165 Jahre Diakonie in Templin

Frühjahr 1982: Der Fotograf Harald Hauswald, damals Mitarbeiter der Stephanus-Stiftung, hielt das Leben und Arbeiten auf dem Waldhof in zahlreichen Fotografien fest.
Fotoquelle: Archiv Stephanus
  • Frühjahr 1982: Der Fotograf Harald Hauswald, damals Mitarbeiter der Stephanus-Stiftung, hielt das Leben und Arbeiten auf dem Waldhof in zahlreichen Fotografien fest.
    Fotoquelle: Archiv Stephanus
  • hochgeladen von Martin Jeutner

Neues Buch erzählt die Geschichte des Waldhofes in Templin

Unter dem Dach der „Inneren Mission“ (heute Diakonie in Deutschland) wurde vor 165 Jahren, am 25. Januar 1854, in Templin ein „Rettungshaus für Knaben“ eröffnet. Aus dieser Initiative entwickelte sich ab 1891 der Waldhof Templin. Anhand von Originalaufzeichnungen, Zeitungsartikeln, Informationen in diversen Veröffentlichungen und einzelnen Zeitzeugenhinweisen zeichnet Diakon Dr. Wolfgang Seyfried in seinem aktuellen Buch die wechselvolle Ge-schichte dieses Ortes christlicher sozialer Arbeit nach. Auch wenn es aus heutiger Sicht ins-gesamt eine Erfolgsgeschichte diakonischen Engagements ist, sind Irrungen und Wirrungen im Laufe der Zeit nicht ausgeblieben.
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts standen zunehmend soziale Fragen im Mittelpunkt des gesellschaftlichen Interesses. Dabei ging es insbesondere um Bildung und Chancengleichheit für ausgegrenzte Menschen mit Einschränkungen oder Behinderung.
Das Rettungshaus in Templin bot zunächst verwahrlosten und gefährdeten Jungen in der Mitte des 19. Jahrhunderts eine menschenwürdige Zuflucht mit Bildungs- und Entwicklungschancen. Es folgte der Ausbau auf dem heutigen Waldhof-Gelände zu einer großen Jugendfürsorgeeinrichtung in der Kaiserzeit bis zum Ende der Weimarer Republik. In den folgenden Diktaturen war die Arbeit der christlichen Einrichtung mehrfach stark gefährdet und vielfach auch politischen Vorgaben unterworfen. Seit dem 1. Januar 1970 trägt die Stephanus-Stiftung Verantwortung für den Waldhof. Seitdem ließ er sich als diakonische Wohnstätte für Menschen mit Behinderung stabilisieren. Arbeitstherapeutische Angebote und individuelle Förderung bekamen einen wichtigen Stellenwert. Nach der deutschen Wiedervereinigung wurden historische Arbeitsfelder neu konzipiert und zum Teil erheblich erweitert.
Heute prägen vielfältige Arbeits-, Bildungs- und Wohnangebote für Menschen mit Behinderung in Templin und Umgebung das Bild des früheren Waldhofes. Dieser ist nicht mehr die komplexe Einrichtung des 19. und 20. Jahrhunderts. In der Stephanus-Stiftung mit ihren Geschäftsbereichen sind eigenständige, breit differenzierte soziale Angebote und diverse Dienste vereint.
Diakon Dr. phil. Wolfgang Seyfried (Jahrgang 1953) befasste sich schon in seiner Zeit als leitender Mitarbeiter der Stephanus-Stiftung (1986-2016) mit der Historie des Waldhofes. Jetzt im Ruhestand füllt er eine Reihe von Ehrenämtern in Kirchengemeinde, Diakonenverband, SPD und als Vorsitzender des Kreistags Uckermark aus. Darüber hinaus beschäftigt er sich mit Forschung und Dokumentation im Bereich der Heimat- und Sozialgeschichte. Das Buch im Handel: ISBN: 9783946815174

Martin Jeutner

Bürgerreporter:in:

Martin Jeutner aus Potsdam

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