Mit Gisela in den Odenwald: Zweite Rundfahrt

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Als erstes wollen wir uns Bad König ansehen. Es ist das einzige Heilbad des Odenwaldes. Seine eisenhaltigen „Stahlquellen“ sind Grundlage der Therapie. Seit dem Jahr 1972 besitzt Bad König eine Therme. Seit 1948 ist Bad König staatlich anerkanntes Heilbad. Im Jahr 2000 wurde unter Einbeziehung des Thermalbades die neue "Odenwald-Therme" eingeweiht. Auf den über 7.000 qm angelegten Hallen- und Freiflächen finden sich auf zwei Etagen Whirlpools, Erlebnisbecken, Wasserlagunen, Wildwasserkanäle und Solarien, sowie eine große Saunalandschaft mit professionellen medizinischen Behandlungsangeboten. Von Massagen, anderen physikalischen Behandlungen über Arthrose- und Osteoporosebehandlung wird unter ärztlicher Aufsicht alles geboten, was zur Aufrechterhaltung der Gesundheit gehört. Seit kurzem ergänzt eine Meersalzgrotte das Angebot.
Das alte Schloss geht auf einen kleinen Vorgängerbau zurück, den Graf Georg I. von Erbach in den Jahren 1556-61 als "neuen Bau" errichtete. Es war eine bescheidene Befestigungsanlage, welche die Pfarrkirche mit einschloss. Sein heutiges Aussehen erhielt das Schloss wahrscheinlich in der Zeit um 1775. Schloss, Kirche und Wirtschaftsgebäude umschließen einen Innenhof, von dem man über eine Freitreppe den ehemaligen herrschaftlichen Lustgarten erreicht. Das alte Schloss wurde gründlich saniert und ist heute Sitz der Stadtverwaltung Bad König.
Das neue Schloss fand im Jahre 1793 seine Vollendung. Der Sandstein wurde in der Nähe gebrochen und auf dem Schlossplatz hergerichtet, das Bauholz wurde bei den Flößern in Wörth gekauft. Noch heute kann man die wundervolle Treppe bewundern. Es entstanden noch im selben Jahr der Gartensaal und der Kammerbau. Ein Jahr später, 1794, folgte die Anlage des südlich dahinter erhöht liegenden Lustgartens in italienischem Stil. Zunächst diente das neue Schloss, auch Graf Christians-Bau genannt, als Regierungs- und Kammergebäude, ab 1900 als Residenz. Im Jahre 1937 ging es in Gemeindebesitz über und ist vermietet.

Der Fluss ist die Mümling.

Weiter geht die Fahrt nach Höchst. Die Stadt ist ebenfalls mit einem Relikt früherer Macht- und Gerichtbarkeit-Ausübung versehen, einer alten Richtstätte, wo man auf dem Galgenberg die Steine besichtigen kann, auf die der Delinquent den Kopf zur Enthauptung zu legen hatte.
Das Klosters wurde erstmals im Jahre 1244 urkundlich erwähnt. Es mag zu diesem Zeitpunkt bereits einige Jahre bestanden haben und war mit Augustinerinnen besetzt. Man spricht deshalb von einer Gründungszeit um 1200. Während der Reformation wurde die alte Klosterkirche mit Ausnahme des Turmes abgerissen und als evangelische Gemeindekirche neu errichtet. Seit 1957 ist das Kloster Höchst im Besitz der Evangelischen Kirche und wird seither für Jugendfreizeiten und Tagungen genutzt.

Wir fahren jetzt zur Burg Breuberg hoch, wo wir eine Führung haben. Die Burg grüßt von einer kugelförmigen Kuppe aus rotem Sandstein und liegt in einer Schleife der Mümling. Sie zählt zu den eindruckvollsten und am besten erhaltenen Burgen Deutschlands. Die Burg ist eine der größten Süddeutschlands und geht in ihren Kernanlagen auf das 12. Jahrhundert zurück. Im späten Mittelalter und im 16. Jahrhundert wurde sie erweitert und verstärkt. Auf dem Breuberg entstand 1919 die erste Jugendherberge in Hessen. Die Burg kam 1942 in das Eigentum des Deutschen Reiches und wurde Fremdarbeiterlager. Sie wird heute als Jugendherberge und Museum genutzt und ist von Neustadt aus mit dem Auto erreichbar. Zur kleinen Kernburg, dem ältesten Teil, gehören der Bergfried und die zehn bis 14 Meter hohe Ringmauer, an die sich Gebäude aus romanischer und gotischer Zeit anlehnen. Diese Anlage ist durch den Zwinger und den tiefen, trockenen Ringgraben doppelt gesichert. Eine erste Erweiterung erfolgte gegen Ende des 14. Jahrhunderts mit der westlich angefügten Vorburg. Das Torhaus war ehemals mit einer hölzernen Zugbrücke ausgestattet; die Steinbrücke stammt erst von 1812.

