Auf der Spur des Papiers - Tag des offenen Denkmals im Klostermühlenmuseum

9. September 2018
14:00 - 17:00 Uhr
Klostermühlenmuseum, 86672 Thierhaupten
Abteilung Papiermühle
7Bilder

Tag des offenen Denkmals, Sonntag, 9. Sept. 2018, von 14-17 Uhr

Sonderaktionen:

Führung um 14.00 Uhr
Vortrag um 15 Uhr: „Dem Papier auf der Spur“ von Christina Eiden, B.A. Augsburg
Papierschöpfen für Besucher möglich nach dem Vortrag
Origami für Kinder von 14-17 Uhr
Eintritt, Führung, Vortrag und Kinderaktion frei, Spende möglich

Motto 2018: „Entdecken, was uns verbindet“

Das Klostermühlenmuseum Thierhaupten ist der Geschichte des Papiers auf der Spur…
Eine Abteilung des Klostermühlenmuseum erklärt die Herstellung von Büttenpapier. Ein Hadernstampfwerk und eine Schöpfbütte kamen 1997 als Nachbau ins Museum. Besucher können hier ihren eigenen Bogen Papier schöpfen. Dies erinnert an die vom Kloster Thierhaupten betriebene Papiermühle - 1609 von Abt Caspar Bschorn gegründet - die fast 250 Jahre Büttenpapier produzierte. Gerade die Geschichte der Papiermacherei zeigt auf, wie sich durch kulturellen Austausch und Handelsbeziehungen ein Produkt von China über Arabien nach Europa verbreitet hat und Innovationen aus den verschiedenen europäischen Ländern zur Weiterentwicklung führten.

Bekanntester Vorläufer des Papiers war der ägyptische Papyrus, der unserem Papier den Namen gab, und der auf die Zeit um 3500 v. Chr. zurückgeht. Der andere wichtige Vorläufer unseres Papiers war das Pergament. Meist aus Häuten von Schafen und Ziegen hergestellt, diente es während des Mittelalters den klösterlichen Schreibern zur Herstellung von Büchern, den Kaufleuten für Verträge oder den Herrschern als Urkunden- und Briefpapier. Der Nachfolger des Pergaments war dann das Büttenpapier. Bereits im Jahr 105 n. Chr. war in China die Herstellung von Papier aus Textilfasern mit einem Schöpfsieb bekannt. Erst Mitte des 8. Jh. gelangte durch chinesische Kriegsgefangene dieses Wissen nach Arabien. Mit den Eroberungszügen der Araber kam das Papier Anfang des 10. Jahrhunderts nach Ägypten, Syrien und später über Nordafrika in das südliche Europa. 1151 wurde in Spanien das erste europäische Papier hergestellt. Vermutlich über Italien erreichte die Papiermacherkunst Deutschland. Im Jahr 1390 baute der Handelsherr Ulmann Stromer die Gleismühle in Nürnberg zur ersten Papiermühle in Deutschland aus. Mit der Ausbreitung des Buchdrucks und dem Entstehen umfangreicher Verwaltungssysteme der Städte und der Feudalherren stieg in der zweiten Hälfte des 15. Jh. der Papierverbrauch enorm. Durch diesen Aufschwung der Papiermacherei häuften sich von da an auch die Neugründungen von Papiermühlen. In Thierhaupten ließ 1609 Abt Kaspar Bschorn (1597-1619) die Papiermühle als klostereigene Mühle erbauen. Fast 250 Jahre arbeiteten hier die „Papyrer“.
Das Klostermühlenmuseum zeigt bis heute vier verschiedenen Mühlentypen, die einst vom Kloster betrieben wurden: Säge, Öl, Papier, Getreide, außerdem das Wasserhaus. Rekonstruktionen und Modelle veranschaulichen die Mühlentechnik vergangener Jahrhunderte. Rund 500 Jahre alt ist das markante Gebäude des Museums - die „Untere Mühle“. 1914 kaufte sie der Müller Josef Reiter mit allen Mahl- und Wasserrechten. Sein Sohn Franz Xaver übernahm 1933, doch mangelnde Rentabilität zwang 1959 zur Stilllegung. Zu Beginn der 1990er Jahre verfiel das denkmalgeschützte Gebäude zunehmend. Das Ehepaar Barbara und Karl Seidenschwann aus Thierhaupten erwarb das Anwesen, ließ Gebäude und Außenanlagen samt Wasserrad wiederherstellen und eröffnete im Jahr 1997 das Museum, das heute im Besitz des Landkreises Augsburg ist.

Klostermühlenmuseum Thierhaupten
Franzengasse 21
86672 Thierhaupten
Tel. 08271-1769
info@klostermuehlenmuseum.de
www.klostermuehlenmuseum.de
Öffnungszeiten:
Mai bis Mitte Oktober
Di + Do 9-12 Uhr/ Mi + Fr + Sonn- und Feiertags 14-17 Uhr
Eintritt: € 2,50
Führungen und Aktionen nach Anfrage buchbar

Bürgerreporter:in:

Claudia Drachsler-Praßler aus Thierhaupten

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