Thügida-Demonstration 25.3.2017 in Stendal

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Bei sonnigem Wetter trafen sich auf dem Stendaler Sperlingsberg am 25.3.2017 gegen 14 Uhr ca. 70 Bürger ein, aufgerufen hatte zu dieser Veranstaltung eine Organisation aus Magdeburg, die sich Thügida nennt. Dieser Demo schlossen sich weitere Gruppierungen, nicht nur aus Sachsen Anhalt, an.
Bärgida aus Berlin war genauso vertreten wie einige Bürger aus Waren an der Müritz.
Zur besseren Verständigung und Kommunikation mit der Bevölkerung war ein Lautsprecherwagen der Organisation vor Ort. Von den Veranstaltern wurden diverse Flyer und Infomaterial angeboten, dazu bot man Kaffee an. Verschiedene Redner der genannten Organisationen und Einzelpersonen hatten Gelegenheit an das Micro zu treten. Sicher waren einige der Beiträge von Emotionen getragen in deren Folge oft auch einige „Kraftausdrücke“ den Weg durch das Micro in die übrigens sehr lauten Lautsprecher fanden. Natürlich könnten sich die Redner auch im gemäßigten Ton über die Missstände in unserem Land äußern und für die Rede eine weniger aggresse Form der Verständigung wählen. Aber da unsere Politiker, als angeblich wohlerzogene und gebildete Menschen auch nicht mit Kraftausdrücken hinter dem Berg halten, muss man den Anfängern auf den landesweiten Demos auch ein paar Entgleisungen verzeihen. Man sollte nicht vergessen, Politiker haben extra Akademiker die ihnen die Reden schreiben und auf den guten Ton achten. Ohne diese Schreiberlinge für die Konfrontation mit dem Volk, zeigen diese keine anderen Emotionen als die heutigen Redner. In diesem Zusammenhang darf auch einmal Herr Gabriel genannt werden, von der Leine gelassen wird schon mal das Volk als Pack bezeichnet oder der doppelte Stinkefinge gezeigt. Na ja, nun darf er als Belohnung für seine Verdienste im Inland, jetzt im Ausland seine rhetorischen Fertigkeiten als Außenminister fremden Völkern vermitteln.
Nun die Begeisterung bzw. Sympathiebezeugungen bei den Bürgern in Stendal hielten sich augenscheinlich, zumindest angesichts der Teilnehmerzahlen in Grenzen. Bei der nach den Reden durchgeführten Demonstration durch die Stendaler Innenstadt ,vorbei am der Agentur für Arbeit, übrigens ein prachtvoller Bau, zeigten sich sehr viele Bürger an den Fenstern. Bei einigen Passanten auf der Straße konnte man schon ein zustimmendes Gemurmel hören und einige wagten es doch tatsächlich, vom Balkon aus, zu den Demonstranten hinunter zu winken.
Vor der Demo hatte man Gelegenheit sich die Innenstadt anzuschauen. Eine sehr schöne Stadt mit vielen kleinen Häusern. Ein sehr schöner netter und wirklich mit wunderbaren Blumen bestückter Blumenladen, viel auf. Leider daneben gleich mehrere leere Ladengeschäfte. Und nicht nur dies, während der Demonstrationszug durch die Stadt zog, kam man an etlichen verfallenen Häusern vorbei, die teilweise schon verrotteten. Von den einst versprochenen blühenden Landschaften ist zumindest in Stendal nicht viel geschaffen worden. Anzumerken bleibt auch noch, dass es schon einen erheblichen Unterschied zwischen der Innenstadt und den Plattenbauten gibt. Hier in der Innenstadt gibt es zwar viele verfallende Häuser, aber auch eben genau das Gegenteil. Viele Altneubauten wurden in zentraler Lage wieder aufgebaut und sicher wohnt dort der verbliebene gehobene Mittelstand, nicht nur mit Blick auf die Innenstadt, sondern auch mit Blick auf die Unterschicht, auf die Plattenbauten.
Es gibt in unserer heutigen Gesellschaft nur noch oben und unten, die unbedingt notwendige Mittelschicht ist verloren gegangen. Zudem sah man in vielen Läden innerhalb der Innenstadt immer wieder Banken, Anwaltskanzleien oder private Jobvermittler. Verwundert musste man zudem feststellen, dass es auf dem Rundweg, gleich 3 Spielhallen gegeben hat. Die ohnehin sozialschwachen Bürger werden jetzt auch noch mit der immer noch fortdauernden Zuwanderung von Schutzsuchenden konfrontiert, die natürlich in die Ballungszentren der Unterschicht integriert werden sollen. Hier produziert man sozialen Brennstoff, der sich derzeit noch in kleinen Demonstrationen entzündet, aber in einigen Monaten explodieren könnte. Rostock Lichtenhagen will man nicht beschönigen und ist zu verurteilen, aber schon Wochen vorher haben die Bürger immer wieder versucht ins Gespräch mit der Politik zu kommen. Die Politik hatte sich aber schon im Vorfeld zurückgezogen und der Polizei das Feld überlassen. Hier gibt es durchaus Parallelen zu Lichtenhagen, denn schon damals musste sich die Bevölkerung mit Problemen beschäftigen, die die Politik verursacht hatte, die hatte seinerzeit auch keine Zeit sich darum zu kümmern, weil man sich erst einmal politisch umorientieren musste, sprich, man versuchte im vereinigten Deutschland an die Futtertröge der kapitalistischen Gesellschaft zu kommen. Dass man auch der Geschichte nichts gelernt hat, sieht man in der heutigen Zeit, mitten im Wahlkampf will keine Partei auch nur einen Meter zurückrudern. Wir ziehen das durch, zumindest bis zur Wahl. Dann ist es geschafft. Wer denkt die Wahl wird Veränderungen bringen, wird schnell eines Besseren belehrt werden. Wer sich landesweit mit den Demonstrationen und mit den Bürger beschäftigt, muss zwangsläufig erkennen, der unser System die sozialen Lasten nicht dauerhaft tragen kann. Massenarbeitslosigkeit, Altersarmut und prekäre Arbeitsverhältnisse können nicht mit der Zuwanderung tausender Goldstücke gelöst werden, denn wie bei jeder Goldsuche gibt es auch immer wieder Katzengold zu finden.
Denn würden Wahlen etwas verändern wären diese schon lange verboten!
Wer sich heute nicht traut seine Meinung zu sagen, wir Morgen das Opfer dieses Systems sein.
Leider wurde das offene Mikrophon erst nach dem „Gewaltmarsch“ von satten 7 km eröffnet, ein netter älterer Herr mit einem islamkritischen Pappschild und „bewaffnet“ mit einem Zeitungsausschnitt, wollte den Anwesenden mal seine Sicht zum Islam darlegen. Nach dem Rundgang war dieser leider verschwunden, wie so viele andere auch, die schon etwas älter waren. Man sollte doch vorher gerade mit Rücksicht auf die älteren Teilnehmer die Länge der Wegstrecke mitteilen oder zumindest überdenken.

Bürgerreporter:in:

Norbert Höfs aus Schwerin (MV)

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