in d' Kopp har wiers för de Doalers dat Schüürdakk in Richt setten loaten. As ik all sächt hebb - dat fääl'nd Middelschott in d‘ Nöäs.
So - ov hoast so sücht dat ok bi dat Teestuuvendakk ut. Annerletzt seeten een poar Froolüü van d‘ Landvolkvereen bi Koffje un Koken wat to beschnakken. Doran köänt ji sehn, dat de Pächtersdochter weltlüftich is - in de Teestuuv givt dat ok Koffje. Minnoa Südhoff moal jüüst mit bunte Wöör Biller van Rägen up een drööget Land - up hör letzde Reis wee see in d' Sudoan wäst - as dat buten mit een gewaltigen Dönnerschlach anfung to geeten. As ut Emmers full dat Woater van boaben doal. Man stäel sük de witte Koffidisch vöör - de bruunschwaart Koffje in dat düüre Porzelloan - un van de Dekk drüppelt dat Woater in de Taasen. Nümms wuss ov dat Malör so richtich wat to särgen - blossich Minnoa Südhoff - de har moal wäär aal in d' Grääp. Kiek - sächt see - nu köänt ji de Ungerechtichkeit in d' Welt sehn - in d' Sudoan verdrööcht de Natur - un hier strullt de Herrgott us all in d' Koffje!

ewaldeden©2013-01-13

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15 Kommentare

Dien Bekk -----Deine Kinnladen - Deinen Mund

Mien Bekk - ok - dor is dat doch beeter, nich allns to weeten, mien Jung.

Ein schöner Dialok zwischen Euch beiden. Wenn ich Zeit zum lesen habe,kann ich das sogar verstehen.
Der obige Bericht könnte auch aus dem vorstehenden Jahrhundert sein, nur das mit dem Sudan paßt nicht so ganz zurück.

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