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Ehemalige Heeresmunitionsanstalt Hänigsen, Region Hannover

  • Ehemalige Heeresmunitionsanstalt (MUNA) Haenigsen ● Lagergebäude (11), dahinter (12).
  • hochgeladen von Rainer Lingemann

Bereits neun Jahre war das Kaliwerk Riedel (52.491320, 10.110131) außer Betrieb, als 1936 das Heer sein Interesse für Hänigsen zeigte. Die Planer vom Militär wollten größere Munitionskammern unter Tage anlegen und testen und hatten den Ort ausgewählt, um dort eine Versuchs- und Musteranstalt aufzubauen. Durch Sprengversuche wurden allgemeine Richtlinien für Kammergröße (8 m x 10 m x 3 m), Kammerabstand (15 m) und Sprengstoffmenge (50 to) erstellt. Im Schacht Riedel baute man dann nach diesen Vorgaben ein Lager auf der 650- und 750-Meter-Sohle aus. Auf der 650-Meter-Sohle legte man in einer etwa ringförmiger Anlage von ca. einem Kilometer Durchmesser 89 Kammern an. Ein Lageplan der 750-Meter-Sohle ist der Öffentlichkeit nicht zugänglich.

Zur gleichen Zeit entstanden am Celler Weg (52.509403, 10.108898) mitten im Wald bis hin zur Thöse fünf Produktionshäuser für Granaten, zwei für Handmunition und vier Lagerhäuser (je 76 m x 26 m, 3 Etagen). Ab 1938 arbeiteten hier 60 dienstverpflichtete Frauen unter der Aufsicht von Feuerwerkern der Wehrmacht.

Einen dritten Teilbereich hatte das Militär am Celler Weg (52.500201, 10.101694) eingerichtet. Hier entstanden Unterkünfte für die Arbeitskräfte, deren Zahl bis zum Beginn des Krieges auf über 1.000 angestiegen war. 1944 wurde die Fertigung dann auch unter Tage verlegt.

Wie sieht der Zustand der Anlagen heutzutage aus? Das Kalibergwerk Riedel mit seiner größten Teufe von 1.525 m wird mit Haldenwasser (ab 2004) und Wasser aus der Fuhse (ab 2007) geflutet. Im Dezember 2014 hatte das eingeleitete Wasser eine Teufe von 882 m erreicht. Rein rechnerisch sollte Februar 2017 die Flutung bei 582 m liegen. Man kann also davon ausgehen, dass sämtliche Munitionslager- und Fertigungsräume unter Tage geflutet sind.

Die ehemaligen Unterkünfte am Celler Weg (neben der Firma Köttermann) werden bis zum heutigen Tag als Wohnungen und Kleinfirmensitze genutzt.

Die Lagerhäuser für Munition und Produktionsgebäude für Granaten und Handmunition befinden sich in einem eingezäunten Areal von 12,6 Hektar (126 000 m²) Größe, stehen seit Jahren leer, werden aber immer noch bewacht. Eigentümer des Grundstücks ist die Lorenz Bahlsen Snack-World GmbH. Vor dem Leerstand wurden die Lagergebäude der MUNA von Bahlsen 40 Jahre lang bis 1989 zur Lagerung von Verpackungsmaterial, Maschinenteilen und Lebensmittel genutzt. Auch an den Lagergebäuden sind Schilder mit dem Hinweis „Vorsicht! Giftige Stoffe!“ angebracht.

An der Längsseite des Geländes führt ein Gleis des Vereins „Kalibahn Niedersachsen Riedel“ vorbei. Gäste der Region können hier mit Draisinen unterschiedlicher Art die Gegend erkunden. - (Joachim Leiner, Kalibahn Niedersachsen e.V. - Das Betriebswerk befindet sich in Hänigsen Riedel auf dem Gelände der K+S AG).

