politische Broschüre des IBKA

Der IBKA - Internationale Bund der Konfessionslosen und Atheisten, Limburger Straße 55, 53919 Weilerswist, verschickt auf Anfrage hin die Broschüre "Für die vollständige Trennung von Staat und Kirche Politischer Leitfaden des Internationalen Bundes der Konfessionslosen und Atheisten". Sie hat einen Umfang von 48 und stammt aus dem Jahre 2023.

"Die Geschichte der Menschheit ist eine Geschichte der Unmenschlichkeit. Maßgeblichen Anteil daran hatten und haben die organisierten Religionen," berichtet die Inhaltsangabe auf dem hinteren Broschürendeckel, und fährt fort: "Ein Ende der religiösen Gewalt und Intoleranz ist nicht in Sicht. Im Gegenteil: Kaum ein Tag, an dem nicht von militanten Religionsanhängern Gewalttaten verübt werden. Menschen, die sich von religiösen Dogmen losgesagt haben, werden vielfach sozial ausgegrenzt und als moralisch minderwertig diffamiert. Manche müssen sogar um ihr Leben fürchten.

Auch innerhalb des Christentums hat sich bis in die Großkirchen hinein ein starker Trend zum Fundamentalismus entwickelt. Fundamentalistische Gruppierungen haben es sich zum Ziel gesetzt, ihre religiös begründeten Wertvorstellungen für die gesamte Gesellschaft verbindlich zu machen."

Soweit zum Inhalt. Doch was ist davon zu halten?

Er ist einseitig und damit unfair. Auf das Christentum wird eingedroschen - andere Religionen, die bei uns in Deutschland nennenswert sind (Judentum, Islam), werden grundlos ausgespart. Dies ist feige. Bei der vollständigen Trennung von Staat und Kirche muß man beispielsweise auch verlangen, daß jüdische Gemeinden ihren Schutz durch die staatliche Polizei mitfinanziert und daß es keinen islamischen Schulunterricht an allgemeinbildenden Schulen gibt.

Es ist schlichtweg angstbehaftet, solche Ansätze gar nicht erst zu erwähnen. Im IBKA haben sich nach eigenen Angaben "nichtreligiöse Menschen zusammengeschlossen, um die allgemeinen Menschenrechte - insbesondere die Weltanschauungsfreiheit - und die konsequente Trennung von Staat und Religion durchzusetzen". Offensichtlich bestehen aber Ängste, daß der gewaltbereit, militante politische Islam auf den IBKA aufmerksam wird und sich mit dem Bund auseinandersetzt. Und will man es sich wirklich nicht mit der Staatsräson verderben, die es gebietet, auf der Seite Israels zu stehen? Bislang können wir noch froh sein, daß es eine Nähe von Staat und Kirche gibt. So konnten religiös-fundamentalistische Auswüchse zumindest eingeschränkt werden.

Die Frage der Finanzen wurde in der Broschüre völlig ausgeklammert. Wer Kultur, Sozialarbeit usw. rein staatlich-weltlich finanzieren möchte, muß - über die Schiene Steuern und Abgaben - unweigerlich an die Geldbörsen der Nicht-Kirchenmitglieder herantreten. Ob eine solche "Kultursteuer" Nicht-Kirchenmitgliedern vermittelt werden kann, bleibt abzuwarten.

Bürgerreporter:in:

Felicia Rüdig aus Duisburg

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