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Elsass: La Petite Pierre, Lichtenberg & Struwwelpeter

  • Die Rue de Château in La Petite Pierre - Blick auf die Himmelfahrtskirche
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Am Fuße der Nordvogesen liegt das Städtchen La Petite Pierre (deutsch Lützelstein). Von Kutzenhausen bis zu diesem Ziel sind es 48 km, so dass wir viel Zeit für den Hauptort und das "Städtel" - die Altstadt - haben.

Wir sind gleich die Anhöhe hinauf zum Parkplatz am Eingang zum Städtel gefahren. Dort ist auch das Office de Tourisme, wo wir uns erst einmal mit Stadtplan und Informationen versorgt haben.
Dann aber ging es los auf Entdeckungsreise durch die Altstadt. Es war sehr ruhig um uns herum; Besucher hatten sich nicht hierher verirrt und die Einheimischen waren auch nicht auf den Straßen zu sehen. Also bummelten wir durch die Rue du Château direkt auf die 1417 erbaute Himmelfahrtskirche zu. Vorbei an hübschen Fachwerkhäusern, die - wie überall im Elsass - blumengeschmückt sind.

Die Kirche wurde von dem Grafen Burghard von Lützelstein erbaut und mit wunderschönen Fresken verziert. Nachdem diese im 16. Jh. übergetüncht wurden, hat man sie 1864 wieder freigelegt.

Gleich neben der Kirche erhebt sich die Burg Lützelstein. Sie wurde Ende des 12. Jh. von Graf Hugo errichtet. Über die Jahrhunderte hinweg gab es Familien- und Erbstreitigkeiten; Kriegswirren und Besitzansprüche von französischer und deutscher Seite.
1801 kam Lützelstein zum Elsass. Nach 1815 wurde die Festung weiter ausgebaut und beherbergte bis 1870 eine französische Garnison. 1872 wurde diese geschlossen und die Anlagen teilweise geschleift.
Heute ist in dem altehrwürdigen Gemäuer das Maison du Parc, der Sitz des Regionalen Naturparks Nordvogesen, untergebracht.
Vom Städtel sind wir dann herunter ins Zentrum gegangen. Auch hier war es beschaulich und ruhig. Besonders fielen uns die bemalten Gebäude und farbenfrohen Fenster auf.

Wir hatten allerdings ein ganz besonderes Ziel: Maison des Paiens, das Heidenhaus. Es ist ein Renaissancegebäude aus dem 16. Jh., das in einem verwunschenen Garten steht. Der Name des Hauses leitet sich von alten römischen Bauresten ab.
Besonders gut gefiel uns das Alte, gepaart mit modernen märchenhaften Skulpturen.

Zwischenzeitlich ist es Mittag geworden und der Hunger meldete sich zu Wort. Also gingen wir wieder zurück zum Städtel und freuten uns auf Flammkuchen und Gewürztraminer ...

Bevor wir dann allerdings unsere Fahrt zum Château Lichtenberg fortsetzten, machten wir noch einen Abstecher in den Ort Graufthal, der wenige Kilometer von La Petite Pierre entfernt liegt. Unser dortiges Ziel: leuchtend blaue Felsenhäuser; das letzte davon war noch bis 1958 von Catherine Ottermann, „Felsenkäth“ genannt, bewohnt, bis sie verstarb. Nun stehen die Felsenhäuser leer.
Im 16. Jh. haben hier lebenden Nonnen die Felsvertiefungen als Lagerräume genutzt.

Château de Lichtenberg
Es war im 12. Jh., als auf einem Sandsteinplateau die Burg Lichtenberg erbaut wurde. 300 Jahre später wurde sie zu einer bedeutenden Festung ausgebaut; allerdings weitere 300 Jahre später von deutschen Truppen zerstört.
1993 wurde mit dem Restaurierungsprojekt begonnen; hat die „Bewegung des Wiederaufbaus nach anderthalb Jahrhunderten Unterbrechung“ wieder eingesetzt (so die Chronik).
Heute präsentiert sich die Burg als Kulturdenkmal und bietet den Besuchern einen Rundgang vom 13. bis zum 21. Jahrhundert.
Die verschiedenen Räumlichkeiten gehen ein harmonisches Miteinander ein. Man muss es gesehen haben, wie 500 Jahre alte Steinmauern sich mit gewagten Holz-, Glas- und Stahlkonstruktionen "vertragen".

Diese Symbiose sorgt dafür, dass das kulturelle Erbe des Mittelalters und Ausstellungen zeitgenössischer Künstler die Besucher/innen gleichermaßen anziehen:
2009 ist das Struwwelpeter-Jahr in La Petite Pierre. Zwei Ausstellungen (eine auf der Burg Lützelstein und eine im Château Lichtenberg) zeigen die doppelte Kultur des Elsass, das auch von Deutschland aus geprägt ist.

Struwwelpeter - auf den Spuren eines Lausbuben!
Pierre l‘Ebouriffé - sur les traces d’un enfant malicieux!