Quellen: Von Henighusen zu Hänigsen, eine Dorfchronik von Ralf Bierod
Zeitungsartikel, Friedrich-Wilhelm Schiller
Internet

  • Ehemalige Heeresmunitionsanstalt (MUNA) Haenigsen ● Lagergebäude (11), dahinter (12).
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  • Ehemalige Heeresmunitionsanstalt (MUNA) Haenigsen ● Zugangsbereich Gebäude (1).
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  • Ehemalige Heeresmunitionsanstalt (MUNA) Haenigsen ● Lorenz Snack-World, Lager Hänigsen (1).
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  • Ehemalige Heeresmunitionsanstalt (MUNA) Haenigsen ● Wohn- und Sozialbereich Gebäude (2).
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  • Ehemalige Heeresmunitionsanstalt (MUNA) Haenigsen ● Produktionsgebäude (3) für Handmunition, ca. 56 m lang, insgesamt 2 Stück.
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  • Ehemalige Heeresmunitionsanstalt (MUNA) Haenigsen ● Produktionsgebäude (3)
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  • Ehemalige Heeresmunitionsanstalt (MUNA) Haenigsen ● Produktionsgebäude (4) für Handmunition.
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  • Ehemalige Heeresmunitionsanstalt (MUNA) Haenigsen ● Sozialräume? (5).
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  • Ehemalige Heeresmunitionsanstalt (MUNA) Haenigsen ● Produktionsgebäude (6) für Granaten, ca. 56 m lang, insgesamt 5 Stück.
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  • Ehemalige Heeresmunitionsanstalt (MUNA) Haenigsen ● Produktionsgebäude (6), Detail.
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  • Ehemalige Heeresmunitionsanstalt (MUNA) Haenigsen ● Produktionsgebäude (7). 1951 wurde das Gleis der Kalibahn von Werk Riedel zu Werk Niedersachsen auf Muna-Gelände verlegt. Die runden Betonpfosten vor den Schienen erinnern an den alten Munazaun (bis 1951). Danach wurde das Gelände durch den Zaun hinter den Schienen abgeschirmt.
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  • Ehemalige Heeresmunitionsanstalt (MUNA) Haenigsen ● Produktionsgebäude (7), Detail
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  • Ehemalige Heeresmunitionsanstalt (MUNA) Haenigsen ● Produktionsgebäude (8), Detail.
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  • Ehemalige Heeresmunitionsanstalt (MUNA) Haenigsen ● Produktionsgebäude (8).
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  • Ehemalige Heeresmunitionsanstalt (MUNA) Haenigsen ● Produktionsgebäude (8), Detail.
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  • Ehemalige Heeresmunitionsanstalt (MUNA) Haenigsen ● Lagergebäude (9), dahinter (12), 76 m x 26 m, 3 Etagen, insgesamt 4 Stück.
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  • Ehemalige Heeresmunitionsanstalt (MUNA) Haenigsen ● Lagergebäude (9), Detail.
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  • Ehemalige Heeresmunitionsanstalt (MUNA) Haenigsen ● Zaun
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  • Ehemalige Heeresmunitionsanstalt (MUNA) Haenigsen ● Lagergebäude (9).
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  • Ehemalige Heeresmunitionsanstalt (MUNA) Haenigsen ● Lagergebäude (10).
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  • Ehemalige Heeresmunitionsanstalt (MUNA) Haenigsen ● Lagergebäude (10), Detail.
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  • Ehemalige Heeresmunitionsanstalt (MUNA) Haenigsen ● Lagergebäude (11).
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  • Ehemalige Heeresmunitionsanstalt (MUNA) Haenigsen ● Lageplan der Gebäude (X).
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5 Kommentare

Dank Dir, Rainer.
Was ich nie begreifen werde, ist, warum man das Zeug da unten lässt. Klar hätte eine Rückholung viel Geld gekostet, aber wir würden hier ein wenig sicherer leben.
Ich denke, wenn es da unten ,wer weiß auch immer warum, mal bummst, wohnen wir hier alle ganz woanders. Das alles habe ich nicht gewußt, als ich nachBurgdorf zog. Ehrlich: Ich glaube nicht, dass das Wissen mich abgehalten hätte.

Was bleibt zu tun ? Irgendwie interessiert das keinen Menschen. Was sagt die Verwaltung der Gemeinde Uetze dazu ??? Tolle Bilder, die ein wenig die Vergangenheit erleuchten, aber, ich warte auf eine Antwort von wo auch immer. LG Volker

Hallo Volker, Hallo Kurt, das Beste wäre selbstverständlich gewesen, wenn man alle Altlasten entfernt hätte. Klar. Der Zug ist aber nun angefahren, denn die 650- und 750-m-Sohle sind geflutet. Auf der anderen Seite ist es für die Einschätzung der Gefahr da unten hilfreich, mal ganz reale Gefahren von heute gegenüberzustellen. Zum Beispiel passieren im Haushalt pro Jahr fast 10.000 tödliche Unfälle. LG, RL

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