Mehr Gerechtigkeit für die Uetzer Tafel

Wer die ersten Male zur Uetzer Tafel geht, freut sich sehr über die Luxusgüter, die man hier bekommt. Man ist ja meist nicht sehr vom Leben verwöhnt worden, wenn man auf solche Angebote, wie sie die Tafel bietet, angewiesen ist. Hier gibt es fast immer Süßigkeiten, Kekse und Leckereien in großen Mengen. Doch, und jetzt kommt das große ABER, nach ein paar Monaten stellt man fest, dass man seine Familie nicht nur von Keksen ernähren kann. Nur leider gibt es gerade hier in unserer Region, im Einzugbereich einer großen Keksfabrik, im Verhältnis mehr Kekse für die Tafel, als Milchprodukte, Gemüse, Wurst, Käse oder andere gesündere Lebensmittel. Wir sind ja nicht besonders wählerisch, jedoch sind solche Produkte auf die Dauer ungesund und machen dick. Es ist aber ganz normal dass man in seiner Tasche zu 50 % ungesunde und extrem zuckerhaltige Produkte vorfindet. Da hilft auch eine vorherige Ansage nichts. Das wird als Kritik und Meckern ausgelegt.

Wer Kritik übt ist ohnehin nicht gut beraten. Wer kritisiert bekommt es deutlich zu spüren. Dabei kann Kritik durchaus etwas Positives sein. Aber die Uetzer Tafel wird von ehrenamtlichen Mitarbeitern geführt und diese möchten für ihre aufopfernde Tätigkeit nicht auch noch kritisiert werden. Anregungen und Kritik werden mit Sätzen wie z. B. "Das müssen sie schon uns überlassen" kommentiert. Dabei soll die Kritik nur zur Verbesserung beitragen.

Es stimmt ja auch zum Teil. Die Mitarbeiter können an der Lebensmittelsituation auch nichts ändern. Wobei freundliche Menschen sicher mehr von den Firmen bekommen als unfreundliche. Eines jedoch könnten die ehrenamtlichen Mitarbeiter schon tun. Sie könnten für eine gerechte Ausgabe sorgen. Dies ist bei der Uetzer Tafel überhaupt nicht der Fall. Wer hier zuerst kommt bekommt auch zuerst seine Lebensmittel. Beispielsweise Aufstocker, das sind Menschen, die zwar erwerbstätig sind aber nicht mit ihrem erzielten Einkommen auskommen werden bei diesem Verfahren benachteiligt. Auch Familien mit betreuungspflichtigen Kindern können nur schwerlich um 14.00 Uhr vor der Ausgabestelle stehen, um sich in die Warteschlange einzureihen und einen der vorderen Plätze zu ergattern. So stehen diese Personen in der Schlange immer ganz hinten, da bei der Uetzer Tafel nicht das Losverfahren angewandt wird. Die einzige Möglichkeit das Ausgabeverfahren gerecht zu gestallten, ist das LOSEN. Dann könnten auch die Aufstocker und Familien einmal vorn in der Schlage stehen und die guten Lebensmittel bekommen. Es gäbe kein Gedränge bei der Nummernvergabe und es würden nicht immer dieselben Personen vorn stehen. Die Mitarbeiter der Tafel bemühen sich zwar innerhalb dieser Parameter um Gerechtigkeit, sind aber gänzlich überfordert und kommen fast jedes Mal zum Ende der Ausgabe in die Verlegenheit, dass die gesunden Lebensmittel nicht reichen. Dann gibt es eben nur noch Kekse.

Bürgerreporter:in:

Vera Birkenbiel aus Uetze

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