Uetzer-Ring-Chef Ernst Schmidt: Die Geschäftswelt in Uetze ist stark in Bewegung

Der Vorstand des Uetzer Rings (von links): Vorsitzender Ernst Schmidt, Beisitzer Tim Bracht, Kassenwartin Gudrun Brandes, Beisitzerin Maren Gille, 2. Vorsitzender Jög van Ditzhuyzen,  2. Kassenwart Dieter Schmidt | Foto: Ernst Schmidt
  • Der Vorstand des Uetzer Rings (von links): Vorsitzender Ernst Schmidt, Beisitzer Tim Bracht, Kassenwartin Gudrun Brandes, Beisitzerin Maren Gille, 2. Vorsitzender Jög van Ditzhuyzen, 2. Kassenwart Dieter Schmidt
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Ernst Schmidt ist der Vorsitzende des Uetzer Ring Handel, Handwerk, Gewerbe e.V.. Im E-Mail-Interview gibt er Einblicke in die Historie des Uetzer Rings und verrät ob und wie Uetzer Betriebe die Auswirkungen der Wirtschaftskrise bemerkt haben.

Herr Schmidt, was zeichnet den Uetzer Ring aus? Und wo zwickt es?

Der Uetzer Ring e.V. ist eine Plattform in Uetze, bei der sich Unternehmen und Selbstständige, aller Fachrichtungen, des Ortes und mittlerweile auch der Gemeinde Uetze zusammenfinden und ihr Wissen zum Wohl der Einwohner einsetzen.
Wenn ich sage aller Fachrichtungen, so muss ich erwähnen, dass sich die Mitgliederstruktur im Lauf der Zeit geändert hat. In den Anfängen des Uetzer Rings gab es sehr viele inhabergeführte Fachgeschäfte in Uetze. Diese haben sich sehr stark für ihr Geschäft und ihre Kunden im Ort eingesetzt und waren Mitglieder im Verein. Mittlerweile haben sehr viele Handwerksbetriebe und Dienstleister, wie Sozialdienste, Wohn und Pflegeeinrichtungen, Anwalt- und Steuerbüros, aber auch einige Lebensmittelmärkte den Weg zum Uetzer Ring gefunden. Gemeinsam sind wir somit breit aufgestellt.

Der Uetzer Ring blickt auf eine lange und bewegte Historie zurück. Auf welche Errungenschaften sind Sie besonders stolz?

Der Uetzer Ring e.V. hat sich im Jahr 1976 in seiner jetzigen Form gegründet. Schon damals haben sich Uetzer Geschäftsinhaber, wie Händler, Handwerker und Gewerbetreibende mit der Situation der Wirtschaft in Uetze beschäftigt und sind zu dem Schluss gekommen, dass man nur gemeinschaftlich etwas bewegen kann. Uetze als Randgemeinde des damaligen Landkreises Burgdorf grenzte an die Landkreise Gifhorn, Peine und Celle. Die Tageszeitungen dieser Landkreise endeten immer an den Grenzen von Uetze. Um für die Geschäfte und Dienstleistungen der Uetzer Unternehmen sinnvoll zu werben, mussten in mehreren Zeitungen Anzeigen geschaltet werden.
Um diesen Zustand, der wirtschaftlich nicht immer zu rechnen war, entgegenzuwirken, entschloss man sich eine kostenlose Wochenzeitung ins Leben zu rufen. Man fand einen starken Verlag und so entstand die Wochenzeitung „Rund um Uetze“. Nun konnte der Einzugsbereich der Uetzer Unternehmen gezielt beworben werden und der Uetzer Ring hatte ein eigenes Sprachrohr.
Vom ersten Jahr an wurden Veranstaltungen, wie Osterfeuer, Pottmarkt, Fuhsetreff, Kreiselfest, Seniorennachmittage Gewerbeausstellungen und Märkte für Uetze geplant und durchgeführt. Der Uetzer Weihnachtsmarkt ist sicherlich das bekannteste Beispiel dafür. Seit mehreren Jahren wird nun schon in der Adventszeit die über acht Meter hohe Weihnachtspyramide aufgebaut, an der sich in jeden Nachmittag viele große und kleine Besucher erfreuen.