Anhand des weltweit verbreiteten Kinderbuchs und mit Sammlerstücken setzt sich das Pays de La Petite Pierre mit der Thematik des Kindes in unserer Gesellschaft auseinander. Mal schrecklich, mal spitzbübisch, mal königlich…

Der Autor des Struwwelpeters, Heinrich Hoffmann, wurde vor zweihundert Jahren in Frankfurt am Main geboren. Anlässlich seines Geburtstages präsentiert die Region Pays de la Petite Pierre 2009 die „drolligen Geschichten und lustigen Bilder". Beschilderungen und Texte in französischer,
deutscher und elsässischer Sprache. 

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  • Leider musste ich die Burg Lützelstein "schräg stellen", damit die Kunstwerke und Skulpturen im Park in voller Länge auf das Bild passten --- grins*
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  • Riiiiiesig sind die Wespen (oder sind es Bienen?) im Park der Burg Lützelstein.
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  • Alte Gemäuer und blühende Blumen auf der Burg Lützelstein
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  • In der "Butik" gibt es Leckeres und Kulinarisches für Küche und Gaumen.
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  • Hübsch, nicht wahr? So bunt ist es La Petite Pierre!
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  • HInter diesen Hotelfenstern kann man sicher angenehm träumen ...
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  • Maison des Païens - das Heidenhaus liegt versteckt in einem verwunschenen Garten. Im Heidenhaus ist eine Boutique für ganz ausgefallene Lederartikel.
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  • Libellen im verwunschenen Garten - sie flattern dort das ganze Jahr herum ...
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  • ... & mittags gibt es mal wieder Flammkuchen ...
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  • Graufthal - blaue Hauswände inmitten roter Sandsteinfelsen. Im Mittelalter sollen die Felsdächer bereits von den Benediktinerinnen zur Lagerung ihres Brennholzes und ihrer Lebensmittel benutzt worden sein.
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  • Bergbauern haben die Felsüberhang im 18. Jahrhundert zum Hausbau benutzt. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts haben dann 37 Menschen dort gelebt.
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  • Madame Catherine Ottermann, war die letzte Bewohnerin dieses einmaligen Etablissements.
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  • So freundlich und farbenfroh wurden wir auf dem Château de Lichtenberg begrüßt.
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  • In diesem modernen Anbau aus Stahl und Holz befindet sich ein Saal für Veranstaltungen.
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  • Blick von der Burg hinunter auf den kleinen Ort Lichtenberg.
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  • Die Kapelle ist ein spätgotischer Bau mit einem vieleckigen Chor und Kreuzbogenfenstern.
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  • In der Nordnische befindet sich ein Mausoleum aus Marmor und reichen Verzierungen.
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  • Das Deckengewölbe mit verzweigten Kreuzrippen lassen darauf schließen, dass diese Decke aus der Renaissancezeit stammt.
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  • Ebenfalls in der Kapelle: Moderne Kunst in alten Mauern. Eigentlich wollte ich dies alleine fotografieren, doch nun ist es ein "Selbstbildnis" geworden.
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  • Auch überall im Außenbereich stellen Künstler der heutigen Zeit ihre Werke aus.
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  • Bis heute sind von dem Buch mehr als 540 Auflagen erschienen und es wurde in sehr viele Sprachen übersetzt und ist auch in Blindenschrift erschienen.
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  • Auf Chinesisch heißt Struwwelpeter übrigens „Pengtou Bide“.
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  • Ja, ja, der bitterböse Friederich ...
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  • Struwwelcaesar - unser Dackel musste natürlich auch auf das Bild !!!
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10 Kommentare

@ Uta, vielen Dank für Deinen aisführlichen Bericht und die wunderschönen Bilder. Jetzt muss ich aber doch mal fragen wieso dort ein Struwwelpeter Museum ist. Kommt der Autor vieleicht von dort?
Gruss, Gisela

@ Gisela,
in dem Programm der Ausstellung steht:

Der Struwwelpeter, im Französischen „Pierre l’Ebouriffé“ oder in
neuerer Zeit auch „Crasse-Tignasse“ genannt, illustriert besonders
gut die kulturelle Vielfalt des Elsass, die Ihren Ursprung sowohl in
der germanischen, als auch in der romanischen Kultur hat. Anhand
des weltweit verbreiteten Kinderbuchs, mit Sammlerstücken, sowie
Abwandlungen aller Art für Groß und Klein, setzt sich das Pays de
La Petite Pierre mit der Thematik des Kindes in unserer Gesellschaft
auseinander. Mal schrecklich, mal spitzbübisch, mal königlich…
Welcher Platz kommt dem Kind zu?
Neben zwei Ausstellungen erwartet den Besucher ein Kulturerbe
ohne Grenzen (Theater, Konferenzen, Erzählungen…).
Die Springerle-Backform im örtlichen Museum für Volkskunst und
Brauchtum war einer der Ausgangspunkte für das Struwwelpeter-Jahr in La Petite Pierre. Sie wurde von Charles Haudot, dem Gründer der Museen von La Petite Pierre, geschaffen und veranschaulicht die doppelte elsässische Kultur.

@ Uta, danke für Deine schnelle Antwort. Das ist ja alles sehr interessant, hauptsächlich das mit dem Struwwelpeter. Die Springerle Backform ist mir auch bekannt und man bekommt sie seit neuestem auf Mittelalter Märkte angeboten, zumindest hier bei uns in der Region.
Schönen Sonntag, Gisela

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