Gedanken zum Winter

Noch mehr Schnee - nein Danke!
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Nun hat es uns, keine acht Monate nach dem letzten Schneechaos in 2010, wieder eiskalt erwischt. Straßen glatt, extreme Kälte, Probleme bei Bahn und Flugzeug, Benzinknappheit, Winterreifenknappheit, kein Streusalz mehr und einiges mehr, sind die Schlagzeilen der letzten Wochen.

Warum nur, hat uns der Winter wieder völlig unvorbereitet getroffen? Hätten wir nicht aus dem Schneechaos Anfang diesen Jahres lernen können? Die Metrologen des Landes haben uns immer wieder vor kommenden harten Wintern gewarnt. Aber das Chaos tobt aller Orten und manch einer weiß gar nicht mehr wohin mit den weißen Massen. Dabei ist ein Ende wohl noch lange nicht in Sicht, hat doch der Winter laut Kalender gerade erst begonnen.

Allerdings gibt es für die Bürger eine ganze Reihe von unbeantworteten Fragen. Warum ist z.B. Weißenfels nach rund sechs Wochen Winter bereits das Streusalz ausgegangen? Der letzte Winter hätte doch eine andere Disposition notwendig gemacht. Wer das Pech hat, an einer Nebenstrasse zu wohnen, der greift entweder selbst zur Schaufel oder läßt seinen fahrbaren Untersatz stehen. Auf den Räumdienst zu warten ist bei Strassen der Kategorien II und III eigentlich ein sinnloses Unterfangen. Die Müllabfuhr kommt auch nicht mehr.

Vor zwei Wochen versuchte ich mit zwei Nachbarn einen Notarztwagen wieder in Fahrt zu bringen, der an unserer Steigungsstrasse fest hing. Es gelang uns nicht. Besonders dramatisch war, das die ältere Patientin nicht zurück ins Krankenhaus gebracht werden konnte. Der Mitarbeiter der Post parkt mittlerweile einige Straßen entfernt und trägt Pakete und Päckchen per Hand aus.

Da waren dann noch die Schneeverwehungen im Raum Naumburg und Weißenfels. Zwei Tage lang drehte sich kaum ein Rad. Manche Bedienstete, die in Naumburg arbeiten und in Weißenfels wohnen, blieb nur der Weg ins Hotel. Die Kosten hierfür waren natürlich aus der eigenen Tasche zu begleichen. In diesem Zusammenhang frage ich mich, wo sind eigentlich die Schneezäune von früher geblieben? Nur noch ganz vereinzelt stehen diese auf der Flur. Manchmal überkommt einem auch der Gedanke, das man bei Räumfahrzeugen und Personal auch den Rotstift angesetzt hat.

Gestern wieder Schneefall ohne Ende. Eine dringende Fahrt nach Eisleben bescherte feuchte Hände und trotz Kälte Schweißperlen auf der Stirn. Die Autobahn A 38 zeigte sich mit einer geschlossene Schneedecke. Ausgestattet mit Winterreifen, sind ja seit 4.12. Pflicht, schlich ich mit vielen anderen mit 60 bis 80 km/h über die Betonpiste. Allerdings hielt das eine ganze Reihe von LKW-Piloten nicht davon ab, mit guten 100 km/h auf der Überholspur vorbeizuziehen. Dabei bemerkte der Betrachter allerdings, das die meisten der Trucker Kennzeichen aus Polen, Tschechien, Litauen etc. trugen. Die Krönung war ein Transporter mit Anhänger aus Polen, der bei spiegelglatter Fahrbahn mit geschätzten 110 km/h an einer Schlange von schleichenden Autofahrern "vorbeiflog". Die Folgen solch unverantwortlicher Fahrweise, bringt uns der Verkehrsfunk ja minütlich zu Gehör. Fast jede Verkehrsbehinderung ist in diesen Tagen auf Unfälle mit LKW´s zurückzuführen. Was nützen da Winterreifen bei LKW´s, die ja nur auf der Antriebsachse vorgeschrieben sind. Und wenn es nicht kontrolliert wird, nutzt es auch nichts. Da sind Belgier, Holländer und Franzosen schon weiter. Die sperren einfach die Einreise für LKW wenn es stark schneit.

Wohl dem, der sich als Privatmann rechtzeitig mit Schneeschaufel und Streusalz ausgestattet hat. Beides ist in den Märkten auch nicht mehr zu bekommen. Erste Supermärkte melden bereits, das nun auch das billige Speisesalz ausgegangen sei. Somit können wir wenigstens die Gehwege vor unseren Anwesen räumen und streuen.

Das Fazit des Rekordwinters wird sein, wir müssen uns besser auf Wetterunbillen vorbereiten. Wahrscheinlich wird der Winter 2010/2011 nicht der letzte dieser Art gewesen sein.

Bürgerreporter:in:

Tom Scheidt aus Weißenfels

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