Zum Thema Finanz- und Wirtschaftskrise: Haben die Firmen in Uetze die Auswirkungen der Wirtschaftskrise bemerkt? Welche Erfahrungen haben Sie als Vorsitzender des Uetzer Rings gemacht?

Ich glaube nicht, dass es Unternehmen und Betriebe gibt, auch nicht in Uetze, die die Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise nicht bemerkt haben. Selbst Unsicherheit und Zurückhaltung beim Kauf oder bei einer Investitionsentscheidung der Kunden und auch der Unternehmen sind eine Auswirkung.

Sie haben für Uetze eine Veranstaltungsreihe mit dem Titel Standortsicherungskonzept organisiert. Welche Idee steckt dahinter? Warum ist das Thema so wichtig für Uetze?

Die Geschäftswelt, auch in Uetze, ist stark in Bewegung. Einzelne Bereiche wie Fleischereien, Bäckereien Textilgeschäfte und viele mehr verlagern sich in Flächenmärkte. Mit den Uetzer Unternehmen, die zu dieser Veranstaltungsreihe eingeladen wurden und sich beteiligen, wird unter Führung eines Experten eine Serie von Fachseminaren durchgeführt, aus der sich die eigenen Stärken und somit Möglichkeiten und Chancen für die Betriebe und somit für Uetze ergeben. Mit diesem Wissen möchten wir im Uetzer Ring weiterarbeiten.

Die Wirtschaftsschau Informa auf dem Hoopt fand zuletzt 2006 statt. Können Sie sich vorstellen, die Schau bald wieder auszurichten?

Eine Informa als Wirtschaftsschau in der bekannten Weise ist zurzeit nicht in Planung.

Planen Sie neben Weihnachtsmarkt und -pyramide in diesem Jahr weitere Veranstaltungen auszurichten, auf die sich die Uetzer freuen können?

Wir im Uetzer Ring sind immer sehr spontan, bei der Planung von Veranstaltungen. Ideen sind vorhanden, Termine werden rechtzeitig bekannt gegeben.

Wo sehen Sie den Verein in zehn Jahren?

Wie schon gesagt, im Geschäftsleben und somit auch beim Uetzer Ring ist vieles in Bewegung. Geschäftsformen, Größen und vor allen Dingen die Geschäftsstandorte verändern sich und somit auch die Mitgliederstruktur und die Aufgaben im Verein. Mit dem Vorstand, der auf der Jahresversammlung im März dieses Jahres neu gewählt wurde, steht ein motiviertes Team, an der Spitze des Vereins, zu dem jetzt auch zwei Frauen gehören. Mit diesem Team, den Mitgliedern und Fördermitgliedern des Uetzer Ring e.V. werden die gesteckten Ziele auch in den nächsten Jahren weiter verfolgt.

Mal abgesehen vom Uetzer Ring: Was macht Uetze lebenswert?

Uetze hat vieles, wenn auch nicht alles, was man zum Leben braucht. Alle Schulformen für die Kinder, Sportanlagen und Freibäder, viele Vereine für die Freizeitgestaltung, Sozialdienste, Pflegeeinrichtungen und Ärzte, leistungsfähige Handwerker, Dienstleister und Geschäfte, und das Ganze in einer grünen Umgebung mit viel Wald und Feld, die zum Wandern Radfahren und Erholen einlädt.

Und was sollte in Uetze besser werden?

Es wäre schön, wenn vorhandene Gegenstände und Einrichtungen in der Öffentlichkeit sowie fremdes Eigentum nicht immer wieder beschädigt oder zerstört würden.

Seit zwei Jahren schreiben Bürgerreporter aus Uetze auf myheimat.de, dem Mitmachportal des Anzeigers. Wie finden Sie das Projekt? Können Sie sich vorstellen, dort über geplante Veranstaltungen o.ä. zu berichten?

Die Informationen der Bürgerreporter sind eine Bereicherung auf myheimat. Meine persönliche Aufgabe ist eine andere.

myheimat-Team:

Annika Kamissek aus Bad Münder am Deister

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