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ESC[CTRL] Stoppt den Überwachungswahn

Überwachung und Kontrolle dominieren immer mehr den öffentlichen Raum und dringen
zunehmend bis ins Privateste vor. Im angeblichen Interesse von Freiheit und Sicherheit werden
bürgerliche Freiheitsrechte und damit auch die Sicherheit der großen Mehrheit eingeschränkt.
Deutschland, die EU und die westlichen Staaten entwickeln sich immer mehr zu einem datenaggregierenden
und kontrollierenden Moloch, einem totalitären Leviathan.
Die Diskussion über die komplexen Hintergründe und Auswirkungen von Überwachungs- und
Kontrollmaßahmen ist viel älter, als es vordergründige aktuelle Kommentare über den Sinn und
Un-Sinn von sogenannten Anti-Terror-Maßnahmen seit 09/11 erscheinen lassen.
Es lohnt sich also, einen Blick in die jüngere Vergangenheit zu werfen. Welche Spuren führen
zurück ins letzte Jahrtausend, zur staatlich organisierten Überwachung, zur der Entwicklung der
Rasterfahndung in der Bundesrepublik, zu den Berufsverboten und zur Kommunistenverfolgung
des Kalten Kriegs, und welche Kontinuitäten reichen zurück bis in die Nazizeit?

Zahlreiche Themen laden zur kritischen
Betrachtung ein. So ist aktuell eine Verschärfung
des niedersächsischen Versammlungsgesetzes
geplant, 2011 steht erneut eine
Volkszählung ins Haus. Was bedeuten
scheinbar langweilig und unauffällig daherkommende
elektronische Lohnsteuernachweise,
die Einführung der Steuer-ID-Nummer
und von Digitalstromzählern, und wie
sind sie im Gesamtzusammenhang zu
bewerten?
Wir wünschen uns und euch, dass dieses bunte Programm von Filmen, Hörstücken und Vorträgen
den Blick auf das Phänomen "Kontrolle und Kontrollverlust" weitet und zu angeregten Diskussionen
führt: Wie können wir uns der Kontrolle entziehen, wie können wir sie unterlaufen,
wie leisten wir phantasievoll Widerstand?
In diesem Sinne: Escape Control!
LA ANTENA
Esteban Sapir
Argentinien 2007,
90 min., O.m.U.
Eine Stadt ohne Stimmen. Das ist das Szenario, das Regisseur und Autor Esteban Sapir für LA
ANTENA gewählt hat. Der böse Medienmogul Mr. TV hat mit der Sängerin La Voz die einzig
sprachfähige Einwohnerin an sich gerissen und nutzt ihre einzigartige Gabe, um über das Fernsehen
seine Werbebotschaften zu verkünden. Alle anderen BürgerInnen der Stadt können sich
nur noch über Stummfilmschrift auseinandersetzen – der Ton, die eigene Stimme, ist ihnen
genommen worden. Doch eine kleine Gruppe von Widerständlern nimmt den Kampf gegen das
scheinbar unschlagbare monopolistische Mediensystem, hin zur Rückerlangung der eigenen
Ausdrucksfähigkeit, auf – was bei FAHRENHEIT 451 das Lesen ist, ist hier das Sprechen.
Was der Argentinier Esteban Sapir mit LA ANTENA auf die Leinwand gezaubert hat, ist neben
der hervorragenden medienkritischen Handlung schlicht einzigartig. Fantasie und Kreativität im
Visuellen setzt der Filmemacher gegen die Einfallslosigkeit der Billig-CGI des Gegenwartsfilms.
Der Einsatz von Schrift im Bild erinnert dabei an manch experimentellen Ausbruch Jean-Luc
Godards, die Bildwelten des Black-and-White-Universums bewegen sich irgendwo zwischen
David Lynchs ERASERHEAD, Fritz Langs METROPOLIS, Georges Méliès’ LE VOYAGE DANS
LA LUNE, Maya Derens MESHES OF THE AFTERNOON, garniert mit einem Schuss Tim
Burton. Origami als gestaltendes Element kommt ebenso zum Zug wie wunderbare Stop-
Motion-Animation. LA ANTENA ist eine Hommage an das Kino der Vergangenheit, Gegenwart
und Zukunft.
HANNOVERSCHE
ERSTAUFFÜHRUNG
Veranstaltungsort:
KINO IM SPRENGEL
Klaus-Müller-Kilian-Weg 1
30167 Hannover
Telefon (0511) 70 3814
E-Mail: info@kino-im-sprengel.de
Eintritt: 4,50 Euro
HannoverAktivPass: 2 Euro

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2 Kommentare

Interessant.
Aber vergebene Liebesmüh!
Der Mensch ist faul - allein Bequemlichkeit lässt ihn schon viel Kontrolle schlucken. Und unter dem Banner "Sicherheit" oder "Schmarotzerjagd" kann man ihm allerlei Unfreiheit andrehen.

Was gerade in der Pflege abgeht ist ähnlich, da wird es bald den gläserenen Bewohner geben. Jede Lebensäusserung wird im Dokusystem festgehalten.
Nur wer viele Aktenberge macht bekommt einen guten Transparenzbericht.
Das geht so weit, daß man auch noch aufschreiben sollte, ob der Bewohner aktiv oder passiv bei Veranstaltungen anwesend war und bei Gesprächen, welche Gespräche dies waren.

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