Nach der Besichtigung geht es weiter nach Neustadt.
In Neustadt ist das einzigste Marktkreuz in Hessen erhalten, das noch auf seinem früheren Platz steht: mit einer aufrechten Schwurhand und einem nach unten hängenden Richtschwert. Es ist ein Zeichen der Marktgerechtigkeit. Das Kreuz wurde Mitte des 17. Jahrhunderts urkundlich erwähnt und ist mehrmals erneuert worden.

Wir fahren wieder zum Main. Die Mümling verlässt uns dort, denn sie mündet in den Main. Über diese Brücke, wir müssen über die Brücke um zum Kloster Engelberg zu gelangen. Dort haben wir auch einen längeren Aufenthalt.

Es wird vermutet, dass der geschichtliche Ursprung des "Engelbergs" um ca. 1300 liegt. Sicher ist, dass in der Nähe des heutigen Klosters eine heidnische Kultstätte war. Etwa um 1300 wurde auf dem Rulesberg eine einfache Holzkapelle errichtet und dem Erzengel Michael gewidmet. So wurde aus dem "Rulesberg" der "Engelsberg". Um 1310 wurde von "Unbekannt" eine Marienstatue aufgestellt, die heute als Gnadenbild in der Marienkapelle verehrt wird. Mit der Verehrung des Erzengels Michael und der Mutter Gottes setzt die Geschichte der Wallfahrt ein. Die älteste Urkunde stammt aus dem Jahr 1406. Als die Zahl der Wallfahrer immer größer wurde, berief 1630 der Mainzer Erzbischof und Kurfürst Anselm Kasimir vom Wambold Kapuziner auf den Engelberg und ließ ihnen ein Kloster bauen.

Nachdem wir uns das Kloster ausgiebig angeschaut oder uns in der Klosterschenke gestärkt haben, setzen wir unseren Weg fort über Kleinheubach mit seinem prächtigen Barockschloss der Fürsten Löwenstein, wieder über die Brücke nach Miltenberg.

Miltenberg seht bitte den Link: http://www.myheimat.de/linz-am-rhein/beitrag/80966...

Weiter geht es über die Nibelungenstraße nach Freudenberg am romantischsten Teil des Mains gelegen, umgeben von Wäldern des Odenwalds und des Spessarts.
Die imposante Burgruine auf der Höhe über Freudenberg, mitten im Wald gelegen, um das Jahr 1200 erbaut und durch den damaligen Burgherren bis zum Jahre 1499 fertiggestellt grüßt von weitem. Von dort hat man einen herrlichen Blick über das Maintal und zum Spessart. Heute finden hier alle zwei Jahre die bekannten Burgfestspiele statt.
Die Friedhofskapelle mit den freigelegten Fresken aus dem 13. Jahrhundert ist sehenswert. Auf dem Weg zur Friedhofskapelle stehen entlang der Straße Bildstöcke, sieben Fussfälle aus dem Jahr 1710. Über dem Eingang zum Friedhof befindet sich das Relief des hl. Laurentius. Es zeigt rechts und links Inschriften, die von der großen Pest (1811) und Erweiterung des Friedhofes (1613) berichten. Die einschiffige, romanische Anlage stammt aus dem 12. Jahrhundert. Das Innere der Kirche birgt wertvolle Fresken aus der Zeit um 1290-1300, die erst 1964 freigelegt wurden.
Ebenso sehenswert ist das 1499 erbaute Fachwerk-Rathaus mit dem Amtshaus und der alten Stadtkirche.

Zum Abschluss unserer heutigen Tour besuchen wir noch Wertheim. Die Stadt liegt an der Mündung der Tauber in den Main und ist ein malerisches, altertümliches Städtchen, dessen Anfänge ins frühe 12. Jahrhundert zurückreichen.
Älter noch ist Kreuzwertheim, das auf der anderen Seite des Mains liegt.
Im 12. Jahrhundert begannen die Grafen von Wertheim mit dem Bau der mächtigen Höhenburg, die selbst als Ruine noch sehr eindrucksvoll ist.
Die Grablage der Grafen war die Stadtpfarrkirche. Der Chor der Kirche ist voll von Grabmälern der Grafen von Wertheim und von Löwenstein.

Nun geht es wieder ins Hotel, wo das Abendessen auf uns wartet.

Bürgerreporter:in:

Gisela Görgens aus Quedlinburg

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