Gasometerpreise ...

Gasometerpreise …

Nicht allem, was Henning Scherf in seinem “öffentlichen“ Tun oder Lassen so getan oder gelassen hat, habe ich zustimmen können – so zum Beispiel unlängst seiner „Mittler- oder Schlichterfunktion“ in der Auseinandersetzung zwischen dem Energiekonzerns EWE mit seinem „Macher“ Brinker an der Spitze und den erwiesenermaßen von der EWE über die Jahre abgezockten Gasverbrauchern. Da habe ich mich gefragt, WAS tut der Scherf da? Ein wenig schien er mir in seiner Schlichterrolle von allen guten Geistern verlassen – und offenbar noch selber begeistert davon zu sein, von einem wie dem Brinker für dessen unlautere Zwecke und Methoden „missbraucht“ zu werden. Ein solcher „Missbrauch“ ist ja leider – oder vielleicht auch Gott sei Dank – nicht strafbewehrt. Schuster Scherf, bleib bei deinen Leisten, und tingel lieber weiterhin durch die Welt der Seniorenheime … habe ich nur gedacht, angesichts der „Brinkergerechten“ Vorschläge des ehemaligen Bremer regierenden Bürgermeisters.
Am vergangenen Sonntagabend, als er Gesprächsgast im Jauch’schen Gaskessel in Berlin war, da habe ich in Anerkennung seines Mutes und seiner offenen Worte über die Irrsinnszuwendungen an Menschen in Branchen ausserhalb der politischen Parteien - wie Günter Jauch auch einer ist, meinen Hut vor ihm gezogen.

(Dass die Instinktlosigkeit der Riege um Jauch nicht soweit gegangen ist, sich für ihre oftmals politischen ‚Talkrunden’ statt eines Berliner Gasometers einen solchen, in Treblinka, Auschwitz oder Theresienstadt gelegenen, als Studio-Ort auszusuchen, hat mich sowieso von Anbeginn dieser Jauch’schen Gewinnmaximierungsveranstaltung gewundert.)

Das Versuchen des gastgebenden Moderators Jauch, aus dieser Nummer wieder herauszukommen, DAS war schon sehenswert. Es war schon sehenswert, zu sehen wie der sich ansonsten seinen Gästen und Kandidaten gegenüber eher nachsichtig überlegen gebende „Allroundman“ der Fernsehanstalten an diesem Unmutsausbruch des Henning Scherf kläglich scheiterte. Henning Scherf hatte mit seiner Kritik das „Siegfriedsmal“ des Günter Jauch getroffen, dessen Produktionsfirma für die Gaskesselveranstaltung schlappe 3 550,- Euro von der ARD überwiesen bekommt – wohlgemerkt: pro Minute. Jauchs persönlicher Anteil daran erinnert ein wenig an alttestamentarische Bräuche, in denen auch vom „Zehnten“ die Rede ist – denn in Jauchs Geldbörse landen pro Minute Gaskesselaufenthalt stolze 350,- Euro als sein privater Anteil. An anderen Orten und zu einer anderen Zeit blieb den Menschen nach einer Stunde Aufenthalts in den dortigen Gaskesseln wahrlich etwas anderes als eine prallgefüllte Geldtasche. Danke, Henning Scherf, dass Sie im Berliner Gasometer den Mut besaßen.
ewaldeden

Bürgerreporter:in:

Ewald Eden aus Wilhelmshaven

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